2596 - Killing Game (Toulon)
Über den Brandweg
Die Reise führte die Gruppe über Genoa und die Handelsstation Ducal entlang des Brandwegs nach Toulon. Unterwegs erzählte ihnen Adonai einiges über Toulon. Garr versuchte (ganz vorsichtig und indirekt) herauszufinden, ob Adonai etwas in Richtung Jehammeds Stern oder Jehammeds Wille wusste, aber fand keinerlei Anzeichen dafür. Ein Signal auf der Scheibe schien in Richtung Toulon zu deuten und war in der Stadt am stärksten - aber konnte leider keinen genaueren Hinweis auf den Aufenthaltsort geben.
Ankunft in Toulon
In Toulon begaben sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Unterkunft, die sie schließlich in Terres Putain - mit Blick auf den geschäftigen Hafen - fanden. Adonai begab sich nach Saint Chenil, um dort seinen "Schäfchen" die Decken und Vorräte zu bringen, die er aus Bergamo geholt hatte.
Da das Viertel Cour Argent nur nach Abgabe der Waffen betreten werden durfte, hatten sie von Ferrallies aus einen Fährmann mit einem alten Kahn gechartert, der sie nach Saint Chenil bzw. nach Terres Putain übersetzte, gegen ein paar Vorräte.
Am nächsten Tag machten sie sich einzeln auf, um die Stadt zu erkunden bzw. Kontakte aufzusuchen (Überblick über die Stadt [Link nur für angemeldete Nutzer!])
Ruhe vor dem Sturm
Benno, der Schrotter, ging zu seinem Kontakt in Ferrallies, einem gewissen Deich. Am Abend des ersten Tages nach ihrer Ankunft kam er nochmal zurück in die Unterkunft, um ein paar Dinge zu berichten, aber nichts konkretes. Vor allem konnte oder wollte er noch immer nichts Genaueres zur von den Schrottern geplanten Aktion berichten. Am nächsten Morgen begab er sich wieder zu den Schrottern - und wurde danach von der Gruppe nicht mehr gesehen. Am Nachmittag hatten er oder seine "Kumpel" seine Sachen aus der Unterkunft geholt, und Benno hatte nur eine kurze Nachricht hinterlassen: "Ich glaub, morgen geht es los."
Anna verschaffte sich einen groben Überblick über die Stadtteile, so gut es ging, wobei aber keine Zeit für größere Abstecher von den Hauptrouten blieb. Sie lernte aber ein Pärchen von Studenten an der Universität kennen, und lotete Möglichkeiten aus, sich mittels Eselkarren oder ihrem Pferd bei den Händlern ein paar Dinare zu verdienen. Sie traf sich mit den Studenten am Abend des zweiten Tages nach ihrer Ankunft, in einem Straßencafé im Silberbezirk.
Legion nahm Kontakt zu den Spitaliern im L'Orage auf. Aber der Dienst hier schien recht trist zu sein, die Stimmung recht gelangweilt, so dass er sich erstmal wieder verabschiedete. Aber nachdem er von Anna und Garr über Saint Chenil, den Heiligen Hundezwinger, gehört hatte, beschloss er, mit ein paar Famulanten und Feldärzten mal dorthin zu gehen und ein was gutes für den Ruf der Spitalier in dieser Stadt zu tun. Sein Entusiasmus wurde tatsächlich von einem der Feldärzte, Remagnac, begrüßt und unterstützt, und ungefähr zehn Spitalier schlossen sich ihm am frühen Morgen des dritten Tages an und brachen Richtung St. Chenil auf.
Garr hatte in St. Chenil eine aus seiner Sicht unerfreuliche Begegnung mit dem Betreiber der Lederei dort. Dieser schien irgendwie nicht bereit, Garr ein kleines bißchen Raum für die Bearbeitung von Schrumpfköpfen zu überlassen. Garr fand aber später in Terre Putain eine Möglichkeit, nachdem er sich dort als Heiler bei den Untergrundkampf- und -wettgruben ins Geschäft gebracht hatte.
