Die kleine Statue
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Donnerstag, 08. Oktober 2020
Ende April - Anfang Juni 1190: Constanze erhält kleine Statue zur Aufbewahrung - okkultes Buch - Klüngel unter Beobachtung - Todesalb in Tibors (zukünftigem) Haus - Die schwarze Frau findet die Statue bei Franz
Erste Maiwoche
- Ludowig gab Constanze einen in Tuch eingewickelten Gegenstand zur sicheren Aufbewahrung - er schien wegen etwas besorgt oder beunruhigt zu sein, ohne genaueres zu sagen (einen Abend zuvor hatte er nur erwähnt, dass Heinrich der Bittere, ein Kainit aus Halle, vernichtet worden sei)
- Constanze bat Solomon im Vertrauen, sich den Gegenstand einmal anzuschauen (allerdings ohne die "Verpackung" zu entfernen) - Solomon konnte aber nur wenig über den letzten Besitzer herausfinden (männlich, nicht menschlich)
- 2 neue Knechte auf Constanzes Hof
- Bernhard fiel eine Katze auf dem Johanniterhof auf, die er zuvor dort seines Wissens noch nicht gesehen hatte
- Katze (nicht Kater), wie der Kater von Franz (sichtlich abgelenkt) auf Nachfrage mitteilte
- Seelenschau von Solomon bei der Katze: tierische Aura, kein Hinweis auf ein gestaltwandlerisches Wesen
- Constanze nahm ein paar Ausschmückungen im Treffpunkt vor, mit dem Stoff, den sie extra dafür hatte besorgen lassen
- Bernhard hörte sich ein wenig in den Kneipen und Gasthäusern um - zum Großteil in eigener Sache
- Franz erfuhr von seinem Mentor Martin einiges - u.a. auch, dass Martin den Treffpunkt des Klüngels offenbar bereits kennt (und die Dekorationen von Constanze noch etwas "verbessert" hat)
- Lars kehrte eines Abends nicht ins Kloster zurück. Nachfrage bei Händler (bzw. dessen Knecht) ergab nur, dass er möglicherweise vom Händler zu einer Aufgabe gerufen wurde. Als Lars am nächsten Abend wieder auftauchte, erzählte er, dass er vom Händler um Hilfe bei dringenden Arbeiten gerufen wurde (eine große sollte Lieferung erfasst werden), was bis in die Nacht hinein dauerte - und es war ihm dann zu unsicher, noch allein hinaus bis zum Hof zu gehen. Er konnte allerdings nicht sagen, warum er keine Nachricht geschickt hatte. Solomon bat Bernhard daraufhin, Lars auf Manipulationen an dessen Gedächtnis hin zu untersuchen - Bernhard konnte aber keinen Hinweis darauf finden. Er wies aber Solomon darauf hin, dass möglicherweise der Manipulierende besser in der Dispziplin Beherrschung ist als er, so dass er deswegen - möglichwerweise - gar keine Chance habe, etwas zu entdecken.
Zweite Maiwoche
- Tibor berichtet, dass für ihn ein Haus (aus Stein) in der Stadt neu errichtet wird; dafür wird das Haus abgerissen, in dem vor einigen Wochen eine Familie ermordet worden ist. Steinsetzermeister Dietmar und sein Geselle Alfgrim sind mit dem Bau beauftragt worden.
- Da Solomon in dem Haus angeblich einen Geist oder Todesalb gesehen haben will, bat Tibor das Klüngel, dass man sich das Haus noch einmal gemeinsam anschauen sollte. Sie stellten fest, dass das Obergeschoß des Hauses bereits größtenteils abgetragen war.
- Als sie das Haus durchsuchten, entdeckten sie keine Spuren von einem Geist, aber einen relativ großen Keller, in dem einige Kisten standen (z.T. aufgebrochen oder angeknabbert - wie von Ratten - mit Lebensmittelresten und Kleidungsstücken). Außerdem entdeckten sie dort einen Holzklotz (fest in der Erde), abgedeckt mit einem Tuch, der mit Kerben und dunklen Verfärbungen bedeckt war. Solomon sah sich den Holzklotz und ein willkürlich herausgesuchtes Kleidungsstück genauer an, konnte aber keine hilfreichen Einzelheiten ausmachen.
- Anschließend suchten sie gemeinsam das Haus von Berlein auf - vielleicht könnte Solomon ja noch Interessantes vom Ghul von Berlein erfahren. Sie stellten aber fest, dass sich anscheinend schon jemand um den Schneider gekümmert hatte - wahrscheinlich, um ein Auffälligwerden des Ghuls zu verhindern, nachdem sein Meister ja vernichtet worden war. Auf eine Nachfrage Constanzes bei Ludowig erhielt sie nur zur Antwort, dass er man sich um ihn gekümmert habe und er endgültig "fortgegangen" sei.
