Bonins Tagebuch
Ankunft in Bragg
Habe die Bitte meines Meisters erfüllt und mich nach Bragg begeben. Stadt ist groß und zugebaut, alles aus Stein, kaum Natur. Fühle mich unwohl und eingeengt. Habe mich stundenlang durchgefragt, bis ich jemand fand, der mir bei der Suche nach Beran helfen konnte. Beran selbst reagierte freundlich, scheint mir aber nicht ganz zu trauen. Erhalte in den nächsten Tagen einen Auftrag.
Erste Einsätze
Bin jetzt mehrere Tage hier und werde auf die Probe gestellt. Beran behält mich im Auge und lässt mich scheinbar Informationen sammeln. Muss Personen beschatten, Gerüchte verfolgen und mich immer wieder in der Stadt umsehen. Kaum eine würdige Aufgabe, aber immerhin lerne ich so die Umgebung kennen. Und finde es nach wie vor unnatürlich, auf diese Art zu wohnen, geschweige denn zu leben.
Unruhiger Abend
Drei Wochen seit Ankunft in Bragg. Die Stadt gleicht einem Hexenkessel. Angeblich gab es mehrere Angriffe und Sabotageversuche, ebenso scheint jemand hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen und die Ordnung innerhalb der Stadt zerstören zu wollen. War gerade in der Stadt unterwegs, als ein Feuer ausbrach. Kurz danach brannte es auch an anderen Stellen. Im Hafen scheinen Piraten aktiv zu sein. Allgemeine Panik im Volk, alles flieht vor die Mauern. Schloß mich dem Strom an, Beran schickte mich jedoch wieder hinein, um mehr Informationen zu sammeln.
Bragg in Flammen
Das Chaos ist los. Seltsame Wesen sind aufgetaucht und belagern Tempel und Magiergilde. In mehreren Vierteln toben Kämpfe. Die Kaserne ist komplett umziegelt. Beran reagierte resigniert auf die Nachricht, stellte mich einer Gruppe von Abenteurern vor und schickte mich erneut los, diesmal zur Villa Flußblick. Trotz meiner Skepsis führte ich die buntgemischte Truppe durch die Gassen von Bragg. Unterwegs beobachtete ich sie sehr genau. Gumbli, ein Zwerg, etwas mürrisch und wortkarg. Eskalath, ein Krieger, auch nicht sehr gesprächig aber scheinbar brauchbar. Dajan, scheinbar auch kampferfahren. Und Ari, Windling, klein, neugierig, spricht mehr als der Rest der Truppe zusammen. Haben erfolgreich die Villa erreicht, einige Angreifer beseitigt und sondierten die Lage. Kaserne von Menschenmassen umzingelt und belagert. Seltsame Lichter vorm Tempel. Viel mehr war nicht erkennbar.
Nächtliche Schleichwege
Haben beschlossen, die Lage genauer zu untersuchen. Trupp nahm mich mit zu einem Haus, in dem noch Licht brannte. Dajan stellte mich als Vertreter der Wache vor, wurde daher gleich gebeten, draussen zu warten. Sehr diplomatisch. Hatte nach wenigen Minuten aber keine Lust mehr und erkundete weiter. An der Magiergilde waren seltsame Wesen zu sehen, irgendwelche Flammen oder bewegliche Feuer, die jedoch den Schutzschirm der Gilde nicht durchdringen konnte. Beseitigte die Wesen mit etwas Hilfe durch die Gruppe, durfte dann sogar die Gilde betreten. Protziger Empfangssaal. Magier alle am schwächeln. Musste im Saal warten, bis sich einige der Zauberer soweit im Griff hatten, das sie wieder reden konnten. Informationen waren aber kaum hilfreich, auch wenn die anderen optimistischer waren.
