Was zuletzt geschah
2595 - In Deinem Blu
2595 - In Deinem Blut (Lucatore)
Basel
In Kalkbruch erhielten Legion, Anna und Benno neue Anweisungen: sie sollten nach Basel reisen, um erstmal so weit wie möglich außerhalb der Reichweite des Protektorats zu gelangen. Außerdem erhielten alle mehr oder weniger direkt (Garr hatte eine Vision in einer seiner Burn-Sessions) den Auftrag, sich auf die Suche nach einem Set von Artefakten zu machen, dass als "Jehammeds Wille" bezeichnet wurde. Genauere Informationen sollten sie in Basel erhalten.
Die Reise nach Basel - vorbei an Nullpellia bis zur Handelsstation Zweifurt, wo sie dann auf ein Handelsboot gingen, dass sie bis nach Basel brachte - verlief weitgehend ohne große Zwischenfälle. Ein Überfall durch Kakerlaken kurz vor Zweifurt konnte nicht zuletzt dank eines erfolgreichen Einsatzes von Bennos Kreischer zurückgeschlagen werden, was ihnen eine kostenlose Fahrt auf dem Handelsboot einbrachte.
In Basel erhielten dann Anna und Legion die ihnen bereits versprochene bessere Ausrüstung. Sie stellten fest, dass offenbar hochrangige Vertreter aus vier Kulten zu einem (inoffiziellen?) Treffen hier zusammengekommen waren: Kranzler, der Preservisten-Obmann, Bosch, der Chef des Schrotter-Kartells, Rutgar, der Richter-Senator, und Helena vom Timmelsjoch, eine Offizierin der Hellvetiker. Auffällig war, dass kein Vertreter der Chronisten zugegen war.
Als zusätzliche Informationen zu ihrem Auftrag erhielt die Gruppe nicht viel: bei Jehammeds Wille soll es sich um ein technologisches Artefakt handeln mit dem höchsten Tech-Level. Zu seiner genauen Funktion und Wert gibt es bisher nur Vermutungen: es soll angeblich Koordinaten zu einem Versteck mit High-Tec des Urvolks enthalten, oder Wissen zu Ereignissen vor dem Eschaton, oder Wissen um Heilmittel. Niemand kann auch bisher sagen, welche Form genau diese Artefakte haben. Auch der Name "Jehammeds Wille" wird möglicherweise den meisten nichts sagen, so dass es nicht viel bringen würde, nur danach zu fragen - wenn es so einfach wäre, hätten es wohl die Auftraggeber schon gefunden.
Als Startpunkt für die Nachforschungen wurde Lucatore genannt - Altair, einer der 8 Täufer, die an der Spitze des Wiedertäufer-Kultes stehen, könnte mehr darüber wissen als er bisher preisgegeben hat.
Ein bißchen gewann die Gruppe, den Eindruck, dass es eher darum geht, die Gruppe erstmal so weit wie möglich aus der Reichweite der Verfolger aus Borca zu bringen, als dass man mit schnellen Erfolgen bei ihrer Suche rechnet. Wahrscheinlich sind sie auch nicht die einzigen, die beauftragt wurden - wieso sollten auch ausgerechnet sie am besten geeignet sein, um solche Nachforschungen anzustellen.
Legion erhielt von seiner Vorgesetzten und Ausbilderin, Anedra Morelli aus Geno - sie war ebenfalls bei dem Treffen der Führungskräfte anwesend - das Angebot, dass er und seine neuen "Freunde" sie bei der Passage über die Alpen begleiten können. Das würde ihnen ersparen, mit den Hellvetikern über einen angemessenen Preis für die Überquerung verhandeln zu müssen. Legion und die anderen wollen das Angebot annehmen.
Vor der Abreise erledigte Leno noch einen kleinen Auftrag, den er nebenbei in Basel angenommen hatte - ein örtlicher Händler sollte aus dem Weg geräumt werden. Auch wenn Leno es unerwarteter Weise ein wenig spannend machte (der erste Schuss ging daneben), konnte er den Auftrag doch zufriedenstellend abschließen.
Am Tag der Abreise bekam Garr der Schamane noch unerwarteten "Besuch": ein Seher des örtlichen Klans kam im Gasthaus auf ihn zu, legte einen Spiegel (ein Handspiegel des Urvolks) vor ihm auf den Tisch und sagte: "Der Eine hat mir gezeigt, dass ihr das brauchen werdet, dort, wo ihr hingeht." Mehr konnte er dazu aber auch nicht sagen, wofür der Spiegel genau in Nordpurgare oder in Lucatore nützlich sein sollte, wusste der Seher nicht.
Alpenüberquerung / Ankunft in Lucatore
Im Gefolge der Spitalier die Alpen zu überqueren erwies sich als Glücksfall - man hatte hellvetischen Geleitschutz auf den teils sehr schwierigen Bergpassagen, und auch die plötzlichen Wetterumschwünge des Hochgebirges ließen sich in der größeren Gruppe leichter meistern. Am Ende des "Schweren Pfades", am hellvetischen Außenposten Tirano, trennten sich die Wege - Anedra Morelli und die anderen Spitalier zogen in Richtung Bergamo weiter, während die Gruppe sich auf den Weg über den Zollposten Roppen und den Außenposten Moreno nach Lucatore machte. Dank der hier gut befestigten und gesicherten Wege kamen sie auch recht schnell voran - nach weiteren zwei Tagen erreichten sie den Außenposten Moreno, wo sie den üblichen Wegzoll der Hellvetiker bezahlten, um purgarisches Gebiet zu betreten. Der Weg führte sie weiter über die Eden-Route - vor allem ein Pilgerpfad für die Wiedertäufer, wie sie feststellten - und am Ende eines weiteren Tages erreichten sie endlich Lucatore.
Auf der Suche nach einer Unterkunft gingen sie zuerst bis zum Marktplatz, wo sie es im Blutenden Widder versuchten, einem ansehnlichen Gasthaus, dessen Schankraum mit Relikten des Krieges gegen die Jehammedaner ausstaffiert ist. Remko, der Wirt musste sie aber zu seinem Bedauern zum Pilgergasthaus, dem sogenannten Armenhaus, weiterschicken, da der Widder bereits restlos ausgebucht ist. Sie fanden dann auch das Armenhaus - eine schlichte, aber saubere Herberge - doch mussten sie dort feststellen, dass die Stadtgarde gerade dabei war, das Armenhaus für neue Gäste zu sperren, da man eine größere Gruppe von Flagellanten erwarte. Und wie es klang, schienen Flagellanten und Wiedertäufer nicht gerade befreundet zu sein. Die Stadtgarde wollte sie jedenfalls lieber an einem Ort wissen, wo sie ein Auge auf die Fanatiker haben könne. Aufgrund der besonderen Umstände bot man der Gruppe an, dass sie kostengünstig im Kommissionshaus, dem Gasthaus des Klosters vor den Toren der Stadt, unterkommen könnten. Also schleppten sie sich müde dorthin. Der herzliche Empfang durch die Magd Dana hellte ihre Gemüter aber wieder ein wenig auf. Man beschloss, sich hier erstmal auszuschlafen, bevor man dann morgen versuchen wollte, eine Audienz bei Altair im Kloster zu erhalten.
Es geschah im Morgengrauen
Der Schamane vernahm im Morgengrauen in der Ferne das Signalhorn der Stadtwache - kurz darauf wurden sie alle durch einen lauten und klagenden Ton des Signalhorns geweckt. Dana meinte, das Signal bedeute nichts gutes, es signalisiere, dass jemand Hochrangiges gestorben sei. Als sie nach draußen blickten, sahen sie die Leute in Richtung der Tore zusammenströmen - einige blieben dann plötzlich wie angewurzelt stehen, andere brachen schluchzend zusammen. Dann erreichte auch die Gruppe die Nachricht: Altair ist tot, ermordet. Genaueres ließ sich zuerst nicht herausfinden, die verschiedensten Gerüchte (erschlagen, vom Pferd gefallen,...) schwirrten in der Menge.
Ein wenig war die Gruppe beunruhigt, dass Leno, die Eule, nicht bei ihnen war - niemand wusste, wann und mit welchem Ziel sie das Kommissionshaus verlassen hatte. Man beschloss, sich erstmal ein wenig umzuhören und wenn möglich in die Stadt zu gehen und sich den Tatort anzusehen - inzwischen hatten sie erfahren, dass es wohl bei den Ställen (am anderen Ende der Stadt) geschehen war.
Die Bewohner Lucatores (überwiegend Sipplinge des Hauses Benesato, die zum größten Teil zu den Wiedertäufern konvertiert waren) und Wiedertäufer-Pilger liefen verstört umher, vereinzelt kam es zu Streit und Beschuldigungen, wer am Tod des geliebten Anführers der Wiedertäufer Schuld sei. Ein betrunkener Wiedertäufer gab Ennio Benesato die Schuld, woraufhin eine der Frauen auf dem Markt ihm heftig widersprach und die Wiedertäufer beschimpfte. Allein das energische Eingreifen der Stadtwache - selbst Wiedertäufer - die den Betrunkenen mitnahmen und die Menge auseinandertrieb, verhinderte eine Eskalation.