Leon erkundete die Stadt auf eigene Faust, hauptsächlich wohl Port Lagagne und Terre Putain, ein wenig auch den Silbebezirk. In Port Lagagne hatte er eine Begegnung mit einem afrikanischen "Händler"(?), der ihm einen Auftrag verschaffte (Leon erzählte der Gruppe aber nichts davon).
In den Gesprächen auf den Straßen und in den Gasthäusern deutete nichts darauf hin, dass die Schrotter oder jemand anderes hier irgendwas Größeres plante. Es gab Stimmen sowohl für als auch gegen die Afrikaner, aber die meisten waren froh, dass sie in Frieden ihren Geschäften nachgehen können.
Der Sturm
In den frühen Morgenstunden des dritten Tages nach ihrer Ankunft wurden die Gefährten durch drei oder mehrere große Explosionen geweckt - außer Legion, der gerade mit ein paar Spitaliern Richtung St. Chenil unterwegs war. Die Orte der Explosionen schienen alle im Bereich des Silberbezirks zu liegen - einer war die Kaserne, wo die Geißler stationiert sein sollten. Den ersten Ansturm von Schrotter auf den Silberbezirk und das Palastviertel bekamen sie so nur aus der Ferne mit. Sie konnten teilweise sehen, wie afrikanische Hafenarbeiter, Händler und Bewohner von den Schrottern einfach erschossen und niedergemacht wurden.
Sie sahen dann auch, wie das Lazarett umstellt und kurz darauf die dort anwesenden Spitalier gefangen zum Pier gebracht wurden und auf einem Floß in Richtung Ferrallies verbracht. Eine stämmige Schrotterin hatte einen der Spitalier zusammengeschlagen, wurde aber von einem, der wie ein Richter aussah, daran gehindert, ihn zu töten. Es schienen überhaupt einige Richter und Schöffen bei dem Angriff mit von der Partie zu sein.
Anna erzählte daraufhin den Anwesenden (Legion war inzwischen mit den Spitaliern umgekehrt und war eben bei den Gefährten aufgetaucht), dass sie diese Richter tot sehen möchte - es seien vermutlich Schwarze Richter, und ihr, Annas, Auftrag sei es, zu verhindern, dass ein schlechtes Licht auf das Protektorat fällt. Der Umgang mit den Spitaliern und die Beteiligung an Hinrichtung von Afrikanern (Arnaud der Student hatte ihr völlig verstört und nach abenteuerlicher Flucht berichtet, dass seine afrikansiche Freundin erschossen, hingerichtet worden sei) - das sei nichts, womit das Protektorat in Verbindung gebracht werden dürfe. Anna wollte den gefangenen Spitaliern nach Ferrallies folgen und konnte Leon zu ihrer Unterstützung gewinnen. Die beiden machten sich zusammen mit einem Famulant (Gaston) auf den Weg.
Legion begab sich mit den restlichen Spitaliern, darunter auch Feldarzt Remagnac, zum Lager der Resistance, wo die Unterstützung der Spitalier willkommen geheißen wurde. Zoe Marceau, die Anführerin der Resistance in Toulon, schien eine idealistische Kämpferin zu sein, die auch einen kurzen Zwist mit dem Bürgermeister Vericon über das weitere Vorgehen hatte.
Als ein Signal vom Palast kam - eigentlich eine spezielle feierliche Begrüßung für die afrikanische Flotte zu Feiertagen - startete Zoe mit einer Hunterschaft der Resistance einen Vorstoß in Richtung Palast. Legion und 5 Famulanten begleiteten den Trupp. Auf der durch eine der Explosionen zerstörten Silberachse kam es zu einem Zusammenstoß mit einem gepanzerten Fahrzeug der Schrotter, dem etliche Resistance-Kämpfer zum Opfer fielen, bevor die Spitalier den Wagen stoppen und die Schrotter ausschalten konnten. Anschließend trafen sie auf einen Trupp Geißler, die Hamza Abubakar III. beschützten und anscheinend auf dem Weg zum Hafen waren, um dort wenn möglich auf eines ihrer Schiffe zu gelangen. Orma, der Vetter von Hamza, sollte eigentlich jederzeit zurück sein von seiner Schrotterexpedition. Und tatsächlich wurde dann auch ein großer Frachter gesehen, der mit hoher Geschwindigkeit in den Hafen steuerte. Legion machte aber dann den Vorschlag, sich besserr zusammen mit der Resistance Richtung Terre Putain zurückzuziehen und von dort mit einem Boot zu dem Frachter überzusetzen. Am Hafen würde man sich nur unter vielen Verlusten verteidigen können. Hamza und der Geißler-Anführer Ayubu stimmen dem schließlich zu.