Kampf um den Tempel
Da die Gilde befreit war, wollten wir als nächstes den Tempel befreien. Auch hier waren wieder Flammenwesen, diesmal jedoch in großer Anzahl. Bildeten ein seltsames Muster, Pentagramm oder so. Wir wussten, das ein Ritual stattfand und Opfer gebracht werden sollten. Gruppe beriet, was zu tun sei, während die Flammenwesen das Pentagramm nach und nach vervollständigten. Habe keine Ahnung von Magie, vermutete aber, die Wesen seien selbst das Opfer. Wir versuchten, den Tempel zu warnen, doch vergebens. Pentagramm schloss sich, Tempel griff Flammenwesen an und vernichtete sie. Ritual war damit beendet. Dajan zog noch einen der leblosen Körper aus dem Pentagramm, könnte aber alles noch viel schlimmer gemacht haben. Wir bekamen mit, das irgendwas geschehen war. Dank unserer letzten Aktion war das Ritual zwar erfolgreich, aber wahrscheinlich ausser Kontrolle. Schadensbegrenzung war angesagt.
Ich hasse Blähformen!
Zogen durch die Stadt um zu sehen, wo das Ritual nun zugeschlagen hatte. Dank meiner scharfen Sinne war die Suche nur kurz. Fanden halbzerstörtes Viertel vor, indem ein riesiger Dämon wütete. Gumbli rief was von Blähform. Und aufgebläht kam sie mir tatsächlich vor. Andere Helden hatten sich schon mit dem Dämon angelegt, waren aber vernichtet worden ohne viel zu bewirken. Eskalath rief zum Angriff und stürmte vor. Dajan folgte dem Aufruf. Gumbli begann sofort mit seinen eigenen Vorbereitungen zur Unterstützung. Ari... flatterte aufgeregt vor der Blähform, wollte sie wahrscheinlich ablenken oder verwirren. Und ich sande Pfeil auf Pfeil auf das Mistding. Ohne Wirkung. Während die anderen wenigstens erste Schäden machten, sammelte ich meinen Mut und stürzte mich nur mit dem Kurzschwert auf den Dämon. Der Kampf tobte wahrscheinlich Stunden. Meine Waffen erwiesen sich als hoffnungslos unterlegen, allerdings war die psychologische Wirkung nicht zu unterschätzen. Das Ding wusste nicht, wen es nun angreifen sollte und ging reihum, anstatt die Stärksten von uns zuerst auszuschalten. Letztlich konnten wir es besiegen, hatten Bragg gerettet, den Angriff auf die Ordnung abgewehrt und wieder Erwarten überlebt.
Jagd auf den Questor
Aus unzähligen Wunden blutend untersuchten wir die Überreste der ersten Heldengruppe. Danach hätte ich mich gern etwas erholt und meine Wunden versorgt. Die Gruppe war jedoch noch im Adrenalinrausch und wollte nun einen Questor jagen, der die Stadt nach wie vor unsicher machte. Wir drangen in eine verfallene Anlage ein, suchten uns den Weg nach oben und hatten Erfolg mit unserer Jagd. Die nächsten Geschehnisse sind nur noch lückenhaft in meinem Gedächtnis. Irgendein Kristall spielte eine Rolle. Glaub der konnte Leute beeinflussen. Wir attakierten den Questor, der jedoch seinen Leibwächter vorschickte. Bin mir nicht sicher was dann geschah. Wahrscheinlich ein erneuter heldenhafter Kampf. Hatte jedenfalls hinterher nochmehr Verletzungen als vorher, waren jedoch erneut siegreich. Kehrten zurück zur Villa Flußblick und meldeten den Erfolg. Durften uns dann tatsächlich auch erstmal erholen. Schlief sofort wie ein Bär im Winter.