Es kam auch das Gerücht auf, dass Vespaccio, der weiße Wolf von Bergamo, einen Angriff auf Lucatore und die Wiedertäufer plante - der Schamane Garr und Benno der Schrotter waren dabei nicht ganz unbeteiligt an der Verbreitung dieses Gerüchts.
Schließlich gelangte die Gruppe in die Nähe des Tatorts, wo sie von der Stadtwache kurz festgehalten und nach ihrem Aufenthalt zur Tatzeit (in den frühen Morgenstunden bei Sonnenaufgang) gefragt wurde, Als die Stadtwache bemerkte, dass doch einer von der Gruppe fehle, sagten sie ihm, dass sie einen wohl im Gewühl in der Stadt verloren hätten. In der Tat bot sich überall dasselbe Bild: Unruhe und Bestürzung und Wut bei Sipplings-Bewohnern und Wiedertäufern. Einmal wurde sogar in die Richtung von Garr und Benno "Mörder" gerufen - aber es war nicht ganz klar, wen oder was sie damit nun meinten, und Garr und Benno wollten gerade jetzt keine unnötige Aufmerksamkeit erregen, weswegen sie das fürs Erste auf sich beruhen ließen.
Als die Gruppe gegen Abend wieder im Kommissionshaus zusammmenkam, fanden sie Leno im Zimmer schlafend vor. Leno meinte, er sei noch in der Dunkelheit losgezogen, um sich einen gewissen Überblick über den Ort zu verschaffen. Als er dann bei den Wassertürmen war, habe er das Signal der Wache gehört, und kurz darauf sei auch schon das Chaos ausgebrochen - wobei die Wache eigentlich sehr konzentriert vorgegangen sei. Er habe aber leider nichts von dem Mord gesehen und wisse da auch noch nichts drüber (Leno wirkte eher darüber enttäuscht, dass ihm so ein hochrangiger und wahrscheinlich auch gut bezahlter Auftrag entgangen war).
Nachdem die Gruppe die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen hatte - und Anna und Benno ihre Auftraggeber über die Ereignisse verständigt hatten - begaben sich alle zur Ruhe, soweit das angesichts der unheilvollen Geschehnisse möglich war. Was mochten die nächsten Tage wohl bringen?
Die Tage der Trauer
Am nächsten Morgen erfuhren sie, das von Abacus, dem Vorsteher des Klosters, 7 Tage der Trauer für ganz Lucatore ausgerufen wurden. Es wurden gewisse Regeln festgelegt, u.a. auch, dass keine Audienzen beim Stadtrat (Ennio Bennesato) oder bei der Emmissärin (Neva) gewährt werden. Sie begaben sich trotzdem in die Stadt, um wenn möglich ihre Hilfe bei der Aufklärung des Mordes anzubieten. Nachdem sie beim Stadtrat abgewiesen wurden ("keine Audienzen"), machten sie sich auf die Suche nach Lucio Bastardo, dem Anführer der Stadtwache. Sie trafen ihn beim Tatort, wo er die Untersuchung beaufsichtigte.
Nachdem sie eine Weile auf ihn eingeredet hatten, genehmigte er ihnen schließlich, dass sie sich zumindest den Tatort ansehen dürfen. Sie machten ein paar interessante Entdeckungen, die sie ihm am Ende auch mitteilten: Es gab vermutlich zwei Personen, die Altair beobachtet haben und bei seiner Ermordung beteiligt gewesen sind; sie fanden Spuren, die auf jemanden hindeuten, der/die aus Waldgebieten in der Nähe Lucatores kamen. Außerdem war noch jemand bis kurz vor dem Mord anwesend, der sich um das Pferd Altairs gekümmert hat und es für eine mehrtätigen Ritt ausgerüstet hat (hier erfuhren sie später, dass es sich dabei um die beiden Wachen Ambroggio und Siphon handelte, die Altair kurz alleine ließen, weil sie zu einem Appell der Stadtwache gerufen wurden).
Um mehr über die Stadt zu erfahren und sich ein Bild zu machen, nutzten sie die Tage der Trauer, um sich mit verschiedenen Leuten zu unterhalten bzw. die Leute zu beobachten. Dabei schnappten sie das eine oder andere Gerücht auf. Es wurde wieder die Vermutung geäußert, dass Altairs Bruder Ennio hinter der Sache steckt. Zugleich erregte die Tatsache der ungewöhnlich schnellen Beerdigung gewisse Verwunderung.
Es war nicht bekannt, ob der Leichnam überhaupt untersucht worden war - vermutlich nicht. Legion, der Preservist, wollte daher irgendwie versuchen, an die Leiche heranzukommen, bevor die Verwesung alle Spuren verwischt. Daher beschlossen sie, einen Weg auf den Friedhof zu finden bzw. überhaupt herauszufinden, wie das Grab beschaffen ist - ob sie eher Spitzhacken oder Schaufeln oder Dietriche brauchen. Zuvor aber wollten sie noch mehr über das Verhältnis zwischen Lucio und Altair herausfinden, da Lucio vom Tod Altairs sehr betroffen wirkte.
Als sie sich im Blutenden Widder umhören wollten, wurden sie Zeuge eines Aufeinandertreffens von Wiedertäufern (in deren Mitte Ambroggio und Siphon, die ihren Kummer und ihre Selbstvorwürfe mit Alkohol wegbrennen wollten) und Ennios Leibwachen, Domingo und Pace. Ehe die Situation eskalieren konnte, traten der Preservist und der Schamane dazwischen und brachten die aufgebrachten Streithähne auseinander und beruhigten die Gemüter.
Dabei wurden sie unter anderem von einem alten Mann aufmerksam beobachtet, der an der Seite zusammen mit einem Hund (Wolfshund?) saß. Anna ging auf ihn zu, und so kamen sie mit ihm ins Gespräch. Er verglich die Wiedertäufer mit kopflosen Hühnern. Später erfuhren sie vom Wirt, dass der alte Mann Fernex genannt wurde und ein Vigilantes ist, ein Verteidiger der Siedlungen gegen Absonderliche. Sie beschlossen, ihn in seinem Jagdhaus zu besuchen, zu dem er sie auch mehr oder weniger eingeladen hat.
Erkundigungen
Am nächsten Tag unternahmen sie also ein paar Erkundigungen - während Leno sich zum Friedhof schlich, begaben die anderen sich zum Jagdhaus.
Leno nahm den etwas beschwerlicheren Weg außen um die Stadt herum, eine zeitlang durchs Unterholz am Berghang kraxelnd. In der Nähe des Friedhofs, bei Abacus Haus, nahm er ein feines sirrendes Geräusch wahr und sah etwas schnell durch die Luft davonschwirren - er hakte das für sich als "seltsamer Vogel" ab und erzählte den anderen später nichts davon. Auf dem Friedhof fand er das Grab von Altair, an dem Altairs Ehefrau Neva, die Emissärin der Wiedertäufer, in Gebetshaltung kniete. Leno wartete, bis sie gegangen war, um dann das Grab genauer zu inspizieren. Das Grab ist mit mehreren kleineren und mittleren Steinen bedeckt. Darunter allerdings lag anscheinend ein riesiger Findliing - der Schrotter rechnete später vor, dass man für einen Findling dieser Größe wohl an die 10 Ochsen gebraucht hat, um ihn dorthin zu schleppen.
Die anderen erfuhren derweil am Jagdhaus, dass Fernex zur Zeit auf Jagd unterwegs sei. Also unterhielten sie sich ein wenig mit den beiden Jagdfrauen, die die von Fernex erlegten Tiere weiterverarbeiteten. Iola und Kirija schwatzten über verschiedene Gerüchte und Geschichten, wobei sie mit ihren inkonsistenten Zeitangaben die Gruppe mehr als einmal verwirrten.
Sie erzählten von einem Afrikaner, der vor einiger Zeit (Wochen?) mit einer Handels-Karawane in die Stadt gekommen sei und anscheinend sich hier irgendwo niedergelassen hat, denn eine der beiden Jagdfrauen hat ihn unmittelbar vor dem Tag der Ermordung Altairs auf dem Markt in Lucatore gesehen. [Diese Auskunft wurde später durch die Aussage einer Stadtwache bestätigt, von der sie auch erfuhren, dass der Afrikaner die Stadt dann in Richtung Osten (also die Klosterseite, wo auch die Stallungen und der Friedhof sind) verlassen habe.]
Außerdem berichteten die Frauen von dem Kind von Altair und Neva, dass letztes Jahr an irgendeiner Krankheit gestorben sein soll - es sei schon immer sehr kränklich gewesen und Neva habe es nie aus dem Klostergelände heraus gelassen. Der Junge wäre jetzt wohl 10 oder 11 Jahre alt geworden.
Außerdem erfuhr die Gruppe, dass Ennio Bennesato mit einer jungen Frau der Lombardis zusammen ist. Daher denken die beiden Frauen auch nicht, dass die Lombardis etwas mit dem Mord zu tun hätten - warum sollten sie, wo sich doch das Verhältnis zwischen den Familien Bennesato und Lombardi zu bessern schien. Das alles ist natürlich jetzt gefährdet, und niemand weiß, welche Auswirkungen der Mord an dem Anführer der Wiedertäufer haben wird.