Inzwischen sind wohl auch in Terre Putain Kämpfe ausgebrochen, aber wer hier gegen wen kämpft, ist nicht ganz klar. Und auch im Süden von Port Lagagne gab es einzelne Schüsse und Kampflärm. Mehr und mehr verängstigte Bewohner treffen im Lager der Resistance ein. Auch Garr begibt sich dorthin, zusammen mit dem restlichen Hab und Gut der Gefährten, denn eine Granate war in den Gastraum ihrer Unterkunft geworfen worden - zum Glück war es wohl mehr Lärm und Rauch als tatsächlicher Schaden. Möglicherweise nutzten die verschiedenen Apokalyptikergruppen die Gunst der Stunde, um ein paar Revierkämpfe auszutragen.
Anna, Leon und der Famulant Gaston kamen mit einem Boot der Familie Arnauds in Ferrallies an. Sie hatten ebenfalls den großen Frachter gesehen, er war unmittelbar vor ihnen vorbei gefahren. Nun galt es, sich möglichst unbemerkt durch das Gebiet der Schrotter zu bewegen und herauszufinden, wo die gefangenen Spitalier hingebracht worden waren.
Von Benno fehlt bisher jede Spur.
Wer denkt denn an die Kinder
Anna und Leon gelang es im Laufe der Nacht und des nächsten Tages, die Spitalier im Gebiet der Schrotter ausfindig zu machen. Sie lagerten inmitten der größten Ansammlung von Schrotter-Unterkünften in Ferrallies, bewacht von Schrottern, Richtern und mindestens zwei Chronisten (Shuttern?), letztere wechseln sich anscheinend auf einer erhöhten Scharfschützenposition regelmäßig ab. Anna und Leon erkundeten mögliche und nützliche Positionen und kehrten dann am späten Abend ins Lager der Resistance zurück, um die konkreten Pläne mit den anderen zu besprechen.
Garr und Legion halfen inzwischen, das sich anbahnende Chaos im Lager zu ordnen und das Verhältnis zwischen der Anführerin der Resistance, Zoe, und dem Bürgermeister, Vericon, zumindest soweit zu beruhigen, dass ein gemeinsames Vorgehen möglich schien.
Außerdem retteten sie zwei afrikanische Kinder aus einem Haus im Silberviertel. Ein Afrikaner hatte ein offenes Ohr mit seinem Hilfeersuchen bei Garr und auch bei Legion gefunden. Seltsamerweise war später keine Spur von dem Mann zu finden, der sich als Onkel der Kinder vorgestellt hatte.
Ein - etwas angetrunkener - Unterhändler der Schrotter war, nachdem er die Forderung der Schrotter (am Morgen des Tages nach dem Beginn des Schrotterangriffs) überbracht hatte, von der Resistance-Anführerin kurzerhand erschossen worden, seinen Leichnam ließ sie von einem klapprigen Gaul ins Silberviertel und zurück zu den Schrottern schleifen.
Vericon versuchte später, mittels Brieftauben einen Hilferuf an die benachbarten Städte zu senden, aber die Vögel wurden alle offenbar von einem sehr guten Scharfschützen vom Himmel geholt. Da auch vom Schiff Hamzas, der Una, keinerlei Nachricht mehr kam, herrschte weiterhin Ratlosigkeit und Uneinigkeit über das Vorgehen. Zoe schien aber entschlossener denn je, einen Angriff auf die Schrotter im Palast zu starten, um diesen zurückzuerobern und dann eine gute Verhandlungsposition gegenüber Hamza zu haben, sollte dieser nicht am Ende beschließen, hier seine Stellung aufzugeben. Aber danach sah es noch nicht aus, Hamza schien entweder unschlüssig oder auf etwas zu warten. Schließlich hatten die Schrotter ja immer noch seine Schwester, die Consulin, in ihrer Gewalt.