- Bau der Kapelle auf dem Johanniterhof wird mit Hochdruck vorangetrieben, um sie möglichst bis Pfingsten (Ende dieser Woche) fertig zu haben, damit sie dann von Pater Ignatius geweiht werden kann.
- neue Spur im Fall des Mönches Caspar, der sich erhängt hat: wurde zuletzt in Begleitung eines bärtigen Mannes gesehen (möglicherweise Söldner), der eine Tätowierung bzw. eine seltsame Zeichnung auf dem Handrücken hatte
- Solomon besuchte einen arabischen Handwerker, der vor kurzem in die Stadt gekommen war: Abu al-Marik, der sich selbst als Mechanicus bezeichnet. Solomon erfuhr im Gespräch, dass Abu ein arabischer Christ ist, dem die Verfolgungen durch beide Seiten (Islam und Christen) zu viel wurde. Solomon fragte, ob Abu ihm vielleicht Arabisch beibringen könnte, aber Abu schien davon nicht sehr begeistert. Abu al-Marik erzählte dann auch nebenbei, dass bereits ein anderer Geistlicher ihn aufgesucht habe - Pater Klerin oder Clevin oder so.
- Franz brachte (am Samstagabend vor dem Pfingstfest) ein kleines Mädchen namens Rina zum Johanniter-Hof, dass vom Prior sofort umsorgt wurde. Soweit Franz vom Mädchen erfahren hatte, war sie aus dem örtlichen Waisenhaus (im Süden, in der Nähe der Peterskirche) geflohen, weil die dortige Haushälterin, Grete die Gütige (Rina nannte sie nur Grete die Grausame), eine sehr strenge, geradezu grausame Art an den Tag legte, mit den Kindern zu verfahren (sie berichtete von heftigen Prügelstrafen, tagelangem Einsperren ohne Essen und entwürdigenden Strafarbeiten).
- Pater Mateo kehrte eines Abends nicht aus der Stadt zurück. Nachfrage bei Pater Ignatius ergab, dass Mateo dort bereits Mittag sich verabschiedet hatte. Ignatius konnte aber nicht sagen, wo er dann hingegangen ist.
Pfingstwoche
- zu Pfingsten wird durch Pater Igantius die Kapelle des Johanniter-Hofs geweiht und der Hof gesegnet
- Pater Mateo findet sich wieder auf dem Hof ein. Er meint, dass er zu jemandem gerufen wurde, der seinen geistlichen Beistand wollte (konnte keinen Namen nennen, sprach nur davon, dass das Haus im nördlichen Teil Leipzigs lag)
- Rina erzählt noch etwas mehr über das Waisenhaus und der "grausamen" Grete (Priester kämen regelmäßig - mal am Tag, mal am Abend - um Messen und Andachten zu halten; Grete geht manchmal mit einem der Geistlichen in ein extra Zimmer - zur Beichte? Waltruth, eine im Gegensatz zu Grete sehr freundliche junge Frau, helfe regelmäßig im Waisenhaus)
- Constanze lässt die Neugier keine Ruhe, sie möchte mehr über den in Tuch eingewickelten Gegenstand erfahren, den sie zur Aufbewahrung erhalten hat:
- sie bittet Solomon erneut, sich den Gegenstand anzuschauen, er dürfe auch die Verpackung soweit lösen, dass er seine Hände direkt auf den Gegenstand legen könne, dann lässt sie ihn in einem ihrer Zimmer allein
- Solomon versinkt in Konzentration - bis er plötzlich wie von Furien oder von Feuer gehetzt aus dem Zimmer und aus dem Haus stürzt, ohne sich noch einmal umzusehen; den Gegenstand ließ er vorher fallen
- Constanze wartet ein wenig, ob er nochmal zurückkommt, dann fasst sie sich ein Herz und setzt sich ins stille Kämmerlein, um den Gegenstand selbst zu betrachten: eine kleine Statue aus Stein, möglicherweise ein Engel (die Flügel sind eng angelegt, könnte auch ein Mantel sein). Angesichts der (fast) makellosen Schönheit der Statue versinkt sie in stiller Bewunderung. Sie entdeckt auch ein kleines Stück, dass deutlich dunkler ist als der Rest (und das man auf den ersten Blick für Schattenwurf hält) - und anscheinend auch aus anderem Material.