Die Gruppe verabschiedete sich von den beiden Frauen, mit einem Gruß an Fernex, dass man sich gern mit ihm unterhalten würde, wenn er wieder zurückkehrt. Danach begaben sie sich noch in die Stadt, um ein paar Nachforschungen zu dem eben gehörten anzustellen. Am Abend kamen sie zusammen und tauschten ihre Erkenntnisse aus.
Begegnungen
Am nächsten Tag machten sie sich auf, um den Klostervorsteher Abacus nach der Beerdigung und der Untersuchung des Toten zu fragen. Sie trafen ihn in der Stadt, wo er von verschiedenen Wiedertäufern um seelischen Rat und Beistand gebeten wurde. Abacus wirkte übernächtig und gereizt. Im Gespräch mit der Gruppe zeigte er sich aber nicht abweisend, nur zerstreut. Was für die meisten wie Auswirkung der Trauer und der Sorge aussah, wirkte für Garr bei genauerer Betrachtung wie die Auswirkungen eines Drogenentzugs. Daher ließ er Abacus eine Burnknospe heimlich zustecken, um dessen Reaktion zu beobachten. Abacus schien darüber weder erfreut noch verärgert und behielt die Knospe, und begab sich Richtung Kloster.
Am Markt fielen Benno zwei ziemlich heruntergekommene Gestalten auf, die Essensvorräte einkauften und diese mit einfachem Schmuck und Tand bezahlten (sowas, was der Schrotter manchmal auch bei seinen Streifzügen fand, aber keinen Schrottwert hatte) - das schien nicht so ganz zu der äußeren Erscheinung der beiden zu passen. Also wollte er die beiden ansprechen, als sie den Markt Richtung Osten verließen, aber er wurde einfach ignoriert.
Die Gruppe folgte den beiden Gestalten bis außerhalb der Stadt. Dort stellten sie sie und befragten sie nach Höhlen im Berg unter dem Kloster und woher sie den Schmuck hätten. Der große Kerl, bewaffnet mit einer Spitzhacke, sagte kein Wort, die kleinere Gestalt, ein Weib, antwortete ihnen sehr ausweichend. Man einigte sich auf ein Treffen am nächsten Tag, wo sie ihnen eine Höhle unter einem anderen Berg zeigen wollte - es klang irgendwie nach Falle. Die Gruppe verlor die beiden kurz aus den Augen, als sie einen kurzen Moment durch die Diskussion über das weitere Vorgehen abgelenkt war. Aber sie fanden die Spur im Wald Richtung Norden und holten die beiden kurz darauf auch ein. Mit einem Schuss holte der Schamane den Großen von den Beinen, worauf ein kurzer Kampf entbrannte. Die Frau, mit Messer bewaffnet, wurde getötet, konnte aber noch einen Signalpfiff absetzen. Der große Kerl, der auch den größten Teil der Essensvorräte geschleppt hatte, wurde ruhig gestellt und zur Befragung mitgeschleift. Es gelang der Gruppe, die Verfolger ausreichend lange zu verwirren, damit sie die Straße zwischen sich und die Verfolger bringen konnten, die ihre Verfolgung abbrachen, als sie sahen, dass sie dazu freies Gelände überqueren müssten. Aus dem Gefangenen bekamen sie nicht allzuviel Brauchbares heraus, am Ende brachen sie ihm das Genick und ließen ihn im Wald zurück.
Als sie den Stadtrand erreichten und dort kurz über ihr weiteres Vorgehen berieten, kam ein Bote zu ihnen, der sie zu Ennio Bennesato einlud. Sie folgten ihm und wurden von Ennio Bennesato, dem Statthalter, und Gala Lombardi, seiner Frau(?), empfangen und mit Speis und Trank bewirtet. Er bedankte sich bei ihnen für das Dazwischengehen im Blutenden Widder, als es zu einem Streit zwischen seinen Leibwachen und den Wiedertäufern gekommen war. Die beiden Leibwachen Pace und Domingo waren offenbar Ennios Neffen, und er hing sehr an ihnen.
Ennio erzählte ihnen, wie er die Dinge sah, und bat sie, in seinem Namen Erkundigungen anzustellen. Dazu gab er ihnen als Zeichen seinen Siegelring, damit sie sich ggf. ausweisen können. Er erzählte ihnen am Ende auch von seinem Verdacht, dass der Sohn von Neva und Altair gar nicht an Lungenentzündung gestorben sei, sondern noch lebe.
Um nicht gleich als Handlanger von Ennio Bennesato verschrien zu sein, wurden sie betont schroff am Hauseingang verabschiedet.
Als sie sich umblickten, entdeckte einer aus der Gruppe den Afrikaner auf dem Markt, wie er dort Vorräte einzukaufen versuchte. Die Händler schienen ihm aber nicht gerade freundlich gesonnen.
Black Tom
Mit einer gewissen Gelassenheit konnte der Afrikaner aber trotzdem seine Geschäfte abwickeln - am Ende war den Händlern wohl doch der Gewinn wichtiger als irgendwelche Vorbehalte.
Leon beschloss, den Afrikaner heimlich zu verfolgen und löste sich daher von der Gruppe. Legion beschimpfte noch kurz die Wachen am Haus der Bennesatos und begab sich dann in den Blutenden Widder, um ein wenig über den aktuellen Stand der Ermittlungen (Konzentration auf Jehammedaner) und die Stimmung bei den Wiedertäufern (unsicher, gespalten, nervös) zu erfahren.
Anna folgte dem Afrikaner ebenfalls so heimlich wie möglich. Nur Garr und Benno folgten ihm mehr oder weniger offen. Er verließ Lucatore in Richtung Westen und bog dann bei der Kapelle in Richtung Norden ab. Etwas abseits von den Gehöften schloss Garr zum Afrikaner auf und sprach ihn an. Als Garr die Begegnung mit den zerlumpten Gestalten und den Namen "Papa Chico" erwähnte, wurde der Afrikaner hellhörig. Am Ende erzählte er, dass dies Romanos seien und er selbst, Tom, sei schon lange auf der Suche nach Papa Chico, um sich an ihm für erlittene Schmach und den Tod seines Vaters zu rächen. Garr lud Tom ins Kommissionshaus ein, wo man alles weitere besprechen könne.
Im Kommissionshaus stießen dann auch irgendwann die anderen dazu - zuletzt Legion, der von Leon im Blutenden Widder über die Entwicklung informiert worden war.
Sie entwickelten einen Plan, wie man die Romanos überrumpeln und Papa Chico festsetzen könnte. Tom besteht nur darauf, dass er selbst Papa Chico töten darf. Zu der Frage, ob die Romanos möglicherweise etwas mit dem Mord an Altair zu tun haben, meinte Tom nur: Sehr wahrscheinlich, es würde jedenfalls gut zu ihnen passen. Falls es so ist, dann wird mit Sicherheit auch die Bezahlung im Lager zu finden sein, denn die Romanos sind Halsabschneider und versuchen immer, das maximal Mögliche an Gewinn abzugreifen. Daher sind sie wahrscheinlich auch nicht sofort nach dem Mord verschwunden, möglicherweise erpressen sie noch den oder die Auftraggeber.
Befragt zu Jehammeds Willen konnte Tom leider nicht weiterhelfen. Aber er hatte auch schon ein paar Begegnungen mit dem Chronisten, der sich in Lucatore versteckt hält. Als Gegenleistung für die Hilfe bei der "Ergreifung" von Papa Chico durch die Gruppe wird Tom daher ihnen helfen, diesen Chronisten zu fangen.
Nach einer genaueren Beschreibung des Lagers und seiner Umgebung und der Stärke der Romanos wurde ein Plan aufgestellt, der spätestens in der kommenden Nacht umgesetzt werden soll.
Lager der Romanos:
- ca 30-40 Romanos; nur sehr wenige Fernkampfwaffen (Tom schätzt: max. 5); nur ein Zugang, die übrigen Seiten durch Berghänge geschützt; immer eine Patrouille von 4-5 Leuten vor dem Lager unterwegs; in einem Umkreis von ca. 50-60 Schritt sind Fallgruben der Romanos angelegt
Die Jagd auf Papa Chico
Benno, der Schrotter, beschloss, den im Ort anwesenden Schrotter wegen Unterstützung zu fragen. Zusammen mit Garr suchte er den Schrotter Custus auf - und beide waren am Ende etwas überrascht, als Custus ihnen nicht nur ein bißchen Hilfe bei den Vorbereitungen anbot, sondern meinte, dass er ja sich auch um die Sprengungen kümmern könne - es wäre alles so langweilig hier und Zeit, dass mal was passiert. Benno war froh, dass er nicht am Berghang rumkraxeln musste, sondern bei den anderen beim Kampf unmittelbar dabeisein konnte.
Und so wurde der Plan umgesetzt. Als sie im Morgengrauen am Lager ankamen, war alles ruhig, die Patroille war nicht zu sehen. Sobald die ersten Strahlen der Morgensonne den Berghang erhellten, hörten sie zweimal ein dumpfes Knallen - jeweils einmal von den Seiten des Kessels, in dem das Lager sich befindet. Und dann donnerten auch schon Fels und Geröll zu Tal und ins Lager, und ein harter Kampf begann - bei dem sie aber wie erhofft das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten.