Um die beiden geretteten afrikanischen Kinder - zwei und vier Jahre alt - aus dem gröbsten Gewimmel und den Kampfvorbereitungen rauszubringen, beschlossen Garr, Legion, Anna und Leon, die Kinder zum Waisenhaus in St. Chenil zu bringen. An der Grenze zwischen Port Lagagne und St. Chenil kamen sie an Barrikaden vorbei, die die Händler und Bewohner aus Port Lagagne errichtet hatten und bewachten - sie berichteten von Überfällen und Angriffen durch Trupps aus St. Chenil. Momentan schien aber alles ruhig. Daher wurde die Gruppe auch nicht weiter aufgehalten.
Das Waisenhaus fanden sie verlassen und leer vor. Es war größer als sie sich es vorgestellt hatten, hier waren anscheinend mehrere hundert Kinder untergebracht gewesen. Legion fiel die große Sauberkeit und Ordnung auf, es war wie im Spital. Im Keller stießen sie dann auf einen alten Mann, der gerade noch Zeug in einen Reisesack stopfte. Er reagierte etwas ungehalten und sprach von oben herab und etwas wirr. Er nannte seinen Namen: Wachsmann. Legion erkannte, dass es sich wohl um den "berühmt-berüchtigten" Preservist Wachsmann handeln musste, der die gescheiterte Expedition in die Sümpfe vor 30 Jahren zusammen mit LaCroix angeführt hatte. Nach einem kurzen Wortwechsel ließen sie den alten Mann aber gehen. Zu den Kindern, die hier gelebt hatten, hatte dieser nur gemeint, dass sie schon weg seien, unterwegs zu ihrer Bestimmung, den Kampf zu beenden, den er angefangen hatte. Im Raum fanden sie noch ein lebendes Drohnenkind (Leperos der Pheromanten) in einem Käfig, dass aber nur in die Ferne starrte. Vorräte und brauchbare Medizingeräte waren anscheinend alle schon mitgenommen und weggeschafft worden.
Das große leere Haus mit seinen Schlafsälen für insgesamt wohl an die 400 Kinder wirkte in der langsam einsetzenden Dämmerung immer unheimlicher und trostloser. Hier können sie die afrikanischen Kinder jedenfalls nicht lassen, es ist niemand mehr da, der sich um sie kümmern würde. Also zurück?
Antworten und neue Fragen
Als sie sich auf den Rückweg machten und über ihr weiteres Vorgehen berieten, knackte und rauschte etwas in Leons Rucksack, und eine weibliche Stimme war zu hören. Leon holte ein Funkgerät heraus, dass er bei einem toten Schrotter vor einiger Zeit mitgenommen hatte (und dann vergessen hatte). Sie hörten, wie eine weiblich klingende Person namens Mirage verkündete, dass die Operation kompromittiert worden sei und die Mitglieder des Kommando Requiem zurück in den Alkoven beorderte. Im Funk herrschte daraufhin Verwirrung - und später Wut, vor allem auf seiten der Schrotter.
Sie bemerkten außerdem im Hafen mehrere motorisierte und offenbar bewaffnete Boote, die den Frachter, auf den sich Hamza zurückgezogen hatte, umkreisten und wohl schließlich enterten. Laut Leon gehörten die zur Schwarzen Schar, der Piratengruppe von Corpse.
Sie konnten die Kinder bei Arnauds Familie unterbringen und suchten sich dann ein Motorboot, mit dem sie nach Ferrallies übersetzen wollten. Von den Apkalyptikern der Schwarzen Schar wurden sie nicht weiter beachtet, als sie nach Ferrallies hinüberfuhren, um möglichst nahe an der Großen Halle zu landen.