- Mirco erzählt Solomon, dass er in Bansz jemand getroffen habe, der wegen eines vermissten Wagens "gejammert" habe. In einer Unterhaltung mit ihm erfuhr er, dass er den Wagen an 4 Personen verliehen hat, die auf dem Weg nach Leipzig waren: zwei fremdländischen "Reisenden" (?) (einer ruhig, einer etwas lebhafter, vielleicht auch jünger) und zwei europäisch wirkenden Knechten. Von der Zeit her passt es zu dem Wagen, wo Mirco und seine Bande damals das Buch und die Schriftrollen gefunden haben (und keine Leichen, nur Blutspuren und die z.T. zerfetzten Leiber der Zugtiere).
- Solomon nimmt Kontakt zu Alheyt und Aenlin auf, um ihnen zu sagen, dass er bedauert, was mit Berlein geschehen ist und das er dessen Vernichtung nicht verhindern konnte, auch wenn er es versucht habe. Bei einem Treffen mit Aenlin schildert er aus seiner Sicht, was vorgefallen war, was von Aenlin anscheinend akzeptiert wird. Sie bietet ihm im Laufe des Gesprächs sogar an, ihm Arabisch beizubringen - im Gegenzug schulde er ihr dann einen Gefallen. Außerdem erfährt er ein paar neue Ansichten über die kainitische Gesellschaft in Leipzig.
- Constanze und Solomon tauschen im Verborgenen ihre Erkenntnisse über den eingewickelten Gegenstand aus, den sie beide untersucht hatten
- Franz stattet dem Waisenhaus einen Besuch ab, bei dem er für einige Unruhe sorgt - sowohl die Kinder als auch dann die Erzieherin Grete haben eine ziemlich schlaflose Nacht (die Kinder schlafen dann aber vor Erschöpfung ein).
- Bernhard geht zum ersten mal zu einem geheimen Treffen der "Wächter der Kirche". Hier erfährt er u.a. mehr über die Absichten und Pläne von Pater Clewin in Bezug auf dessen Stellung in der Domäne.
- Constanze ist mit den Vorbereitungen für ihr Fest beschäftigt, dass am Ende dieser Woche stattfinden soll. Ein neugieriger neuer Knecht beunruhigt sie etwas, aber bisher konnte sie keinen konkreten Anhaltspunkt finden, dass er im Auftrag eines anderen Vampirs unterwegs sei. Sie wird ihn wohl weiter beobachten (lassen).
- Eine neue Kainitin hat auf dem Johanniter-Hof um Unterkunft gebeten: Catalina de Barcelona vom Clan des Todes (Kappadozianer). Sie sprach mit Bernhard, Tibor und Solomon, erzählte, dass ihre bisherige Zuflucht zerstört worden sei und sie nun auf der Suche nach einem (männlichen oder weiblichen) Mitglied ihres Clans sei, bei dem sie Zuflucht zu finden hofft und das sich laut ihren Aufzeichnungen in oder bei Leipzig aufhalten soll.
Vierte Maiwoche
- Nachdem Catalina - in Begleitung von Bernhard und Solomon - offiziell in der Domäne angemeldet worden und von der Beraterin des Prinzen, Urla von Krakau, sowie von Ludowig von Blankenburg, dem Blutvogt der Domäne, willkommen geheißen worden war, wurde eine Unterkunft für sie und ihren Begleiter gesucht - und schließlich im ehemaligen Domizil des Berlein von Borna gefunden. Auf dem Weg dorthin wurde ihr von Franz (der zufällig auf die drei gestoßen war) ein wenig die Stadt gezeigt (allerdings aus der Sicht von Franz: "Hier kann man Spaß haben. Dort ist es langweilig...").
- Mitten in der Woche wurde Alfgrim, der Steinsetzer-Geselle, auf den Johanniter-Hof gebracht; er war beim Neubau von Tibors Haus schwer verletzt worden. Ein Hammer war aus dem oberen Stockwerk - ohne offensichtliche Fremdeinwirkung heruntergefallen und hatte seinen Kopf nur knapp verfehlt, dafür aber seinen linken Fuß zerschmettert. Der Prior hatte sofort nach Pater Ignatius schicken lassen, der auch so schnell als möglich kam und durch Handauflegen den Fuß stabilisieren und die Heilung in Gang setzen konnte. Da dieser Vorfall nicht der einzige war, der in letzter Zeit beim Bau des Hauses passiert war, bat Tibor das Klüngel - und insbesondere auch Catalina, die fürs erste in die Beratungen des Klüngels einbezogen worden war - um Mithilfe.