Nachdem sie die meisten der Romanos niedergemacht hatten, stürmten sie das Lager und verfolgten den Teil der Romanos, der sich - vermutlich zusammen mit Papa Chico - hinter den Geröllhaufen, der das Lager bedeckte, zurückgezogen hatten. Sie fanden 4 Höhlen, vor denen überall Fuß- und Schleifspuren zu sehen waren. An einer der Höhlen erschien plötzlich ein flackernder roter Punkt, außerdem hörten Garr und Leon ein säuselndes Geräusch hoch aus den Bäumen, dass zuerst wie Wind klang, aber viel gleichmäßiger war. Benno meinte, dass sieht aus, als ob der Chronist uns hier einen Hinweis geben will. Andere überlegten, dass es aber auch eine Falle sein könnte.
Dann holten sie brennbares Material zusammen und räucherten die vier Höhlen aus. Am Ende kamen aus zwei der Höhlen die verbliebenen Romanos. Papa Chico wurde am Ende von Black Tom und Legion aus der verräucherten Höhle geholt.
Und so bekam Black Tom seine gewünschte Rache. Während der Folter erfuhren sie von Papa Chico nur soviel, dass anscheinend tatsächlich jemand von den Romanos den Anschlag auf Altair verübt hat. Den konkreten Auftraggeber nannte er nicht, aber er faselte etwas von Eheproblemen. Er erzählte auch etwas von Kesseln unter dem Kloster, in denen das Öl der Wiedertäufer zusammengebraut wird, und dass aus der Schatzkammer unter dem Kloster sie das Gold rausgeholt hätten - als Bezahlung, so deutete er an.
Das "Gold", dass er meinte, fanden sie im zerstörten Lager. Drei recht große Truhen: eine gefüllt mit Zeug, dass die Romanos anscheinend in den Höhlen und den von ihnen gebuddelten Löchern gefunden hatten; eine zweite enthielt verschiedenes Geschmeide und Schmuck, und eine dritte enthielt Trophäen aus dem Krieg der Wiedertäufer gegen die Jehammedaner: Waffenbruchstücke, Geweihspitzen, Kleidungs- und Rüstungsreste - Garr meinte, dass es sich um sowas wie verehrte oder "heilige" Gegenstände der Jehammedaner handelt, sogenannte Ikons. Das passte also zu der Story, die Papa Chico erzählt hatte, dass jemand Hochrangiges der Wiedertäufer selbst den Mord an einem ihrer Anführer in Auftrag gegeben und bezahlt hat.
Außerdem fanden sie bei Papa Chico eine tellergroße goldene Scheibe, auf der das Widdersymbol der Jehammedaner zu sehen ist. Es ist die Scheibe, die Garr in seiner Vision gesehen hat und nach der sie Ausschau halten sollten.
Scirocco der Sünder
Die Gruppe versteckte die Kisten in der Nähe des zerstörten Lagers, nahm aber einiges aus der Kiste mit Jehammedaner-Zeug mit, um es Ennio Benesato präsentieren zu können. Dann begaben sie sich zurück in die Stadt und in ihre Unterkunft, wo sie sich erstmal erholten. Nur Leon blieb in der Stadt, um Besorgungen zu erledigen und sich nach Neuigkeiten umzuhören; er erfuhr, dass ein weiterer Spitalier - jemand aus dem Lazarett Vivaco - in der Stadt eingetroffen sein soll.
Am Abend wurden sie durch helles Lachen und zwei männliche Stimmen aus dem Speiseraum geweckt: zwei Orgiasten, Morvin und Caspar, hatten ein Fäßchen ihres "Destillats" vorbeigebracht, für die Gäste des Hauses. Dana wirkte angeheitert, sie murmelte entschuldigend etwas von "Vettern".
Garr und Anna (und Benno?) setzten sich zu ihnen und kosteten vom Selbstgebrannten (Garr sprach dem etwas mehr zu), später kam dann auch Leon dazu. Legion war im Zimmer geblieben, er wollte sich unbedingt ausschlafen. Man redete über die Situation in Lucatore und erfuhr ein wenig mehr über das Kloster.
Morvin empfahl ihnen beim Abschied noch, den Klostergarten zu besuchen - er sei zwar für Nicht-Wiedertäufer nicht frei zugänglich, aber es gebe da einen versteckten Zugang. In der Zeit der Andacht sollten nur wenige Asketen im Garten sein. Es wäre auf jeden Fall einen Besuch wert - ein Paradies auf Erden sei es.
Nach einer ruhigen Nacht machten sich alle auf, um dem Statthalter Ennio Benesato die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mitzuteilen. Auf dem Markt war aber zuerst kein Duchkommen, weil die Flagellanten mit Scirocco dem Sünder an der Spitze eine Show abzogen - und die meisten Anwesenden mit Ausnahme der Wiedertäufer der Stadtwache und aus dem Kloster schienen von den Worten sehr berührt zu sein. Scirocco sprach von einem ersten Zeichen, so als ob sie eine Vision gehabt hätten, die jetzt einträfe. Am Ende wurden die Flagellanten von der Stadtwache (Wiedertäufer und Ennios Leute) weggebracht, wieder zurück in ihr Quartier im Armenhaus.
Nun konnten sie endlich Ennio Bericht erstatten. Als sie ihm sagten, dass alles darauf hindeutet, dass jemand aus dem engsten Umfeld Altairs (wahrscheinlich Neva) den Auftrag zu seiner Ermordung gegeben hat, wollte er es nicht glauben. Als er hörte, dass man zwei Romanos gefangen hätte, die das bestätigen könnten bzw. als Schuldige hingerichtet werden könnten, vereinbarte er, dass diese Romanos ihm möglichst heimlich überstellt werden sollen. Danach will er dann entscheiden, wie weiter verfahren wird - die Anklage gegen eine hochrangige Wiedertäuferin sei kein leichtes Unterfangen und dürfe nicht überstürzt angegangen werden. Er hofft, dass die Gruppe ihm bis dahin weiter zur Seite steht, ggf. auch als Zeugen.
Legion macht sich auf die Suche nach dem Spitalier, Anna und Garr begeben sich zu den elysischen Gärten, während Leon und Benno sich in der Stadt umhören und umsehen - Benno besucht Custus und teilt mit ihm etwas von dem Destillat, das Caspar und Morvin ihnen gebracht hatten.
Legion trifft auf Carmino Ferro, dem Leibarzt von Altair, der besorgt und unzufrieden wirkt. Carmino ist erstaunt und erfreut, einen Kultgenossen gefunden zu haben - Lucio hatte ihm gegenüber wohl nichts von Legions Anwesenheit erzählt, als er ihm eine Unterkunft in Lucatore zugewiesen hat. Carmino berichtet von einer Audienz bei Neva, die ihn aber mit mehr Fragen als Antworten abgewimmelt habe. Interessiert hört er, was Legion und seine Begleiter bisher herausgefunden haben. Carmino ist überzeugt, gemeinsam die Wahrheit herauszufinden.
Anna und Garr finden den versteckten Eingang zu den elysischen Gärten. Ein wahrhaft himmlischer Anblick: überall gepflegte Kräuter und Pflanzen, ein beruhigender Duft, vereinzelt ein paar Widertäufer, die in andächtiger Haltung verharren oder für einen Augenblick die Ruhe im Garten genießen. Das Summen der Bienen und das wohltuende Rauschen des Windes in den Gräsern und Büschen, die sich den Hang zum Kloster hinaufziehen, bilden eine beruhigende Kulisse. Es sind auch viele Schmetterlinge zu sehen. In einer Ecke entdecken sie ein junges Mädchen, das konzentriert dabei ist, Unkraut zu jäten. Als das Mädchen sich den Schweiß aus der Stirn wischt, fällt ihnen ein blaugeschlagenes Auge auf. Garr und Anna zögern zuerst, aber dann nähern sie sich dem Mädchen, um ggf. zu schauen, ob sie ihr irgendwie helfen können oder ihre Verletzung (das Auge ist beinahe zugeschwollen) lindern können. Das Mädchen erschrickt, als sie sie bemerkt, sie können dann aber mit ihr reden und erfahren, dass Abacus sie geschlagen hat, aber Verena (so stellt sie sich vor) verteidigt Abacus ("Ich bin so schusslig, aber alle sind so gut zu mir, auch der Vorsteher meint es nur gut"). Als Anna und Garr sich gerade zurückziehen wollen - ihre Hilfe wird anscheinend doch nicht benötigt - werden sie von einem alten Widertäufer entdeckt, der sich schützend vor das Mädchen stellt und sie dann bittet, den Garten umgehend wieder zu verlassen. Anna und Garr gelangen auf demselben Weg hinaus, auf dem sie hineingekommen sind.
Am Abend tauschen sich alle über ihre Erlebnisse und neuen Erkenntnisse aus.