Als die Schrotter aus Wut über den Rückzug der Chronisten (sie nannten es Verrat) die brennende Frachtgondel losschickten, um die Petro-Türme zu zerstören und den gesamten Hafen in Brand zu setzen, gelang es der Gruppe zusammen mit den Apokalyptikern, die Frachtgondel zu entern und umzulenken, so dass sie in die Hafenanlagen krachte. Dabei fanden sie ein seltsam aussehendes Artefakt (ein mechanisch verschlossenes Buch? genutzt worden war es offenbar als Schneidebrett).
In Ferrallies fanden sie einen Großteil der Spitalier, die sich anscheinend selbst befreit hatten - bzw. ihre Wachen waren einfach verschwunden. Sie sollten sich verstecken bzw. das Floß startklar machen (mit dem die Spits hierher gebracht worden waren), während die Gruppe sich zum Alkoven begab, um mehr herauszufinden bzw. (Anna und Leons Ziel) die Richter und Schöffen auszuschalten.
Der Alkoven war anscheinend überfallen worden, sie fanden mehrere tote Chronisten (Shutter?). Sie fanden auch durch Zufall Aufzeichungen vom Überfall und von der Folterung einer Chronistin, die von der Zeit her zu dem empfangenen Funkspruch vor ca. vier Stunden passten. Die Chronisten schienen auch viele Stellen der Stadt mit Überwachungstechnik erfasst zu haben, auf vielen Monitoren waren verschiedene Plätze, Straßen und Räume zu sehen.
Nestor, der Anführer der Eisenbrüder, rief über Funk (den sie immer noch mit dem gefundenen Funkgerät mithören konnten) einen gewissen Deich (Bennos Kontakt) und seine Schrotter auf, zum Alkoven zu kommen und die Consulin mitzubringen, man wolle mit einer Hinrichtung von Hamzas Schwester diesem zeigen, dass die Schrotter sich nicht einfach zurückziehen, nur weil die Chronisten sich (wieder einmal) verpisst hätten. Er selbst wolle mit Eisenhauer und einer Gruppe von Schrottern ebenfalls dorthin kommen.
Auf den Monitoren konnten sie die Bewegung der Gruppen grob nachvollziehen. Sie beschlossen, einen Rettungsversuch für die Consulin Zora und ihre 6 mitgefangenen Afrikanerinnen zu starten. Es gelang ihnen, einen Teil der Bewacher abzulenken und zu der Stelle zu locken, wo eine Gruppe von ca. 60 Schrottern auf die Gruppe der Richter und Schöffen um Arcville (ca. 25-30 Berittene) traf und diese vernichtete - nicht ohne tatkräftige Hilfe von Leon, der reihenweise Richter mit Kopfschüssen aus erhöhter Position (Dach des Alkoven) tötete. (Dabei entdeckte er auch zufällig einen Kasten, der möglicherweise einen der Funkstörsender enhält - aber Leon kennt sich ja damit nicht aus).
Die übrigen Bewacher der Consulin konnten überwältigt und die Consulin und ihre Mädchen befreit werden, in einem Kampf, der vor allem Legion und Anna an die Substanz ging. Sie hoffen nun, ein wenig Zeit zum Erholen zu haben. Aber erstmal die Consulin, die Mädchen und auch die Spitalier von hier fortschaffen. Ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn sobald die Schrotter mit den Richtern fertig sind (und dank Leon werden sie noch weniger Zeit brauchen), werden sie sicher kommen und nach den Geiseln schauen.
Als sie die Leichen noch durchsuchen, die eigenen Wunden zumindest notdürftig versorgt (?), hören sie schon die sich nähernden Schrotter. Und dann taucht auch schon der große Kerl, den sie Eisenhauer nennen, am Ende der Straße auf. Wo bleibt denn Leon? Egal, sie müssen hier weg.
Hamza und die Schwarze Schar
Wie eine Urgewalt kam Eisenhauer auf sie zu, doch es gelang ihnen, das rettende Boot zu erreichen (und, trotz zittriger Finger, ein paar Treffer bei Eisenhauer zu landen, der dann röchelnd ins Wasser fiel) - die Spitalier hatten das Floß bereits klargemacht, einer war am Ufer geblieben und hatte eins der Motorboote bereitgehalten, in dem auch Zorah und ihre Mädchen Platz fanden.