- Bei der Untersuchung des Hauses (nur der Keller war noch intakt, oberhalb stand nur noch das Balkengerüst) bemerkten Solomon und Catalina im Keller eine geisterhafte, flüchtige Erscheinung. Als sie gerade die Kiste mit Sachen untersuchten (zwei Hemden, ein Gürtel und zwei Armbänder [ein breiteres aus Leder, eins aus Wolle und Leder geflochten]), wurden sie durch einen Schattenarm und ein "geworfenes" Brett angegriffen - danach war aber erstmal Ruhe. Solomon untersuchte die Sachen genauer, fing mit dem geflochtenen Armband an. Er fand so heraus, dass dies demjenigen gehörte, der als Mörder der hier lebenden Familie hingerichtet worden war (kurz bevor das Klüngel in Leipzig vorgestellt wurde). Er hatte anscheinend auch den Mörder gesehen, aber Solomon konnte dessen Gesicht nicht sehen - als ob irgendetwas ihn daran hinderte, oder als ob die Erinnerung des Besitzers unbewußt abgelenkt worden war. Der Mörder zeigte allerdings übermenschliche Körperkraft (die kleine Tochter der Familie wurde quer durch den Raum geschleudert, die Frau so sehr durchgeschüttelt, dass ihr Genick brach), so dass Solomon vermutete, dass es ein Kainit oder zumindest ein Ghul gewesen sein könnte.
- Auf Bitte Bernhards hin wurde von Solomon das Haus der jungen Witwe Diethilt untersucht: ihr Mann war vor kurzem gestorben, ihre Kinder waren jeweils kurz nach der Geburt gestorben, und nun stritten sich der Onkel und der Schwager darum, wer sie zu sich nehmen dürfte - und somit auch ihren Hof übernehmen würde. Außerdem war sie noch immer eine attraktive Frau im gebärfähigen Alter. Solomon fand alles ordentlich, der Hof war gepflegt - die hatte anscheinend auch noch drei Knechte. Auch die Haushaltsführung schien (soweit sich das anhand der gefundenen Schriftstücke beurteilen ließ) in Ordnung. Trotz kleiner Ungeschicktheiten (weder Solomon noch die ihn begleitenden Bernhard, Catalina und Tibor waren in Diebesdingen erfahren) verließen sie das Haus, ohne größeren Schaden anzurichten (zumindest keinen sofort sichtbaren).
- Solomon fragte Aenlin (als er wegen des Arabischlernens bei ihr war), ob sich Catalina schon bein ihr gemeldet hätte. Aenlin zeigte sich daraufhin erstaunt und fragte Solomon ein wenig über Catalina und ihre Ankunft in Leipzig aus, dieser erteilte auch bereitwillig Auskunft (soweit es ihm möglich war, natürlich). Sie bat Solomon, Catalina auszurichten, dass Aenlin sie gerne kennenlernen würde - was er dann auch tat.
- Constanzes Fest war ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Die Straßenkinder von Franz konnte sie leider bei keinem der Händler unterbringen - bzw. bei einem von ihnen, Dragan dem Jüngeren (verheiratet, aber kinderlos) wollte Franz es auch nicht. Sie bat Franz, etwas über einen ihrer Gäste, Kunhardt von Talbach, herauszufinden, sie meinte, er sei auch damals bei Bogart auf dem Fest gewesen (etwas an ihm kam ihr bekannt vor).
- Die Gruppe beschloss, in den Treffpunkt im Stadtgraben wieder umzuziehen. Als Constanze die Verschönerungen sah, die "jemand" an der von ihr platzierten Dekoration vorgenommen hatte, war sie außer sich und schimpfte nur über die Kulturbanausen, die keine Schönheit zu würdigen wüssten. Franz feixte nur, und die anderen nahmen die neue Deko einfach zur Kenntnis.
- Nach einem kurzen "Krankenbesuch" bei Alfgrim, dem Steinsetzer-Gesellen nahm Bernhard Kontakt zu Steinsetzer-Meister Dietmar auf. Dieser war gerade in ein längeres Gespräch mit Gerit vertieft - die beiden unterhielten sich angeregt über bautechnische und architektonische Dinge (soweit das Bernhard mitbekam). Nachdem Gerit gegangen war, kam Bernhard mit Meister Dietmar ins Gespräch über seinen Gesellen Alfgrim und verschiedene andere Fragen. Dabei konnte er auch eins der Straßenkinder von Franz, Mica, als neuen Lehrling unterbringen - zumindest will sich Meister Dietmar den Jungen mal ansehen, ob er für das Handwerk zu gebrauchen sei.