Das zweite Zeichen
Am nächsten Tag (10. Tag seit ihrer Ankunft) machen sie sich auf, um einen Weg ins Kloster zu finden, während in der Stadt die Feierlichkeiten zu Ehren des Täufers Altair ihren Lauf nehmen. Auf dem Volksplatz sind Lucio und Ennio zu sehen, die von einer Ehrentribüne aus das Schauspiel ansehen - Neva ist anscheinend nicht anwesend. Die Gruppe begegnet auch Carmino Ferro, der sie kurz begrüßt, als plötzlich aus der Menge der schrille Schrei eines Mädchens ertönt und das Knurren eines großen Hundes. Als sie sich das näher ansehen, bekommen sie mit, dass Attila, der Hund von Fernex, wohl nach einem Kind geschnappt hat und überhaupt unruhig und aggressiv ist - Fernex kann ihn nicht bändigen, und der Vater des Kindes geht mit dem Knüppel auf den Hund los. Die Gruppe geht dazwischen und versucht, die Lage zu beruhigen. Dann bricht Attila plötzlich zusammen, seine Bauchdecke wölbt sich und platzt auf, und der Hund stirbt, während haufenweise Maden und Gewürm aus dem Maul und dem Bauch des Hundes quellen. Die Moluske des Spitaliers zuckt auch inzwischen immer wieder, besonders in der Nähe des Hundes.
Scirocco, der Flagellant, ruft etwas von "seht, das zweite Zeichen, wie wir es gesehen haben" und weitere kryptische Anschuldigungen in Richtung Widertäufer, bevor ihn am Ende Lucio und die Stadtwachen zurückdrängen und in Richtung Armenhaus schleifen können.
Legion und Carmino untersuchen den Hundekadaver, bevor er dann verbrannt wird: alles deutet auf eine Versporung hin. Aber Fernex kann sich das nicht erklären, er war nicht in der Nähe eines Sporenfeldes, als er in den letzten Tagen in den Wäldern unterwegs war. Er will sich sofort auf den Weg machen, um die Strecke noch einmal abzugehen, um die Quelle für den Befall des Hundes ausfindig zu machen. Die Gruppe überlegt, ob sie ihn gleich begleitet - Leon möchte aber zuvor auf jeden Fall noch sein bestelltes Zeug beim Schneider und beim Schmied abholen.
Leon entschied sich dann [bzw. wurde entschieden ;) ], in Lucatore zu bleiben und das Geschehen dort im Auge zu behalten, während die anderen Fernex in die Wälder begleiten. Zuvor aber wurden sie noch durch ein weiteres Ereignis aufgehalten, dass die ganze Angelegenheit noch dringlicher erscheinen ließ.
Der Vorsteher der Viscotti-Kapelle (Wiedertäufer-Kapelle) war anscheinend am Morgen innerhalb kürzester Zeit durch eine große Anzahl Insekten ausgesaugt worden. Seine Frau hatte ihn gefunden, seine beiden Töchter waren in Richtung Stadt gelaufen, um Hilfe zu holen, und dabei auf die Gruppe gestoßen. Wie die Frau erzählte, habe ihr Mann sich in die Kapelle begeben, um sich zu salben und zu meditieren, weil ihm in den letzten Tagen die Gelenke schmerzten und es ihm nicht so gut ging. Anna fand beim Duchstöbern der Kapelle auch ein Kästchen mit drei Phiolen, die vermutlich noch elysisches Öl enthalten, womit sich die Wiedertäufer vor dem Kampf oder bei Meditationen einsalben. Sie zeigte es den anderen, aber nicht der Frau, und Legion steckte das Kästchen samt den Phiolen ein, um deren Inhalt später untersuchen zu können.
Carmino Ferro kam dann auch hinzu und nahm den Leichnam zur Obduktion mit, trotz des Protestes der Frau. Er bat Legion und die Gruppe, unbedingt Fernex aufzusuchen und herauszufinden, was in der Umgebung Lucators vor sich geht.
Im Wald
Als Anna, Garr, Legion und Benno bei der Jagdhütte ankamen, war Fernex schon weg. Also folgten sie seiner Spur - hin und wieder hatte er kleine Zeichen hinterlassen. Dabei kamen sie an einer Senke vorbei, in der recht deutlich das Chakrensymbol der Psychokineten zu erkennen war - sowohl in groß mit einem Durchmesser von ca. 10 Schritt, als auch in klein an vielen Stellen. Es stiegen Fäulnisgase auf, und eine Unzahl an Maden und Würmern war zu sehen.
Einige Zeit später kamen sie an einem toten Hirsch vorbei, der zwischen Bäumen an seinem Geweih aufgehängt worden war, wie es schien, und der von Fliegen und Flugegeln bedeckt war.
Gegen Abend trafen sie dann auf Fernex und suchten sich gemeinsam einen halbwegs geschützten Platz zum übernachten. Was Fernex aus seiner Vergangenheit erzählte und von dem, was er bisher entdeckt hatte, trug nicht gerade zur Aufhellung der Stimmung bei. Er empfahl, lieber kein Lagerfeuer anzuzünden, um den Psychokineten nicht vorzeitig auf sie aufmerksam zu machen. Seiner Meinung nach ist ein starker Psychokinet dabei, eine Sperre, vielleicht sogar einen Ring um Lucatore aufzubauen. Fernex gab ihnen dann ein paar Hinweise, was in Bezug auf Psychokineten zu beachten wäre (sie sehen und hören zwar nicht sonderlich gut, aber wenn das Blut in Wallung gerät - weil man Angst verspürt oder wegrennt oder sich kampfbereit macht - dann spüren sie das und werden auf einen aufmerksam; ihre Aufmerksamkeit kann durch spiegelnde Dinge kurzzeitig abgelenkt werden).
In der Dunkelheit hörten sie dann in der Nähe ein Knacken, als ob jemand oder etwas auf einen Zweig getreten wäre. Da aber niemand im Finstern etwas erkennen konnte, machten sich alle nur kampfbereit und verhielten sich sonst so ruhig wie möglich. An richtigen Schlaf war die ganze Nacht hindurch nicht zu denken.
Am Morgen kurz vor Sonnenaufgang wurden sie von Fernex aus ihrem Halbschlaf geweckt. Er und Anna schlichen sich zur Stellle, wo sie zuvor das Knacken gehört hatten und entdeckten zwei männliche Gestalten in einfacher Lederkleidung, die dort lauerten. Einer der beiden wurde von Anna getötet, der andere gefangengenommen. So erfuhren sie, dass anscheinend Lucio eine Gruppe angeheuert hatte, die die Grupppe um Legion im Auge behalten sollte und sie ggf. von der Stadt "dauerhaft fernhalten" sollte - der Gefangene erzählte was von 20 Leuten, die sie wären, aber das war wohl eher übertrieben.
Fernex wollte weiter nach dem Psychokinet suchen und diesen ggf. so lange wie möglich aufhalten. Die Gruppe sollte derweil schnell nach Lucatore zurück, um die Stadt zu warnen, damit eine Verteidigung organisiert werden könne. Also nahmen sie den Gefangenen mit und begaben sich auf etwas gewundenem Pfad zurück nach Lucatore (sie wollten vermeiden, dem Rest der angeheuerten Sipplingsgruppe zu begegnen, die bereits zu ihrer Verfolgung unterwegs sein sollte, um jetzt nicht unnötig aufgehalten zu werden).
Finale Konfrontationen
Als sie in Lucatore ankamen, wurden sie schon von Carmino erwartet. Er teilte ihnen das Ergebnis der Obduktion mit (Kapellmeister komplett versport, aber ohne ein Stigma zu zeigen - so etwas ist ihm noch nie untergekommen). Nachdem er ihren Bericht gehört hat, ist er anscheinend überzeugt, dass Hilfe von außerhalb nötig ist, um die Lage in den Griff zu bekommen ("Ich traue den Wiedertäufern kein bißchen mehr") und schickt den Meldereiter in Richtung hellvetischem Außenposten Moreno los.
Als sie noch über ihr weiteres Vorgehen beraten, müssen sie mit ansehen, wie der Meldereiter in einer Falle des Psychokineten umkommt. Der Weg nach Westen ist also bereits versperrt. Carmino will nachsehen, ob der Weg im Osten (nach Vivaco) noch frei ist, und bekommt dafür den Gefangenen mit. Die anderen begeben sich in Richtung Haus Benesato, um den Statthalter zu informieren.
In einer Gasse in der Nähe des Marktplatzes sehen sie, wie Domingo (einer der beiden Neffen Ennios) von mehreren Wiedertäufern mit Eisenstangen zusammengeschlagen wird. Für die Gruppe gibt es kein Zögern, sie greifen an und können die Wiedertäufer schnell niederstrecken (1 Gefangener). Domingo deutet an, dass sein Onkel in Gefahr sei. Anna versteckt Domingo so gut es geht vor Ort, weil er nicht mehr transportfähig ist. Währenddessen hat Legion die getöteten Wiedertäufer aufgeschnitten, um eine Theorie zu überprüfen. Bei alle zeigen sich mehr oder weniger starke Anzeichen für Versporung (wieder ohne Stigma zu hinterlassen), aber eigenartigerweise erst ein paar Augenblicke nach dem Aufschneiden der Haut und der Organe (als ob eine Schutzschicht auf der Haut die Verbindung zum Chakra und damit das Erblühen verhindert). Die Überlegung wird geäußert, ob es etwas mit den elysischen Ölen zu tun haben könnte. Man müsste sich mal dringend mit Abacus, dem Klostervorsteher, unterhalten.