Das Floß mit den Spitaliern machte sich auf in Richtung Terre Putain, während die Gruppe mit ihrem Boot Port Lagagne ansteuern wollten. Das jedoch wurde durch die Hamzas Schiff belagernden Apokalyptiker verhindert, die das Boot stoppten. Anscheinend waren sie hauptsächlich an Zorah (Hamzas Schwester) interessiert, da sie so ihre Verhandlungsposition gegenüber Hamza verbessern wollten.
Am Ende standen sie bei Hamza auf dem Schiff und erfuhren ein paar zusätzliche Einzelheiten, und gaben ihrerseits Informationen weiter über die Geschehnisse im Alkoven. Die Schwarze Schar, deren Anführer sich nun ebenfalls vorstellten, schienen besonders an dem Tätowierten interessiert (irgendwas mit einer finsteren Prophezeiung und einem Phönix). Am Ende der Verhandlungen stand fest, dass Hamzas verbliebene Truppen (ein paar Geißler, afrikanische Schrotter) gemeinsam mit der Schwarzen Schar die Stadt und den Palast zurückerobern werden.
Für die Gruppe gab es nun eine kurze Erholungspause. Anna und Legion waren immer noch sehr angeschlagen. Legion beschloss daher, zu den Spitaliern ins Lager der Resistance zu gehen und den Kämpfen lieber fern zu bleiben.
Garr und Leon schlossen sich dem Trupp an, der am Nordhafen anlanden sollte, um von dort direkt in Richtung Palast vorzurücken.
Anna ging mit dem Trupp mit, der von Ferallies aus in Richtung Silberhof und Palast vordringen sollte. In Ferallies setzte sie sich zeitweilig vom Haupttrupp ab, um nach Spuren der Richter zu suchen und ggf. Überlebende auszuschalten. Dabei stieß sie auf eine Person, die anscheinend in ähnlichem Auftrag unterwegs war, nur das sein Ziel die Chronisten waren. Das ergab sich zumindest aus dem, was sie bei seiner Verfolgung ausmachen konnte. Am Ende schien er sich ebenfalls in Richtung Palast zu bewegen, und Anna verlor ihn aus den Augen. Dann schloss sie sich dem Haupttrupp wieder an.
Legion kam im Lager der Resistance an und stellte fest, dass bis auf einen alle Spitalier das Lager bereits wieder verlassen hatten, um das Lazarett im Nordhafen wieder zurückzuerobern (der Angriff der Resistance auf den Palast sollte den Widerstand der Schrotter genügend geschwächt haben inzwischen, hofften sie). Legion blieb aber hier und ließ vom Feldarzt seine Verletzung chirurgisch behandeln.
Garr und Leon kamen mit dem Haupttrupp, bei dem auch Hamza dabei war, beim Palast an - und sahen die Zerstörung, die von den Schrottern angerichtet worden war. Der Vorstoß wurde dann unerwarteter Weise von Zoe und der Resistance gestoppt, die den Palast anscheinend weitgehend zurückerobert hatte und nun Hamza zu weitreichenden Zugeständnissen bringen wollte. Dazu präsentierte sie Hamza auch eine Person (Garr und Leon erkannten sie vom Video aus dem Alkoven wieder), die den Aufstand gegen Hamza angezettelt habe: Mirage, eine Agentin der Chronisten.
Aufgrund von Nervosität und verhärteten Fronten kam es dann zu einem Feuergefecht zwischen Resistance und Hamzas Truppen (inkl. der Schwarzen Schar). Zoe konnte sich mit ihrer Gefangenen ins Wachhaus zurückziehen. Als das Wachhaus gestürmt wurde (Garr blieb immer in der Nähe Hamzas), wurden sie Zeuge eines Kampfes zwischen Zoe und Vericon, der Mirage Gelegenheit zur Flucht gab (aber am Ende wurde sie wieder eingefangen). Zoe, bereits angeschlagen durch die Kämpfe zuvor, wurde von Vericon in Notwehr (?) erschossen.