Feier der Helden
Die nächsten Tage fanden Aufräumarbeiten statt. Nutze die Zeit um mich auszukurieren und die Gruppe kennenzulernen. Gumbli ist ein Bücherfetischist. Kaum hat er eins, ist er kaum noch ansprechbar. Und wenn er hört, wo es weitere Bücher gibt, dieses leuchtende Blick unter den buschigen Brauen... Dajan ist viel in der Stadt unterwegs. Hatt hier wohl Kontakte, die er pflegt. Eskalath... scheint der Typ zu sein, der im Kampf aktiv wird, dagegen nur selten in Gesprächen. Und Ari... ist gern mal in der Wildnis draussen, obwohl es dort wenig Gesprächspartner gibt. Bin selbst auch immer mal vor den Mauern, um würzige Waldluft zu schnappen und zu trainieren. Die Gruppe hat mir einen von den Piraten erbeuteten Bogen gegeben. Scheint einiges zu können, aber weiss ich kaum was über ihn. Haben daher die gefangenen Piraten verhört. Anfangs wars problematisch, da wir zwar Informationen erhielten, nichts davon aber den Bogen betraf. Nur der letzte wusste etwas. Während ich ihn befragte, lenkte mich Ari mit Zwischenrufen und Fragen ab. Auf einmal schwieg der Gefangene und Gumbli lächelte. Denn just als Ari mich beschäftigte, verriet der Gefangene etwas. Gumbli verriet mir letztlich aber doch noch, was ich verpasst hatte. Die Feier begann mit der Hinrichtung der Piraten. Einige Gruppenmitglieder hielten kurze Reden. Danach gabs viel zu Essen und reichlich Getränke. Nicht zu vergessen die Frauen, die jedoch nicht ganz so kostenlos waren...
Aufbruch
Beran teilte mir mit, das die Schuld beglichen sei. Die Gruppe wollte auch weiter, schloß mich ihr an. Fanden im Hafen ein Flussschiff der Tskrang, das uns mitnehmen wird. Letzte Einkäufe erledigt, danach ging die Reise los. Haben die anderen Mitreisenden kennengelernt. Elf mit nervigem Sohn, einige Söldner und einen ruhelosen Typ, der gern reist und Fragen stellt. Nach einigen Tagen wurde es etwas eintönig, hielten nur einmal an einem Dorf, wo Ari sich gleich eine Strohmatte kaufte, wofür auch immer. Halten jede Nacht in Ufernähe. Es gibt aber kaum Unterbrechungen. Schiff hat übrigens keine Segel sondern nur riesige Räder hinten, die durch irgendetwas bewegt werden. Hoher Schornstein ist auch vorhanden, aus dem immer Rauch kommt. Ari fragte mal, was das sei. Erklärte ihr aufgrund meiner natürlichen Logik, das im Schiff ein Feuerdämon sitzt, der das Schiff bewegt. Keine Ahnung ob es stimmt, die Gruppe hats mir allerdings geglaubt.
Zu viele Windlinge
Haben eines abends nahe des Waldes Halt gemacht. Kapitän erzählte, das es im Wald von Windlingen nur so flattert und wimmelt. Hätt ihn erwürgen können. Ari war natürlich sofort Feuer und Flamme und wollte hin. Nach einigem Zögern erklärten Eskalath und ich uns bereit, Begleitschutz zu stehen. Ari verzauberte die Matte und ließ uns aufsteigen. Merkte schnell das ich fliegende Matten hasse, vor allem wenn ich hinten sitze und nach hinten blicke. Kämpfte mehrmals mit meinem Magen, Aris Flugmanöver waren jedoch zuviel. Gab mein Abendessen der Natur zurück und hoffte, der Alptraum sei bald vorbei. War er auch, alles wurde jedoch schlimmer. Fand mich dank Ari zu Gast in nem Windlingsdorf. Viel Geschnatter. Ari war sofort beliebt und im Hintergrund verschwunden. Eskalath wurde geknackt und zeigte sich verbal bewandert. Ich dagegen... hielt tapfer durch, aß etwas, trank viel und schlief irgendwann fest. Am nächsten Morgen zeigte sich Ari erstaunlicherweise bereit zum Weiterflug. Wollten weiter über Land fliegen, da die Strecke kürzer war. Vermute aber, Ari wollt nur weitere Dörfer finden. Und den einen oder anderen Windlingerich. Immerhin war sie im ersten Dorf echt heissbegehrt. Was mich seit gestern Abend immer wieder zu der Frage führt... wie kopulieren Windlinge? In der Luft? In Bäumen? Kann wahrscheinlich nie wieder die Natur so rein und unbehelligt sehen wie bis gestern Abend.