Dann begeben sie sich umgehend zum Haus Benesato, dass offenbar Ziel eines Angriffs geworden ist: eingetretene Tür, tote Wachen. Im Obergeschoss treffen sie dann auf einen leicht verletzten, aber erschütterten Ennio, einen schwer verletzten Pace (den anderen Neffen) und auf Gala - umgeben von einem Verteidgungsring aus vier Schwertkämpfern, die alle dasselbe Zeichen an ihrer Kleidung haben wie Gala im Gesicht, also möglicherweise Leute ihres Klans. Davor liegen fünf bis sechs tote Wiedertäufer (in dem ganzen Blut und den einzelnen Körperteilen nicht genau auszumachen).
Sie informieren Ennio über die Bedrohung Lucatores durch den Psychokineten, aber der ist momentan offenbar nicht mehr in der Lage, irgendeine nennenswerte Verteidigung zu organisieren. Daher soll er sich mit seinen Leuten erstmal im Kommissionshaus in Sicherheit bringen. Alle zusammen verlassen das Haus über einen Hinterausgang im Garten.
Als die Gruppe sich noch einmal in Richtung Markt umschaut, sehen sie, wie zwei Menschenmengen aus gegensätzlichen Richtungen dort zusammenströmen: einmal Sipplinge und vereinzelte Wiedertäufer, die sich um die Flagellanten und Scirocco den Sünder geschart haben, auf der anderen Seite Wiedertäufer und ein paar Sipplinge unter Führung eines Befehlshabers der Wiedertäufer (aber nicht Lucio). Über 500 Menschen scheinen hier zusammengekommen zu sein, eine offene Konfrontation liegt in der Luft.
Zuerst können sie keine Einzelheiten ausmachen und wollen sich schon lieber zurückziehen (bis auf Benno), aber dann sehen sie, dass die Flagellanten Dana als eine vom Demiurgen verseuchte Dirn präsentieren. Der Anführer der Wiedertäufer versucht, die Situation dadurch zu retten, dass er Dana mit Wasser taufen will (das sei das Vorrecht der Wiedertäufer), aber als aus dem schnell herangeschafften Wasserfass Bandwürmer hervorquellen, entsteht ein panisches Durcheinander, aus dem Scirocco gestärkt hervorgeht.
Im Durcheinander wird Dana beiseite gedrängt und kann von Benno gerettet werden, er soll sie ebenfalls ins Kommissionshaus bringen.
Als Scirocco nun seinerseits etwas von einem Blutopfer zur Reinigung der Seelen Lucatores faselt und dafür ein junges Mädchen (Verena, die aus den elysischen Gärten) opfern will, reißt Garr der Geduldsfaden und er legt auf Scirocco an - anscheinend auch nicht als einziger, denn als sein Bolzen Scirocco trifft, schlägt ein zweiter in Sciroccos Kopf ein (Leon hatte sich wohl eine gute Schussposition gesucht).
In die plötzliche erschrockene Stille hinein ist ein Brummen zu hören, das immer lauter wird, bis kurz darauf ein riesiger Insektenschwarm über Lucatore und den Markt hereinbricht. Panik bricht aus.
Legion holt Verena aus der Menge, und Leon erreicht die restliche Gruppe, als der Schwarm den Marktplatz erreicht. Die Gruppe bringt sich dann erstmal im Benesato-Haus in Sicherheit.
Verena schlägt dann vor, dass man vom Kloster aus ein Hilfesignal an die Hellvetiker absetzen könne, mit dem dort bereitliegenden Leuchtgewehr. Als der Insektenschwarm sich von ihrer Zuflucht entfernt hat, machen sie sich auf den Weg - Verena führt sie einen Schleichweg, von Haus zu Haus und durch Kellergänge. Unterwegs stoßen sie dann auch auf Carmino Ferro, der ihnen bereichtet, dass auch der Weg nach Vivaco versperrt sei - die Barriere erstreckt sich rund um den Ort (schließt aber das Kloster mit ein). Das mit dem Leuchtgewehr findet er eine gute Idee - und dass die Wiedertäufer bisher offenbar nicht selbst das Signal abgefeuert haben, bestätigt ihn nur in seiner Vermutung, dass die Wiedertäufer etwas zu verbergen haben und ihnen nicht mehr zu trauen ist.
Bei den Ställen finden sie Pferde, die zwar nervös, aber von den Insekten (noch) weitgehend unbehelligt sind - eine willkommene Erleichterung für die Strecke durch den Klostergarten bis hoch zum Kloster. Das schmiedeeiserne Tor wird von Verena mit einem Schlüssel geöffnet. Eine Steile Treppe führt ins Speisehaus - wo sich anscheinend die Wiedertäufer versammeln.
Aus einem kleinen Nebenraum können sie die Ansprache von Abacus verfolgen (der ausdrücklich verbietet, das Leuchtgewehr abzufeuern). Nachdem die Wiedertäufer zu ihren Verteidigungspositionen (im Hof und vor dem Tor jeweils ca. 40, plus die zwei oben auf dem Westtor, wo auch das Leuchtgewehr liegen soll), schleicht sich die Gruppe in Position, um die beiden Wachen oben auf dem Westtor auszuschalten. Das gelingt auch, und sie können das Leuchtgewehr holen. Da der Platz oben auf dem Westtor eine Sackgasse ist und nach dem Abfeuern des Gewehres ein Rückzug von dort aus schwierig wäre, rennen sie zurück zum Speisehaus und feuern von dort aus das Signal ab. Plötzlich ein Schuss, und Carmino geht an der Halsschlagader getroffen zu Boden; Garr kann die Blutung aber notdürftig stillen. An Flucht ist nun jedoch nicht mehr zu denken, da Carmino nicht mehr laufen kann und vorerst nicht bewegt werden sollte (sie konnten ihn gerade noch ins Speisehaus ziehen). So bekamen sie auch nicht mit, dass die Hellvetiker das Signal mit einem eigenen Leuchtfeuer bestätigten.
Dann hören sie, wie Neva Lucio beschuldigt, ein nutzloser Bastard zu sein - er sollte wohl die Gruppe um Legion daran hindern, weiter Nachforschungen anzustellen. Dafür verpasste ihm Neva nun ebenfallls eine Kugel, die (wie sie später mitbekamen, anscheinend dessen Rückenmark getroffen hat, Lucio kam jeden falls nicht mehr auf die Beine).
Kurz darauf hörten sie, wie der Turm explodierte, und dann schlug etwas im Hof ein - und der Psychokinet Barghest (so nannte er sich selbst) wütete unter den Wiedertäufern. Selbst Sprengeschosse, die Neva mit einem aus dem Waffenhaus geholten Raketenwerfer abfeuerte, wurden von der Verteidigungsbarriere des Psychokineten vernichtet, bevor sie Schaden anrichten konnten, oder abgelenkt - eine schlug im Speisehaus ein und zerstörte es zur Hälfte (glücklicherweise nicht die Hälfte, in der sich Anna, Garr, Verena und der bewusstlose Carmino befanden).
Benno erklomm währenddessen den Turm und fand dort den bewusstlosen Jungen, Vikal. Alle sahen dann, wie Neva von Barghest mit einer Lichtlanze, die aus seiner Faust hervorstrahlte, wie Wachs einer Kerze zerschmolzen wurde (zusammen mit dem Raketenwerfer).
Aufgrund ihrer Beobachtungen bzw. Vermutungen mit dem elysischen Öl (blockiert die Chakrenkommunikation) kamen Benno und Legion auf die Idee, Barghest in Richtung Ölpressen zu locken, in die Tiefen des Klosters. Verena schrie laut nach Vikal und rannte ihnen hinterher, Garr und Annna folgten.
Der Plan gelang dann auch, sie konnten einen der großen Bottiche aus der Verankerung lösen und Barghest mit dem Öl überziehen. Inzwischen war auch Fernex eingetroffen und half ihnen. Als der Schwarm sich daraufhin auflöste und Barghest verwundbar schien, feuerten sie alle, was ihre Waffen hergaben. Barghest konnte sich aber Vikal schnappen und durch das Loch im Dach entkommen - wenn auch nur knapp, wie das sich mit dem Öl vermischende Homo-Degenesis-Blut zeigte.
Am Ende wollte Abacus noch Verena töten, weil er sie beschuldigte, sein Lebenswerk zertsört zu haben. Auf seiner Brust war das voll erblühte Stigma eines burnsüchtigen Leperos erkennbar. Leon und Benno machten aber auch diesem Spuk mit gezielten Schüssen ein Ende.
Bevor alles zusamenbrach, konnte Anna noch die Aufzeichnungen von Abacus bergen. Dann retteten sich die Überlebenden durch den geheimen Tunnel, der sie nach draußen an die Ostflanke des Berges führte, auf dem das Kloster stand.
Epilog
In den Trümmern des Klosters konnte Carmino gefunden werden - lebend. Legion lies ihn ins Lazarett Vivaco bringen.
