2595 im Spätsommer - Zwischenspiel in Basis und Brindus
Auf der Rückfahrt zur Basis offenbart Count Zero den Mitreisenden aus der Kerngruppe, dass er sich in Bezug auf seinen Kult größere Unabhängigkeit beschafft hat, als es eigentlich vom Kult vorgesehen ist. Er bietet ihnen Zugang zu Informationen (Handelsrouten, Schiffbewegungen etc.), Waffen/Munition und anderen Ressourcen an, die ein normaler Chronist ihnen nicht beschaffen könnte. Allerdings hätte das einen gewissen Preis, der dann alle betreffen könnte: Sollte eine seiner Aktivitäten Verdacht beim Kult erregen, würden ein oder mehrere spezielle Chronisten, Shutter genannt, auf ihn angesetzt werden, die auch Zugang zu tödlichen Waffen und Artefakten hätten und im Erkunden und Ausschalten geübt seien. Daher sei es auch notwendig, die anderen beiden Chronisten entweder auf seine Seite zu bringen oder sie möglichst weit weg zu schaffen (sie endgültig aus dem Weg zu räumen, wäre für ihn die letzte Option, allerdings auch eine, die er nicht völlig ausschließen kann und will).
Die Anwesenden - Rodrigo, Iva, Paridré und Enrok - sind etwas überrascht und nicht überzeugt vom Angebot Count Zeros. Sie möchten nicht am Ende alle drei Chronisten verlieren, dann lieber nur einen - denn es ist klar, dass Count Zero jetzt nur noch bleiben kann, wenn er das Vertrauen und die Zustimmung aller hat. Außerdem ist vor allem Enrok nicht überzeugt, das Count Zero tatsächlich etwas beschaffen kann, was die anderen beiden Chronisten nicht auch hinbekommen. Am Ende einer längeren Diskussion - zum Teil in Abwesenheit von Count Zero - wird beschlossen, dass bei nächster Gelegenheit die gesamte Kerngruppe - der innere Kreis sozusagen - zusammenkommt und Count Zero dann vor allen, auch vor den Chronisten, sein Angebot wiederholt, ggf. mit konkreteren "Beweisen" für seine Möglichkeiten. Und je nachdem wie die Chronisten Enron und Fridrich darauf reagieren, wird am Ende Count Zero bleiben oder die Gruppe verlassen müssen.
Als das Schiff in Portos ankommt, erfahren sie, dass es in Brindus einen Sprengstoffanschlag gab: das Spital und ein angrenzendes Handelshaus sind zerstört worden, Salena hat aber glücklicherweise überlebt, weil sie zum Zeitpunkt des Anschlags in der Stadt unterwegs war. Von den Spitaliern hat nur Gaspare Grasso (Feldarzt) sehr schwer verletzt überlebt. Salena organisiert die Versorgung der Verletzten und versucht nebenbei, soviel wie möglich über den genauen Hergang und die Hintergründe des Anschlags herauszufinden. Als die anderen mit dem Schiff in Brindus eintreffen, machen sie sich ebenfalls auf die Suche nach Spuren und Hinweisen. Folgendes tragen sie zusammen:
- unter den Toten befindet sich auch Baakir, ein hochrangiger Vertreter der Leoparden in Brindus; angeblich hat er u.a. ein entschlossenes und hartes Vorgehen gegen die Steingeborenen befürwortet
- Beschreibungen deuten auf einen Ex-Hellvetiker, Baptiste, als Bombenleger hin; Baptiste hat die Stadt in Richtung Norden verlassen - Ziel: Lucatore
- die Sprengladung wurde in Form eines Paketes abgegeben, auf dem "Gruß von Viki" gestanden haben soll (Bericht des überlebenden Spitaliers, nachdem er aus dem Koma erwacht ist); Nachforschungen bei den Chonisten ergeben mehrere Personen dieses Namens:
- ein Jehammedaner, 70 Jahre alt, der im Balkhan lebt
- eine Elster, letzter bekannter Aufenthaltsort: Sodom
- ein Bit (junger Chronist) im Protektorat
- ein Bleicher-Demagoge, der aus Nord-Purgare stammen soll
- vor einem Jahr gab es nördlich von Brindus, nicht weit von der Heimat der Steingeborenen entfernt, angeblich einen Psychokineten, der von Spitaliern und Ortsansässigen und ihrem Vigilante vertrieben worden sein soll; in dem Zusammenhang taucht der Name Viki erneut auf: es gibt einen Hinweis, dass Viki der Bleicher vor einem Jahr in der Umgebung der Heimat der Steingeborenen gesehen wurde, in Begleitung von 3 anderen Bleichern
- Baptiste wurde vor dem Anschlag zusammen mit einem Mann mit blauen Fingerkuppen in Brindus gesehen
Salena erhält von Anedra aus Geno die Anweisung, Baptiste zu verfolgen und zu stellen, mit allen ihr verfügbaren Mitteln. Die Famulanten unter Führung der Preservistin Leonora, die auf Salenas Anforderung hin bereits vor einiger Zeit auf den Weg geschickt wurden, müssten eigentlich in den nächsten Tagen eintreffen. [Außerdem fragte Anedra, ob Salena in der Gegend den Namen Vasco schon mal gehört hat. Falls sie den Namen zufällig in einem die Spitalier interessierenden oder betreffenden Kontext hört, soll sie sofort Meldung an Anedra machen.]