Diesen Tag wird man so schnell nicht vergessen
Als dann endlich Ruhe einkehrte, wurden die Truppen auf die Suche nach Hamzas Bruder Nephraim, dem Anubier) geschickt. Die Apokalyptiker andererseit machten sich auf die Suche nach dem Phönix. Außer Leon, natürlich: er versuchte, so schnell wie möglich zum Aussichtsturm zu gelangen, um dort den vereinbarten Auftrag ausführen zu können.
Hamza, zwei Geißler und Garr begaben sich auf das Dach des Wachhauses, um sich einen Überblick zu verschaffen. Von dort aus sahen sie zwei große Schiffe den Hafen ansteuern: laut Hamza die Hilfe aus Montpellier und Perpignan. Gerade als Hamza anfing, Pläne für den Wiederaufbau zu entwerfen, wurde der Palast von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Das Atrium mit dem darunter liegenden Schatzraum war in die Luft geflogen. Leon wurde von der Druckwelle erfasst und gegen die Wand geschleudert, wo er für eine Weile bewusstlos liegenblieb. Garr und Hamza konnten sich vor der Druckwelle geradeso noch in Deckung bringen, damit sie nicht über die Brüstung geschleudert wurden.
Inzwischen traf auch der Trupp aus Ferallies ein, dem Anna sich angeschlossen hatte. Aus Richtung Gärten kamen Kinder auf sie zugelaufen, die immer wieder riefen: "Bombe. Bombe". Die ersten rannten auf die Kinder zu, um sie in Sicherheit zu bringen. Doch dann begann das Chaos: Die Kinder explodierten inmitten der Trupps, alles ging in Geschrei und Panik unter. Niemand konnte sich erklären, was hier los war. Und dann kamen die Schüsse, und die Apokalyptiker fielen reihenweise um, getroffen von einem Heckenschützen auf der Aussichtsplattform.
Hamza bat Garr, die Plattform zur erreichen und den Schützen auszuschalten. Er gab ihm zur Unterstützung zwei Geißler mit, außerdem schlossen sich ihnen dann noch zwei Apokalyptiker an. Unterwegs kam auch Anna zu ihnen. Gemeinsam erreichten sie den Tempel, von wo aus sie einen geschützten Zugang zum Aussichtsturm nehmen wollten. Doch zuerst wurden sie Zeuge einer Begegnung zwischen dem Tätowierten und einer der Anführerinnen der Schwarzen Schar. Nachdem diese von Rattler (so hieß der Tätowierte wohl, den Namen erfuhren sie erst später) niedergeschossen worden war, griff Rattler die Gruppe an, die angefangen hatte, ihn zu umzingeln. Am Ende gelang es, Rattler zur Strecke zu bringen.
Nun auf zum Aussichtsturm. Hier stießen sie auf Leon, der dabei war, die verbarrikadierte Tür freizuräumen (nachdem er sich von seinem Schock erholt hatte). Gemeinsam machten sie sich an den langen Aufstieg zur Plattform. Oben angekommen stießen sie auf den Schützen (Hexxell), der Leon begrüßte und ihn fragte, warum er so lange gebraucht habe und sagte, das alles für seinen Auftrag bereit sei - und dann stürzte sich Hexxell vom Turm, bevor jemand reagieren konnte.
Leon nahm die Waffe und prüfte die Sicht. Hexxell hatte auch seine Brille dagelassen, einseltsames Konstrukt. Aber Leon war begeistert, als er feststellte, wie gut damit seine Sicht war. So konnte er auf dem gegenüberligenden Dach des Palastes die Personen recht gut erkennen, die sich dort gegenüberstanden: Hamza mit seinem Bruder Orma sowie der gefangenen Mirage auf der einen, Baptiste und Nephraim auf der anderen Seite. Nephraim schien mit Ketten an Baptiste gebunden zu sein, und ihm wurde eine Schrotflinte an den Kopf gehalten. Leon hatte sein Ziel gefunden, erl legte an, konzentriert sich und drückte ab. Ein sauberer Kopfschuss. Doch irgendetwas stimmte nicht ganz. Hamza versuchte, Nephraim von der Leiche Baptistes zu befreien, aber es gelang nicht. Dann wurde er von Orma in Sicherheit gebracht. Doch in Sicherheit wovor?