Aus den Aufzeichnungen Altairs und den Notizen von Abacus konnte die Gruppe das Geheimnis der lucatorischen Öle und den Grund für den Mord an Altair weitgehend entschlüsseln. Sie beschlossen, das Geheimnis der Öle an die Spitalier weiterzugeben, ohne allerdings die Formel preiszugeben. Allen war klar, dass das Ganze hier weitreichende Konsequenzen haben kann und wird. Auch Anna gab an die Richterschaft nur die allgemeinen Informationen weiter, ohne zusehr ins Detail zu gehen.
Als sie eines Tages beisammen saßen, ertönte plötzlich aus Garrs Rucksack eine technisch klingende Stimme. Es war die Scheibe, die zu Jehammeds Wille gehören soll, die eine Tonaufzeichnung abspielte (Benno gelang es später, den Start-"Knopf" dfür zu finden und konnte sie ihnen noch mehrfach vorspielen). Es schien eine Rede eines religiösen Anführers zu sein, von Jehammed selbst gar? Das würde bedeuten, dass es für die Jehammedaner von unschätzbarem Wert ist.
Ennio Bennesato und Gaia Lombardo heirateten ca. eine Woche nach den Ereignissen, die Gruppe wurde dazu eingeladen.
Für den Transport ihrer "Beute" (der Jehammedaner-Schatz) konnten sie einen Karren und Esel von Ennio heraushandeln, als Anerkennung ihres Einsatzes bei der Aufklärung des Mordfalles und bei der Verteidigung des Ortes gegen den Absonderlichen.
In den Wochen nach dem Ereignis verschwanden immer mehr Wiedertäufer - anfangs sah es so aus, als ob sie nur einfach das Weite gesucht hätten, aber dann wurden Leichen gefunden, bei denen es eher nach Raubüberfall aussah. Leon bekam mit, dass die Apokalyptiker der Rostfalken und der Weißen Münze Jagd auf Wiedertäufer machten, um unbezahlte Burnlieferungen ans Kloster "auszugleichen".
Nach etlichen Wochen machte sich die Gruppe dann auf Richtung Bergamo, um den Jehammedanern ihre Sachen zurückzugeben. Sie erhielten dort im Gegenzug die Zusage, dass sie bis ans Ende ihrer Tage immer ein Lager und eine Mahlzeit in den Zelten der Jehammedaner finden werden. Sie wurden auch von Vespaccio, dem Weißen Wolf von Bergamo, Anführer des Lombardi-Klans (und Vater von Gaia), herzlich empfangen und willkommen geheißen.
Von der Scheibe und Jehammeds Willen sagten sie den Jehammedanern gegenüber erstmal kein Wort, um nicht schlafende Hunde zu wecken.
Bei den Jehammedanern lernten sie Adonai kennen, einen liebenswürdigen freundlichen älteren Jehammedaner. Er sagt, dass er Vorräte für jemanden in Toulon sammele und diese demnächst dorthin bringen will - und bietet der Gruppe an, sie als Schutz und "Leibwache" für die Reise zu engagieren.
(Fortsetzung siehe Killing Game)
2596 1. Halbjahr - I
2596 1. Halbjahr - Informationen und Entwicklungen rund um Portos
Allgemeine Neuigkeiten
[Quellen: Chronisten-Netzwerk, Händler, Apo-Geschichten]
Die Nachricht vom Tod Altairs, einem der Anführer der Wiedertäufer, im Spätsommer 2595 erreicht jetzt erst offiziell Brindus und Himar. Zuvor gab es bereits vereinzelt Gerüchte über seltsame Geschehnisse rund um die Ermordung eines hochrangigen Wiedertäufers, aber es schien nicht relevant für Portos, daher wurde es von Enron und Fridrich nur unter Sonstige Nachrichten verbucht. Aber inzwischen mehren sich die Hinweise, dass mit dem Tod des Täufers auch eine wichtige Ressource weggefallen ist. Es scheint um die sogenannten elysischen Öle zu gehen – eine der Produktionsstätten ist wohl zerstört worden, aus der bisher die örtlichen Wiedertäufer ihre Lieferungen erhalten haben. Außerdem scheint der Tod ihres Anführers die Wiedertäufer stark beunruhigt zu haben. Es gibt Gerüchte über die Erscheinung eines Absonderlichen nach dem Tod Altairs.
Von den Jehammedanern in Saranda erschien vor kurzem eine Abordnung in Himar, die angesichts des Todes des Wiedertäufer-Anführers eine Art Kondolenzbesuch machen wollte. Anscheinend sind die Jehammedaner in Saranda nicht an einem Aufflammen alter Konflikte mit den Wiedertäufern interessiert. Die Wiedertäufer sind demgegenüber allerdings weiterhin skeptisch.
Der Grund für die Kooperationsbereitschaft könnte darin liegen, dass sie zurzeit die größere Bedrohung in den Aktivitäten der Voivoden sehen: In Ionnus ist wohl vor kurzem eine neuer Voivode gewählt worden, der durch willkürliche Gesetze versucht, den Einfluss der "fremden" Kulte zurückzudrängen. Nur die, die ihm bedingungslos Gehorsam schwören (auch wenn sie dabei gegen Gesetze des eigenen Kultes verstoßen müssen), dürfen bleiben – alle anderen müssen "sein Land" verlassen oder werden gefangen gesetzt und an Afrikaner verkauft. Die Jehammedaner in Saranda sind vor diesem Voivoden geflohen und hoffen nun, in anderen Kulten hier vor Ort Verbündete (oder zumindest "Nicht-Feinde") zu finden.
Nach neuen Informationen (durch Händlerkontakte und Apos in Brindus) wird das Gebiet von Vlor bis Saranda nicht nur von dem Voivodat Ionnus, sondern auch von dem Voivodat Dalmazia beansprucht. Traditionell wurde die letzten Jahrzehnte in Himar, Boritsch und Saranda Tribut immer an den Voivoden in Ionnus (bzw. dessen Vertreter) gesandt, aber es heißt, Dalmazia bereite einen Vorstoß vor, um sich das Gebiet zu sichern – das größte Problem dabei ist die Passage durch Vlor. Es ist nicht bekannt, wie das Voivodat Dalmazia mit den Usudi in Vlor und den Sipplingen nördlich von Vlor umzugehen gedenkt. Sie werden aber wohl kaum ihre militärische Macht in einem Kampf gegen Usudi "verschwenden" wollen.
Ben
Der Aufbau einer eigenen Arena in Portos ist so gut wie abgeschlossen. Für das Grundgerüst der Anlage konnte er – mithilfe von den Chronisten – Überreste alter Holzschiffe erwerben, die bei Brindus ausgegraben wurden. So entstand eine Arena, die das Aussehen eines großen Schiffes hat (innen mit zwei großen Säulen, die das Dach tragen, und wie der untere Teil von Segelmasten aussehen), inklusive einer Loge für besondere Gäste an der Stelle, wo das Steuerrad sein würde (natürlich mit einem großen Steuerrad an der Wand). Es fehlen noch Räume und ein Großteil der Innenausstattung, aber erste Kontakte zu den Händlern in Brindus haben ergeben, dass eine gewisse Bereitschaft besteht, hier als "Spender" in Erscheinung zu treten, bei entsprechender Namensnennung vor jedem Kampf oder Anteil am Gewinn der Arena. Die Ausgestaltung entsprechender Verträge wird Ben wohl gemeinsam mit den Chronisten vornehmen.
Für den Aufbau und die Kämpfe konnte Ben eine gewisse Anzahl zusammenrufen (die noch durch Auswürfeln festgelegt werden muss – aber es sollte auf jeden Fall für eine größere Arena reichen).
Salena
Der Aufbau des Spitalierstützpunktes geht voran. Es sind weitere 4 Famulanten eingetroffen. Von Anedra waren zwar 6 Famulanten angekündigt worden, aber einer hat sich wohl ungeschickt den Apokalyptikern gegenüber verhalten, die seinen Transport durch feindliches (balkhanisches) Gebiet übernommen hatten, woraufhin er "verschwand". Die andere Famulantin wurde von der Preservistin in Brindus abgefangen und für den Wiederaufbau des Spitals rekrutiert.
Außerdem konnte Salena eine gewisse Anzahl an Pflege- und Hilfskräften anwerben (die noch ausgewürfelt werden muss).
Enrok
Zurzeit nur geringe Fluktuation in seiner Schar. Er konnte noch 1W6 Störche für die Schar gewinnen, die in Brindus und Umgebung bzw. im balkhanischen Gebiet Kinder "organisieren" und anlernen (Diebstahl, Prostitution, Burn-Ernte).
Er hört Gerüchte, dass Orpheus Kinder in der Adriaebene bzw. dem Voivodat Dalmazia unterwegs sein sollen – mit Richtung südlichem Balkhan.
In Brindus konnte sein Specht(?) einen Unterschlupf organisieren. Die anderen Scharen hatten nur eine Bedingung: Sie müssen sich regelmäßig an den Wettkämpfen beteiligen (Die Rutsche, Rattenrennen [Parkour in alten Gängen und eingestürzten Stollen, der jedesmal neu von ausgewählten Apos aus verschiedenen Scharen eingerichet und mit Fallen gespickt wird], Sprung in den Stadtgraben vom oberen Stadtlevel aus), und mindestens einmal im Jahr muss auch ein Rabe mitmachen, um seine Stärke zu beweisen.