Nochmehr Windlinge
Waren weiter hoch über dem Wald unterwegs. Scheinbar kann Eskalath die Matte auch fliegen, nennt sie aber dauernd Teppich. Übelkeit kam immer mal wieder, hasse das Fliegen nach wie vor. Konnte in der Ferne etwas ausmachen. Die anderen sahen natürlich nichts. Man hat es schon schwer, als einziger über scharfe Sinne zu verfügen. Untersuchten vorsichtig meine Entdeckung, es handelte sich um ein Luftschiff, das irgendwas im Wald ablud. Verhielten uns weiterhin vorsichtig, warteten bis das Schiff weg ist und suchten den Landeplatz. Fanden zwei Lichtungen, die in Frage kommen, aber keine Spuren da alles zugewuchert ist. Setzte meine scharfen Sinne ein und entdeckte... zwei Gestalten. War leider so unvorsichtig, die anderen zu informieren. Gestalten waren Windlinge, die uns gleich im Höchsttempo zu ihrem Dorf führten. Ari flatterte hinterher. Und Eskalath startete die Matte im Höchsttempo durch. Erwähnte ich das ich Fliegen hasse? Windlingsdorf war sehr freundlich und extrem geschwätzig. Flogen mit den Windlingen zurück zu den Lichtungen. Ari machte einen Feuerball, der das halbe Unterholz vernichtete. Fanden darunter eine Eisenplatte im Boden. Wieviele Windlinge braucht man, um eine einfache Eisenplatte anzuheben? Antwort: garkeine, dann sie wuseln zu wild durcheinander. Erst als Eskalath und ich mithalfen und wir uns gemeinsam absprachen, konnten wir die Platte öffnen. Fanden ein Versteck mit diversen Stoffballen. Darin waren unter anderem Waffen und Silberzeug. Brachten alles ins Windlingsdorf. Dort fand große Feier statt. Stürzte mich erneut auf die Getränke, um schnell zu schlafen. War jedoch zu ausgiebig, übergab mich herzhaft und erinnere mich danach an nichtsmehr. Aufbruch am nächsten Tag fand meine volle Zustimmung. Rückflug zum Schiff war lang, aber ereignislos. Nochmehr Windlinge hätt ich auch nicht ausgehalten. Bin froh wieder an Bord zu sein.
Piraten
Da denkt man, eine Flußreise ist friedlich und dann das. Ein unbekanntes Schiff, ebenfalls von den Tskrang, griff uns an. Ari unterstützte die Antwort unseres Schiffes mit einem mächtigen Feuerball auf den Gegner. Leider reichte es nicht. Das fremde Schiff kam auf Enterreichweite und schon ging es los. Eine Unzahl Tskrang kam herrüber und attakierte uns. Zwar wehrte sich die Crew, aber ohne unsere Gruppe wären sie sicherlich aufgeschmissen gewesen. Eskelath mußte natürlich gleich vorstürmen. Ich glaub er rief was von einer Gegenenteraktion. Allerdings sah ich ihn nicht aufs fremde Schiff springen. Gumbli hielt sich weiter hinten und begann damit, Magie zu wirken. Und Ari war irgendwo mittendrin und griff ebenfalls mit Magie an. Es lag also an mir allein, unser Schiff zu halten und die Piraten am weiteren Vordringen aufzuhalten. Während rings um mich Crewmitglieder fielen, gab ich mein Bestes. Pirat auf Pirat trat mir entgegen, doch mit einem gefundenen Säbel bewaffnet hielt ich die Stellung tapfer, trotz zahlreicher Verletzungen. Es schienen mehrere Stunde zu vergehen, bis die Piraten die Sinnlosigkeit ihres Ansturms gegen meine heldenhafte Gegenwehr endlich erkannten und sich langsam aber sicher zurückzogen. Inspiriert von meinen Anstrengungen gab die Crew noch einmal ihr Bestes und setzte nach. Weiter vorne nutze Eskelath die Gunst der Stunde und dezimierte die flüchtenden Piraten weiter, solange es ging. Ich denke man kann mit Fug und Recht sagen, das ohne den heldenhaften Kampf unserer Gruppe das friedliche Handelsschiff nicht sehr weit gekommen wäre. Doch bescheiden wie ich bin ließ ich nur meine Wunden versorgen und erholte mich nach dem Kampf.