Zuvor untersucht sie aber die Proben, die die anderen aus dem ausgestorbenen Inseldorf mitgebracht haben. In den Gegenständen gibt es keine auffälligen Spuren, bei den Proben der Leichen kann sie keine Spuren von besonderen Giftstoffen finden - aber eine gewisse Primer-Verseuchung, d.h. alle Proben deuten auf Versporung der Dorfeinwohner hin. Ob das ursächlich für die gefundenen Auswirkungen ist und damit zum Tod geführt hat, ist allerdings nicht mit Sicherheit feststellbar. Auch die Art der Sporen, d.h. welchem Chakra sie angehören, ist nicht mehr erkennbar.
Ein Teil der Gruppe möchte nun so schnell wie möglich den ursprünglichen Plan wieder aufnehmen und in das ausgestorbene Dorf zurück sowie das Geisterschiff genauer untersuchen. Salena aber besteht darauf, mindestens auf die Preservistin zu warten. Und es müsste sich wohl doch endlich jemand mit den Steingeborenen befassen. Und Baptiste verfolgen. Schließlich darf niemand ungestraft einen Spitalierstützpunkt angreifen.
Salena nimmt kurz Kontakt mit dem Leoparden-Handelshaus auf, aus dem der beim Anschlag getötete Händler stammt. Man verspricht, mit den Spitaliern zusammenzuarbeiten, wenn es um die Steingeborenen geht.
Um die Sache mit Count Zero zu klären, begibt sich die Gruppe in ihre Basis, wo sich alle aus dem "inneren Kreis" versammeln (inklusive der beiden relativ Neuen: Ben und Cicero) - auch Toni taucht wieder auf. Count Zero legt allen noch einmal - bzw. zum ersten Mal - seine Situation und sein Angebot dar. Er sagt, dass er außerdem in Brindus bereits zwei Lieferungen in die Wege geleitet hat, die der Gruppe helfen können: neue Ausrüstung für einen Alkoven (wird nach Brindus geliefert), und die Teile für einen Stapel Brennstoffzellen (lässt er nach Lucatore liefern). Den beiden anderen Chronisten, Fridrich und Enron, sagt er, dass für sie bereits ein Versetzungsbefehl bereit liege - noch ohne Datum, aber er sei bereits autorisiert und könne jederzeit aktiviert werden. Als Enron fragt, ob Count Zero das aus der Welt schaffen könne, sagt dieser: Ja, aber sicher. Daraufhin sind Fridrich und Enron bereit, Count Zero auch weiterhin zu ihren Verbündeten zu zählen. Count Zero meint, dass Enron und Fridrich auch weiterhin ganz normal sich im Rahmen des Kultes bewegen können und sollen - er ist aber bereit, ihnen ein paar Tricks zu zeigen, wie man gewisse Beschränkungen umgehen kann.
Für das weitere Vorgehen der gesamten Gruppe wird folgendes beschlossen:
Toni und ein weiteres Mitglied der Eisenschädel-Schar (ein Kuckuck) werden die Verfolgung von Baptiste aufnehmen und Richtung Lucatore reisen.
Salena wird in Brindus nur kurz die neuen Spitalier empfangen und sie über die aktuellen Entwicklungen und nützliche Kontakte informieren, danach kommen sie und Lucano mit zur Expedition Richtung Süden (verlassenes Dorf bzw. Geisterschiff).
Enrok will sich in Saranda ein Bild von der aktuellen Situation machen.