Das Dach des Palastes explodierte. Trümmer regneten ringsherum herab. Und dann gab es weitere Explosionen: im Nordhafen (u.a. das Spital), in Ferrallies (u.a. das Modul), in Terre Putain (das Lager der Resistance, in dem sich Legion immer noch erholte) und in Port Lagagne (die "Festung", das Gebäude der Stadtregierung). Nur in Saint Chenil gab es keine Explosion, aber das schien schon bedeutungslos angesichts des Flammenmeeres, das sich nun über die ganze übrige Stadt ausbreitete.
Epilog
Die Überlebenden der Gruppe wurden dann noch Zeuge, wie Mirage durch jenen Fremden vor aller Augen erschossen wurde, dem Anna bereits begegnet war. Nun aus der Nähe erkannten sie, dass es Custus war - oder zumindest derselbe, der sich ihnen gegenüber in Lucatore als Custus ausgegeben hatte. Sie setzten ihn fest und befragten ihn, seine Erklärungen schienen ihnen plausibel, so dass sie ihn an Hamza übergaben, zusammen mit den Infos, die sie gewonnen hatten (zum Beispiel, dass zu Rattlers Truppe auch noch jemand namens Alabaster gehört hat). Sie hatten zwar den Verdacht, das "Custus" ein Shutter sein könnte, aber das schien nicht sicher. Also erwähnten sie auch Hamza gegenüber nichts von der Vorgeschichte aus Lucatore.
Dann machten sie sich auf, um nach Legion zu suchen. Doch alles was sie fanden, war ein komplett zerstörtes Resistance-Lager, und ein Bein, das einem Spitalier gehört haben könnte.
Sie gingen zum ehemaligen Waisenhaus, um es nun erstmal in Besitz zu nehmen. Nach drei Tagen fanden sie Legion sitzend in einem der Räume, und nahezu unversehrt. Auch auf Nachfrage konnte er ihnen nicht genau sagen, wie er die Explosion überlebt hatte - und wieso er so unverletzt aussah. Selbst seine Brandnarbe im Gesicht war verschwunden. Aber es war eindeutig Legion, seine Ausrüstung, sein Schwert, sein Wissen. Ein weiteres Mysterium, das jedoch erstmal so hingenommen wurde, nach all den seltsamen Ereignissen der letzten Zeit.
Später begaben sie sich noch zu Adonai, um ihm eventuell das Waisenhaus als Unterkunft für seine "Schäfchen" anzubieten, für die Zeit, wo die Gruppe nicht in der Stadt ist, weil sie baldmöglichst weiterziehen wollten. Aber zuvor hofften sie noch, endlich eins der anderen fehlenden Teile von Jehammeds Wille zu finden. Alles deutete darauf hin, dass es ganz in der Nähe war. Und dann übergab ihnen Adonai ein Bündel. Als sie es auspackten, kam eine verzierte kreisrunde Karte zum Vorschein, wie sie Garr in seiner Vision gesehen hatte. Sie fragten Adonai aus, ob er mehr über Jehammeds Willen wusste oder ob er wisse, wozu das ganze Konstrukt dienen soll, aber Adonai wusste nichts weiter. Und so verrieten sie ihm nicht, dass sie bereits ein Teil in Besitz hatten, sondern versprachen Adonai nur, es gut aufzubewahren und wie von ihm gewünscht nach Hoffung zu suchen.
Die Karte passte genau zu der Scheibe. Als sie die Teile verbanden, bemerkten sie, das anscheinend eine weitere Tonaufzeichnung freigeschalten worden war. Doch obwohl sie im Groben den Text verstanden, verstanden sie nicht dessen Bedeutung. Rätsel über Rätsel. Und so machten sie sich auf, um nach dem letzten fehlenden Teil zu suchen. Das Signal deutete an, dass es im Norden/Nordwesten zu finden sein müsste. Also suchten sie nach einem Weg, um dorthin zu gelangen.