Letzte Maiwoche
- Constanze (d.h. eigentlich ihr Mann) stellte fest, dass auf ihrem Hof seltsamerweise seit einigen Tagen eine Katze nicht mehr auftauchte, die sonst immer mal wieder vorbeischaute; das eigentlich seltsame aber war, dass die Mäuse ebenfalls verschwunden zu sein schienen. - Außerdem überkam es sie, als sie ein wenig wie gewohnt an ihrer Harfe zupfte, dass sie anfing zu komponieren - am Ende der Nacht hatte sie 5 Lieder komponiert, die in lieblicher und herzzerreißender Melodie von der Liebe zu einem übermenschlichen, engelgleichen Wesen sangen (mal schwärmerisch, mal wie die Liebe einer Frau zu einem Mann). Sie berichtete daraufhin dem Klüngel davon und von der Statue (zuerst nur indirekt, aber nachdem sie sich dann doch verplappert hatte, weitgehend offen), und bat sie sich das mal anzuschauen. Franz und Tibor stellten dann durch Befragung von zwei Mäusen fest, dass die Tiere vor etwas Unangenehmen, Drückendem geflohen waren, wie einer dunklen Wolke, die über dem Hof liege. Constanze zeigte allen die Statue (Franz verdoppelte sie durch eine Schimäre und machte ein paar Taschenspielertricks damit), aber sie konnten keine unmittelbare Auswirkung erkennen, auch nicht, als sie die schwarze Stelle an der Statue berührten.
- Eine kurze Nachfrage bei Ludowig bzw. seinem Diener ergab, dass auch hier die Mäuse einige Tage lang verschwunden gewesen waren, inzwischen aber (leider) wieder aufgetaucht seien (und zwar nachdem die Statue an Constanze übergeben worden war).
- Radulf wurde später gefragt, ob er etwas über Heinrich den Bitteren aus Halle wisse, den Vorbesitzer, aber er hatte ihn nur von Ferne und nur ein paar mal flüchtig gesehen - er war ja in Halle noch nicht der kainitischen Gesellschaft vorgestellt worden. Sein Erzeuger habe ihm auch nur gesagt, dass es einer der arroganten Toreador sei, die sich mit irgendwelchen Kunstkinkerlitzchen beschäftigen.
- Constanze erinnerte sich, das Heinrich der Bittere wohl ein Kunstsammler wie ihr Erzeuger war. Außerdem war damals ihr Erzeuger aus Richtung Halle gekommen, als er angegriffen und von Franz und Constanze gerettet worden war.
- Radulf berichtete, dass der Söldner mit der Tätowierung gefunden worden sein soll - tot in einem hohlen Baumstamm, nördlich von Leipzig. Seine Leiche sei zum Friedhof gebracht worden und sei jetzt wohl bei Aenlin.
- Der Konflikt mit den ehemaligen "Gefährten" von Berlein hat eine neue Stufe erreicht: Constanzes Mann, ihr Ghul, ist verschwunden; einen Tag später erhielt sie einen Umschlag, in dem der Ringfinger ihres Mannes steckte, und ein Brief: "Den Rest findet ihr in der alten slawischen Burg südlich von Leipzig." Der Brief wurde, wie Constanzes Erzeuger feststellte, von einem Mann namens Bogard (nicht Bogart!) geschrieben - Bernhard (dem sie davon erzählte) erinnerte sich, dass einer von Markus Leuten Bogard hieß.
- Beim nächsten Treffen im Klüngeltreffpunkt wurde festgestellt, dass die Statue verschwunden war. Constanze beschuldigte sofort Franz, der aber alles abstritt. Da der Treffpunkt noch nicht entsprechend den Ideen gesichert worden war, konnte man aber auch nicht ausschließen, dass es jemand anders außerhalb des Klüngels gewesen war - vielleicht derselbe, der die Dekoration so "verschönert" hatte. Mißtrauen machte sich im Klüngel breit.
- Als Solomon das nächste Mal zu Aenlin ging, um weiter Arabisch zu lernen, begleitete ihn Catalina. Die Tür zu Aenlins Hütte wurde ihnen von einem seltsam wirkenden Diener geöffnet - glasige Augen, schlurfender Gang. An dessen Hand fiel Solomon eine Zeichnung auf, und eine Nachfrage ergab, dass es sich tatsächlich um den Söldner handelte, der tot in einem Baumstamm gefunden worden war. Nachdem Aenlin den wandelnden Leichnam wieder "deaktiviert" hatte, berichtete sie Solomon und Catalina (die zuvor von Aenlin neugierig und freundlich begrüßt worden war), was sie bisher über die Todesumstände herausgefunden hatte: gewaltsamer Tod, Körper war mit großer Kraft in den hohlen Baumstamm nach oben hineingedrückt worden.
- Als Catalina Aenlin erzählte, wo sie untergekommen war, blickte diese nur erstaunt zu Solomon, sagte aber nichts weiter dazu. Als Catalina nach dem Kappadozianer fragte, den sie suche, konnte Aenlin ihr anscheinend nicht weiterhelfen - die Erzeugerin Catalinas schien sie nicht zu kennen, sie war auch offenbar noch nie aus Leipzig weggewesen. Sie empfahl, es bei Bruder Lazarus zu versuchen, warnte aber, dass Bruder Lazarus sehr eigenbrötlerisch sei und bisher an keinem Wissensaustausch Interesse gezeigt habe. Aber vielleicht habe ja Catalina mehr Glück bei ihm.