Zwischenstopp und neue Aufgaben
Da unser Schiff bedingt fahrtüchtig war, liefen wir den nächsten Hafen an. Es handelte sich um ein kleines Dorf, in dem Proviant und weitere Güter aufgenommen werden sollten. Gleichzeitig begannen die Reperaturen am Schiff, wodurch es zu einem längeren Aufenthalt kommen sollte. Was tun echte Helden, wenn ihr Schiff anlegt und sie viel Zeit haben? Richtig, sie besuchen die nächste Taverne und sammeln Informationen, kurbeln gleichzeitig die örtliche Wirtschaft durch den Konsum alkoholischer Getränke an. Der Tradition folgend besuchten wir die örtliche Taverne, tranken etwas und sammelten Informationen über die Umgebung des Dorfes. Scheinbar gibt es hier einen Wald, in den man zwar hinneingehen kann, aus dem jedoch bislang keiner wiederkam. Der Wirt, naiv wie er war, warnte uns vor diesem Wald. Uns, die Gelden von Bragg. Und es kam natürlich, wie es kommen mußte. Ich weiß nicht, ob Ari oder Gumbli diesmal Schuld war, aber wir brachen auf, uns die Gefahr aus der Nähe anzusehen.
Der Kaer der Toten
Nach gut 2 Stunden erreichten wir den Rand des Waldes, der wirklich etwas unheimlich aussah. Der Weg führte jedoch am Wald vorbei. Als wir ihm folgten, erreichten wir ein offenes Kaer. Ohne an irgendwelche Gefahren zu denken, traten wir ein um den Kaer zu erkunden. Wie sich herrausstellte, waren hier entsetzliche Dinge geschehen, deren Nachwirkungen man noch heute sehen konnte. Der Astralraum war verzerrt und verkrümmt sowie durch seltsame Dinge verunreinigt. Manchmal war er sogar überhaupt nicht zu erkennen. Es war, als wäre hier ein Dämon aktiv gewesen, wenn auch vor langer Zeit. Beim weiteren Vordringen fanden wir Kampfesspuren sowie eine Unzahl an Leichen. Nach sorgfältiger Analyse der Spuren kam ich zum Schluß, daß der Dämon wohl in den Kaer eingedrungen war, als dieser noch belebt und ungeöffnet gewesen war. Es kam zu einer gewaltigen Schlacht, in der sich Kaerbewohner gegen den Dämon wehrten, aber gleichzeitig auch gegeneinander kämpften. Wer gewonnen hatte war zunächst unklar, doch schienen schon andere Gruppen vor uns hiergewesen zu sein. Wir fanden eingestürzte Bereiche und die Überreste einer anderen Heldengruppe. Die anderen wollten natürlich sofort tiefer in den Kaer eindringen, insbesondere Gumbli, der hier unten ungeahnte Gefühle entwickelte. Ich dagegen bestand auf einer sorgfältigen Untersuchung der Überreste der fremden Gruppe. Und siehe da, wir fanden mehrere magische Artefakte. Tiefer im Kaer entdeckten wir einen Raum mit einem Sakrophag und einem weiblichen Geist. Eskelath und Dajan sahen sie nicht, wir anderen schon. Doch scheinbar war sie sehr schüchtern, denn sie konnte uns zwar hören, sprach aber nur mit Gumbli. Was uns nicht daran hinderte, sie zu befragen. Scheinbar war sie die Magierin der anderen Heldengruppe gewesen. Diese war in den offenen Kaer gekommen und hatte hier mit dem Dämon gekämpft. Sie hatte als einzige überlebt, war jedoch eingeschlossen, verhungert und jetzt als Geist hier. Sie bat uns um Hilfe, was Gumbli natürlich sofort zusagte. Wieder eine neue Aufgabe... Ari, Dajan und ich untersuchten derweil den Raum weiter. Der Sakrophag entpuppte sich als letzte Ruhestätte eines Zwergs. Im Deckel war ein Ring eingearbeitet, welcher sich jedoch herrauslösen ließ. Als ich ihn berühte, kribbelte er seltsam. Ich bat Dajan, ihn ebenfalls zu berühren, mit demselben Ergebnis. Um zu sehen, ob es Zufall war, bat ich auch Ari um das Berühren, erneut kam es zum Kribbeln. Erst bei Gumbli trat es nichtmehr auf, sehr sehr seltsam.