- Solomon fragte auch nach dem Begriff "ben elohim". Laut Aenlin bedeutet er "Gottessohn". In der Heiligen Schrift, im Buch Genesis, sei die Rede von "Gottessöhnen", die auf Erden wandelten und mit den Töchtern der Menschen Kinder zeugten. Soweit sie weiß, wird das mitunter als Hinweis auf die Vorsintflutlichen und auf die Ur-Ahnen der Kainiten gedeutet.
- Das Klüngel beschloß, sich zuerst um die Entführung von Constanzes Ghul zu kümmern - bzw. um die Entführer. Man begab sich also zur slawischen Burg südlich von Leipzig. ca. 3 Nachtstunden Weg entfernt. Sie lag abseits der aktuellen Wegführung, inmitten von Wald. Eine Erkundung durch gerufene Tiere ergab keinen Hinweis auf kainitische Wesen, nur zwei warmblütige Zweibeiner wurden außen vor der Burg sowie zwei weitere innerhalb der Burg gesehen. Als Solomon und Franz näher schlichen (mehr oder weniger geschickt), sahen sie innerhalb der Burg durch das offenstehende Tor eine zusammengsunkene Gestalt an einen Pfahl gebunden, rechts und links daneben eine Fackel. Der Boden war z.T. mit Gras bedeckt, ansonsten sandig bzw. festgetretene Erde. Solomon roch aber auch Teer.
- Als Constanze sich unentschlossen zeigte, übernahm Tibor die Aufgabenverteilung: Solomon sollte verdunkelt bis in die Burg vorstoßen und nach Fallen Ausschau halten (begleitet von Tibors Hund), Franz mit Schimären für Ablenkung sorgen und Bernhard sich so postieren, dass er aus dem Hinterhalt eingreifen kann. Catalina, Constanze und Tibor würden in der Nähe des Tores warten, um dann von dort eventuell zum Ghul vorzustoßen. Dies wurde auch erstmal so umgesetzt. Solomon und der Hund entdeckten unmittelbar hinter dem Eingang zur Burg und dort, wo der Ghul (der noch lebte) zwischen zwei Fackeln an einen Holzpfahl angebunden war, kleine Gräben, die anscheinend mit Pech gefüllt waren. Als Solomon in eine der Hütten ging, die innerhalb der Burg standen, erzeugte Franz eine Feuerschimäre mitten im Burghof - was den Ghul sehr verstörte und Solomon überraschte, der aus der Hütte kam und den Hof brennend vorfand (glücklicherweise konnte er sein Tier im Zaum halten und durchschaute es schnell als Illusion). Währenddessen hatte sich Bernhard auf die Burgmauer begeben und war dabei, in eine dort befindliche kleine Hütte einzudringen, aus der Pechgeruch kam und ein blasser Feuerschein zu sehen war. Als er die Tür aufmachte, fiel etwas zu Boden und zerbrach - und die ganze Hütte stand in Flammen. Das Tier übernahm bei Bernhard nun die Kontrolle und floh weg vom Feuer und von der Burg. Solomon wollte die Gelegenheit nutzen, um den Ghul zu befreien; als er die Fesseln durchschnitt und Martin von Schönberg aufhalf (er schien sehr geschwächt), fielen die Fackeln in die Pechrinnen rechts und links, und eine kleine Feuerwand zog sich um den gesamten Innenhof. Solomon gelang es aber trotzdem, Constanzes Ghul nach draußen zu schaffen (mit einer kleinen Wurfeinlage am Tor), und überwand dann seine Angst und sprang über die Feuerwand zum Tor hinaus. Constanze rannte sofort auf ihren Mann zu und kümmerte sich um ihn - Franz sorgte für einen gewissen Sichtschutz durch eine Schimäre.