Ein Grab für die Helden
Nachdem das Kaer soweit durchsucht war, widmeten wir uns der Aufgabe des Geistes. Zunächst sammelten wir alle Überreste der Heldengruppe ein. Leider fanden wir dabei keine weiteren Artefakte mehr. Nichtmal Geld. Entweder waren sie sehr arm gewesen oder jemand anderes war schon vor uns hiergewesen und hatte respektlos ihre Überreste geplündert. Leichenfledderer sind einfach unerträglich! Nachdem wir die Überreste gesichert hatten, brachten wir sie hinnaus und transportierten sie näher zum Fluß. Als die Umgebung nichtmehr befleckt war, hoben wir ein Grab aus. Für jeden Helden eines. Danach folgte eine kurze Trauerrede und das würdige Begräbnis der fremden Gruppe. Wie sich zeigte war damit unsere Aufgabe noch nicht ganz erfüllt, denn Gumbli fühlte, daß der Geist noch dawar. Demnach hatte die Magierin ihren Frieden noch nicht gefunden und wir sollten nunmehr untersuchen, ob es noch irgendwelche Überreste des Dämons gab, den ihre Gruppe mit letzter Kraft eigendlich besiegt hatte. Da es jedoch schon spät war, zogen wir uns zurück ins Dorf.
Verwunschener Wald
Da unser Schiff noch weiter Aufenthalt hatte, brachen wir am nächsten Tag erneut auf. Im verlassenen Kaer wollte wir zunächst die Magierin nochmals befragen, trafen jedoch auf ein seltsames magisches Tier, das uns hart zusetzte und jeden verwundete. Ari griff es mittels Magie an, das Biest lebte jedoch noch immer und bereitete fraglos den nächsten Angriff vor. Ohne zu zögern griff ich zum Bogen und setzte konzentriert meinen tödlichsten Schuß an, der das Ungeheuer dann auch erledigte. Danach klärten wir noch einige Fragen und brachen auf Richtung Wald. Dieser schien die Größe einer mittleren Stadt zu haben. Gegen mein Willen und mein berechtigtes Veto entschloß man sich, Aris fliegende Matte zu nutzen und die Lage von oben zu sondieren. Mit äußerster Selbstbeherrschung setzte ich mich ganz hinten auf die Matte und ertrug mein Schicksal tapfer. Doch leider waren alle Anstrengungen vergebens. Scouts wie ich sind Wesen der Natur und der Wildnis. Wir lieben Pflanzen und Tiere. Vor allem jedoch lieben wir den Boden. Wir sind nicht geschaffen dazu, am Himmel zu kreisen und Saltos und Kurven zu fliegen. Sowas ist wiedernatürlich! Und unerträglich, wie ich fand. Weshalb ich sofort wieder meinen Kampf gegen die Übelkeit aufnahm und am Ende trotz eiserner Disziplin verlor. Erst nach unserer Landung fühlte ich mich wieder fit, ignorierte die seltsamen Blicke meiner Kameraden und tat das, was ein Scout am Besten kann. Spuren suchen. Es dauerte nicht lange und wir fanden einen Brunnen sowie mehrere alte Häuser, von denen jedoch nur eins noch halbwegs stand. Die gesamte Umgebung war massiv mit Pflanzen überwuchert, weshalb natürlich nur meine scharfen Sinne von Vorteil waren. Wir betraten das Haus, wurden jedoch erneut auf starke Verzerrungen im Astralraum aufmerksam. Vorsichtig drangen wir weiter vor, entdeckten ein Bett, darin zwei Leichen ohne jede Spur der Verwesung. Der Astralraum war um die Leichen herrum am stärksten verzerrt, was mich stutzig machte. Dajan jedoch, der keine Astralsicht hat, ging unbeeindruckt nach vorne, berührte die Leichen und löste damit ihre Zerstörung aus. Wir anderen waren bereit, uns auf ihn zu stürzen, sollte er durch seine unbedachte Aktion jetzt besessen sein. Wie es schien hatte er seine Tat jedoch nicht zu bereuen. Nur ungern hätte ich ihn getötet, weshalb ich erleichtert aufatmete als sich keine Gefahr zeigte.
Zivilisation und Wildnis
Mutig und neugierig wie wir waren, erforschten wir die Umgebung weiter. Mehr und mehr Gebäudeüberreste waren unter den Pflanzen erkennbar. Ebenso gepflasterte Straßen. Nach dem Pflanzenwuchs zu urteilen mußte hier vor Jahrzehnten mal ein Ort mitten im Wald existiert haben. Eskelath glaubte mir jedoch nicht und behauptete, der Wald kam erst nach der Stadt. Ich weiß nicht, wie man so wenig über die Natur wissen kann. Wir bauen Städte an Stellen, wo schon immer Natur war. Umgekehrt ergibt es keinen Sinn. Niemand würde mitten in Bragg auf einmal einen Wald anpflanzen. Aber nunja, vielleicht muß man in der Natur aufgewachsen sein, um sie richtig zu verstehen. Wie dem auch sei, wir folgten der Straße und entdeckten nach und nach immer mehr seltsame Dinge. Der Ort mußte demzufolge mal eine Stadt gewesen sein. Immerhin gab es hier viele Häuser und die meisten Straßen waren mit Stein gepflastert. Als wir einen zentralen Platz erreichten, zugewuchert und als solcher kaum zu erkennen, entdeckten wir weitere Verzerrungen. Die Quelle war ein Springbrunnen, der früher wohl die Platzmitte dargestellt hatte. Es gab mehrere Hinweisschilder, die uns weitere... nunja Hinweise gaben. Die Entfernung zu anderen Städten aber auch wichtige Lokalitäten in dieser Stadt hier. Vorsichtig untersuchten wir die Überreste der Stadt weiter. Im Haus des Grafen fanden wir etwas Geld, welches Gumbli sofort an sich nahm. Komisch, ich dachte Dajan verwaltet unser Geld. Danach widmeten wir uns den Tempeln. Im ersten war nicht viel zu entdecken, die anderen spendeten aber etwas Geld und zündeten sogar eine Kerze an. Im zweiten dagegen fanden wir viele Leichen im Vorhof und natürlich weitere astrale Verzerrungen. Ein Buch hier gab uns die Information, daß die Angestellten des Tempels wohl den Ort überwacht hatten und für Ruhe und Ordnung sorgten. Allerdings waren irgendwann Streitigkeiten in der Stadt ausgebrochen. Am Ende hatten die Wächter sogar gegen ihre eigenen Rekruten kämpfen müssten. Ein klares Anzeichen für das Auftauchen des Dämons, hatte er doch die Gabe, den Geist zu beeinflussen. Beim Vordringen zum dritten Tempel waren die astralen Verzerrungen dann noch stärker. Gumbli sicherte uns sofort magisch ab und jeder bereitete sich geistig und moralisch vor. Erst dann näherten wir uns dem Eingang.