- Inzwischen war eine kleine Gruppe von Bauern angekommen, mit Fackeln, Heugabeln und Sicheln bewaffnet. Und dann wurde plötzlich auch eine Gruppe Bewaffneter sichtbar (Äxte und Schwerter), die ebenfalls das Klüngel angriffen - genauer gesagt, die Schimären-Abbilder der Klüngelmitglieder, die Franz vor dem Eingang zur Burg postiert hatte. Gerade, als die Gruppen aufeinanderstießen, zog Bernhard (der sich inzwischen wieder gefangen hatte) Dunkelheit zusammen und erschuf einen großen finsteren Bereich, in dem die Bauern und die Bewaffneten ziellos umhertappten. Ein Bauer wurde dann von seinem Nachbarn unabsichtlich mit der Heugabel getötet, zwei andere wurden von Bernhard bewusstlos geschlagen. Als er dann die Dunkelheit wieder aufhob, wurde von ihm noch ein Bauer zur Flucht getrieben, bevor sich dann der letzte Bauer zusammen mit den drei Schwertkämpfern auf Tibor stürzte. Die beiden Axtkämpfer gingen auf Solomon los - doch irgendwie schaffte er es, dass sie sich dann nur mit sich selbst beschäftigten, während Solomon und Bernhard auf sie einprügelten. Tibor teilte unterdessen mit seiner Axt kräftig aus, musste aber auch viel einstecken. Am Ende konnten sie alle Angreifer besiegen - vier konnten sie gefangen nehmen. Diese wurden mit auf den Johanniter-Hof genommen, um sie in Ruhe befragen zu können. Von anderen Kainiten war während des gesamten Kampfes nichts zu sehen.
- Die zwei beim Kampf an der slawischen Burg gefangenen Bauern wurden von Bernhard im Wald schlafend zurückgelassen, nachdem sie einzeln befragt worden waren. Sie konnten allerdings nicht viel Informationen liefern: Ein hoher Herr hatte sie abends im Dorf (in der Kneipe) angesprochen und ihnen befohlen (er hatte eine so überzeugende Art), zu dieser Burg zu gehen, um die dort hausenden Monster (oder etwas in der Art) zu vertreiben. Die Bauern stammten aus dem Dorf in der Nähe, Lusitz. Der hohe Herr war nicht der Herr ihres Dorfes - das gehöre zum Besitz des Herrn von Konenvicz. Pater Godvin aus Olscuizi sei ihr zuständiger Geistlicher.
- Die beiden Söldner wurden zum Johanniter-Hof mitgenommen und dort ebenfalls einzeln befragt. Sie erzählten übereinstimmend, dass sie von einem reichgekleideten Herrn mit einem Langschwert angeheuert worden seien - sie waren gerade in Zwencowe und gaben den letzten Sold aus, als sie von einem Knappen oder Boten nach Lusitz gerufen wurden, wo sie dann besagten Herrn getroffen haben, der sie mit klingender Münze bezahlte. Sie sollten einfach bei der slawischen Burg auf ein vereinbartes Zeichen warten (ein bestimmtes Hundegebell), um dann aus dem Hinterhalt loszuschlagen. - Einer der Söldner, Luzo - ein Mann mittleren Alters mit schütterem blonden Haar, dem die vorderen Schneidezähne fehlten - wurde im Kloster behalten, um ihn als "Wächter des Klosters" einzusetzen (sobald er seine Furcht vor verfluchten Waffen durch den gottesfürchtigen Dienst im Kloster verloren haben würde), vorerst aber zum Ausschachten des Kellers. Der andere, Harmann, wurde von Bernhard nach der Befragung wieder nach Zwencowe zurückgeschickt (zuvor hatte er die letzten Tage aus dessen Gedächtnis gelöscht).
- Am nächsten Abend befragten sie auch noch Martin, den Ghul von Constanze. Dieser berichtete, dass er nichts habe sehen können (Sack über dem Kopf), aber verschiedene Stimmen gehört habe, darunter auch mindestens eine weibliche. Einmal roch er auch so einen "exotischen Duft". Namen wurde keine genannt, nur einmal fiel das Wort "Skorpion". Er war anscheinend mehrere Tage in der Burg festgehalten worden, in einem unterirdischen Raum.
Anfang Juni
- Bernhard sprach Anfang Juni mit Pater Clewin, um ihn für die Idee eines neuen Friedhofs in der Stadt zu begeistern. Pater Clewin fragte direkt nach, ob das etwas mit der neuen Kappadozianerin zu tun habe - was von Bernhard nicht abgestritten wurde - zeigte sich aber nicht abgeneigt. Er wolle sehen, was sich machen lässt.
- Als Solomon zur nächsten Arabisch-Einheit zu Aenlin ging, fiel ihm auf, dass der wandelnde Leichnam des Söldners weg war. Aenlin meinte auf Nachfrage, dass sie beunruhigt sei durch das, was sie an dessen Rüstung wahrgenommen habe: eine starke Gefühlskälte, eine "eisige" Ausstrahlung, die sie habe frösteln lassen. Daraufhin habe sie Leiche und Rüstung vernichtet.
- Catalina nahm unterdessen Kontakt zu Bruder Lazarus auf. Sie ließ sich von einem plötzlichen Gegenwind, der sie fortzuschieben versuchte, nicht abhalten. Nach anfänglichem frostigem Empfang zeigte sich Lazarus aufgeschlossener, als Catalina zu verstehen gab, dass sie etwas über das Fest der Torheit wisse. Sie unterhielten sich an den nächsten Abenden ein wenig über ihre jeweilige Vergangenheit (Lazarus erzählte etwas von seinem Erzeuger und von seinem Grund, warum er in Leipzig sei; Catalina erzählte ihre Geschichte). Dem Klüngel erzählte sie aber vorerst nichts von dieser Begegnung.
- Solomon erfuhr von Marte dem Fischer, dass Radulf seit einer Woche etwa sich nicht mehr gemeldet hat - nachdem er von Solomon und Bernhard die Hinweise zu Dragan dem Älteren erhalten hatte.
- Solomon und Catalina gingen, auf Bitten Tibors, nochmal zur Baustelle des Hauses, um den möglichen Fokusgegenstand des Todesalb zu holen bzw. noch mehr vom Geist zu erfahren. Catalina konnte auch ein wenig mit dem Geist reden. So erfuhren sie, dass der Mörder anscheinend ein Geschäftspartner des getöteten Familienvaters war und ein gutgekleideter Stadtbürger. Der Todesalb bat sie, den Mord zu rächen, damit er (möglicherweise) Ruhe finden könne. Catalina nahm das Armband, dass sie beim letzten Mal bereist entdeckt hatten, an sich (und wurde prompt angegriffen, da weder sie noch Solomon dem Geist gesagt hatten, wofür sie es brauchen), und sie brachten es auf den Katharinen-Friedhof, wo die Familie beerdigt worden war. Dort wurden sie von Aenlin angesprochen, der sie dann von dem Todesalb erzählten. Diese wies daraufhin, dass die Hinweise aus der Betrachtung des Armbands und aus dem Gespräch mit dem Todesalb auf einen Brujah als Täter hindeuteten - was den Kreis der Verdächtigen stark einschränkte und auf Jost als den eigentlichen Mörder zu weisen scheint.
- Tibor will demnächst Jost (möglichst im Beisein von Georg, der viel mit Jost zusammenzuarbeiten scheint) wegen des "Problems" mit dem Haus ansprechen, ohne den konkreten Verdacht zu äußern, um zu sehen, wie Jost reagiert. Außerdem soll möglichst Kontakt zu Serafina aufgenommen werden, um (vorsichtig) herauszufinden, wie sie zu der Sache steht.
- Franz ging los, um die Statue an einem anderen Ort zu verstecken, nachdem sie der Wolf wiedergebracht hatte (sie machte sein Rudel unruhig). Er ging zur Kapelle, wo Ludowig angegriffen worden war. Dort hatte er dann eine Begegnung mit einer schwarzen, jungen Frau, die majestätisch vor ihn trat und verlangte, er solle ihr geben, was ihr gehöre. Sein Versuch zu entkommen, ging leider schief, und am Ende ließ sie ihn völlig mutlos zurück. Er sah noch, wie sie die Statue nahm, mit bloßen Händen zerstörte und ein schwarzes Stück daraus (so glatt und schwarz wie ihre Haut selbst) einfach verschlang. Dann sagte sie etwas in einer fremden Sprache, wovon Franz nur das Wort "Mica" verstand.
- Radulf tauchte überraschend wieder auf - er war in Halle gewesen, um in eigener Sache Nachforschungen anzustellen. Dabei habe er aber seinen Erzeuger wegen Heinrich dem Bitteren gefragt. Am Abend vor dessen Vernichtung habe jemand gesehen, wie eine unbekannte dunkle Frau zu ihm gekommen sei. Am nächsten Tag fand man dann von Heinrich nur Asche, und sein Diener war nur noch ein Häufchen Elend, saß nur zusammengekauert in der Ecke und war voller Panik.
- Zwei oder drei Nächte nach dem Verschwinden von Franz wurde das Klüngel von dessen Ghul-Wolf verständigt, der sich Sorgen um seinen Herrn machte. Das Klüngel fand ihn dann in der Hütte, in der vorher Odgrim Unterschlupf gefunden hatte. Inzwischen hatte er schon wieder etwas Mut gefasst, war aber immer noch sehr vorsichtig. Er erzählte dem Klüngel von der Begegnung. In der Kapelle fanden sie noch Reste der Statue (der Kopf war noch ganz geblieben), die von Solomon untersucht wurden. Dabei nahm er die Gefühle von Franz war (Angst, Panik, dann mutlos), am Ende aber nur eine große Welle des Hasses, wie er sie zuvor schon bei der früheren Betrachtung der Statue wahrgenommen hatte.