In der (weiteren) Umgebung von Portos konnten 1W6 neue Sporenfelder angelegt bzw. gefunden werden (plus ggf. Trigger aus einem Wurf auf PSY+Dominieren [=Kartenlegen], um die besten Plätze zu finden). Davon ist eins mind. Stufe 4 (existiert tief versteckt und kaum zugänglich irgendwo im Hinterland von Himar/Kudesh). Die anderen sind Stufe 1 (die genannten Trigger können aber auch - anstelle der obigen Variante - zur Erhöhung der Burn-Qualität, d.h. der Stufe des Feldes eingesetzt werden). [Für jedes Feld ab der Stufe 3 werde ich einen W6 würfeln: bei einer 1 interessiert sich ein Absonderlicher dafür.]
Katzenauge
Das Training und der Ausbau seiner Portos-Miliz geht gut voran. Zusätzlich zu den 3 Bleichern haben sich ihm - nach ihrer Genesung - 4 Sipplinge aus dem Aufgebot gegen die Steingeborenen angeschlossen, denen er das Angebot gemacht hatte. Außerdem eine junge Frau (sieht man erst auf den zweiten oder dritten Blick), die einen kampferprobten Eindruck macht und aus Purgare weg will.
Über Funk erreicht die Basis erneut eine Nachricht von den Bleichern aus Tetovo. Es wird vage von einer Bedrohung gesprochen, bei der man Hilfe benötigen könnte, und erneut die Bitte, doch Kontakt aufzunehmen.
Cicero
Er konnte 1W6 Kinder/Jugendliche "rekrutieren", und hat begonnen, mit ihnen erste Übungen und Trainingseinheiten zu absolvieren. [Da ich momentan noch recht ungenaue Vorstellung davon habe, wie bei Cicero eine Rekrutierung aussehen könnte, bin ich mir auch noch nicht sicher, wie gut oder schlecht die Kinder geeignet sind – oder ob er hauptsächlich die Kinder abbekommt, die bei Enroks Störchen als "Problemkinder" gelten und daher von denen gerne "abgegeben" werden ;) ]
2596 Frühsommer - Ko
2596 Frühsommer - Kos
Die Siedlung
So setzten sie am nächsten Tag zur Insel Kos über, begleitet von dem jungen Schrotter Rico, der sich in der Siedlung Kos auszukennen schien. Aus der Ferne sahen sie eine überwucherte Siedlung und mehrere teils unbekannte Tiere. Ein Rudel "Kragenhunde" (wie sie von den Schrottern aufgrund ihres Aussehens genannt wurden) fiel über eine Gruppe Rehe her, die am Ufer grasten. Man legte im Hafen an, um sich einen ersten Eindruck von der Situation zu machen. Die Häuser waren alle von einer seltsamen Mischung aus normalen Pflanzen und einer Art Pilzgeflecht überdeckt. Wege waren erkennbar, aber meist mit Ranken und Flechten zugewachsen. Aus der Ferne sah man leuchtende, betörend angenehm riechende Blüten - Rico meinte, man solle sich lieber davon fern halten, der Jäger habe immer gesagt, die seien gefährlich.
Man beschloss, einmal kurz die Insel zu umfahren, um nach anderen Wegen zum oberen Ort zu suchen, wo eine Art Station von Heilern sein soll. Man sah aus der Ferne ein herausragendes Gebäude auf der Spitze des Hügels, dem die Siedlung zuzustreben schien. Außerdem sahen sie Rauch aufsteigen aus einer Hütte am Rande der Siedlung - die Hütte schien noch nicht vollständig überwuchert zu sein, auch wenn sie inmitten des strahlend grünen Pfalnzenmeeres kaum auszumachen war. Die Küste bot allerdings keine günstigere Anlande- und Aufstiegsmöglichkeit als vom Hafen aus.
So machten sie sich schließlich vom Hafen aus auf den Weg durch das pilzartige Buschwerksgeflecht der Siedlung, um bis zum Haus zu gelangen, wo sie den Rauch aufsteigen gesehen hatten. Es gelang ihnen auch dank der Führung durch Rico und dem Instinkt von Iva, und sie kamen an eine Stelle, von wo aus sie (vom Dach eines der Häuser der Siedlung) das Haus sehen konnten - sowie in entgegengesetzter Richtung ein größere Menge von verschiedenen Tieren, unter anderem eine riesige löwenartige Gestalt. Von den Schrottern hatten sie schon davon gehört: es soll sich dabei um ein Wesen handeln, dass aus einer Gruppe von geflügelten Füchsen gebildet wird - die Schrotter nannten sie daher Löwenfüchse. Die Tier schienen alle in der Nähe einer Art Lichtung sich aufzuhalten, einander belauernd; laut Rico soll dort der Marktplatz des Ortes gewesen sein.
Außerdem entdeckten sie ein kleines Mädchen, das am Rande eines Weges nicht weit entfernt davon auf jemanden zu warten schien. Als sie zu ihr gingen, lief das Mädchen ihnen froh entgegen und sagte: Da seid ihr ja endlich. Meine Mutter wartet schon. Auf die Frage nach ihrem Namen meinte sie nur nur: Morg. Und ihre Mutter sei Flyn. Sie folgten dem Mädchen zu dem abseits stehenden Haus - das ca. 5 Jahre alte Mädchen bewegte sich vorsichtig, aber anscheinend ohne große Furcht durch das Gassengewirr aus Pflanzen und Pilzgeflecht.
Morg und Flyn
Im Haus wurden sie dann von Flyn begrüßt, einer alten Frau, deren Alter aber schwer zu schätzen war: sie sah alt aus, aber bewegte sich recht flink und geschmeidig durch ihre Hütte, die im wesentlichen aus einem großen Wohn- und Schlafraum bestand und einem durch eine offene Tür davon getrennten Küchenraum. Rico eilte zu einer Ecke des Wohnraumes, wo sie die Gestalt eines Schrotters sahen - sie hatten Frik, den Jäger der Schrotter gefunden. Er lebte, aber er schlief einen tiefen Schlaf - wie Lucano meinte, fast wie bewußtlos. Flyn sagte, dass sie ihn vor einiger Zeit gefunden und hierher gebracht hätten, um ihn nicht den wilden Tieren draußen zu überlassen.
Und dann sagte Flyn etwas, dass Iva und die anderen sehr verwunderte: Sie meinte zu Iva: Ich habe dich schon eine ganze Weile erwartet. Ich habe gesehen, dass du das Chaos hier auflösen kannst und die Tiere und die Natur vor dem retten, was sie unruhig und aggressiv macht. Zu den anderen sagte sie: Und ihr werdet ihr dabei helfen. Sie erzählte etwas von einem Fremdkörper, der entfernt werden müsse, einem Stachel im Fleisch der Natur. Die Lösung sei im Bezirk der Heiler zu finden, dem abgetrennten Bereich oben auf dem Hügel. Auf die Frage nach Überlebenden oder anderen Bewohnern meinte sie nur, dass sie und die kleine Morg die einzigen seien. Befragt, wie es komme, dass sie noch nicht von den Tieren angefallen oder ihr Haus von den Pflanzen überwuchert worden seien, schwieg sie nur, sanft lächelnd.
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Als sie sich mit der Frau und dem Mädchen ein wenig unterhielten, bemerkten sie, dass die alte Frau keine wirklichen Erinnerungen an den Beginn der aktuellen "Katastrophe" bzw. Situation auf Kos hat, das kleine Mädchen aber zumindest ein paar rudimentäre (erzählte von ihrer richtigen Mami und ihrem richtigen Papi, und ihrem Brüderchen, die aber alle dann verschwunden gewesen seien, genauso wie ihre Freunde). Iva und Pollux begleiteten dann das Mädchen Morg, um gemeinsam nach Essbarem (Beeren, Kräutern, Wurzeln etc.) zu suchen, während die anderen im Haus blieben und sich mit der alten Frau weiter unterhielten (Count Zero, Gabriel?), den alten Jäger untersuchten (Lucano) oder allgemein die Räumlichkeiten genauer in Augenschein nahmen (Rodrigo, Paridré).
Während also Iva, Pollux und Morg unterwegs sind, stellt Rodrigo zufällig fest, dass die alte Frau gar nicht aus festem Stoff zu sein scheint. Sie wich normalerweise allen Berührungen geschickt aus, aber Rodrigo wollte testen, ob sie evtl. eine Metallhaut hat - und war völlig perplex, als er gar keinen Widerstand spürte. Es gelang ihm danach zwar nicht noch einmal, aber als er es Count Zero, murmelte dieser etwas von Hologramm und begann die Wände anzustarren und abzusuchen. Am Ende stellten sie fest, dass die Wände nicht aus einfachem Holz oder Stein waren, sondern hinter der Holzverkleidung und dem "Putz" kam ein unbekanntes Material zum Vorschein. Sie riefen sich auch in Erinnerung, dass sie nie gesehen hätten, dass die alte Frau etwas angefasst oder getragen oder zubereitet hätte.
Iva und Pollux folgten Morg auf der Suche nach Essbarem durch das Pflanzen- und Häusergewirr. Morg schien vorsichtig zu sein, aber nicht sonderlich besorgt wegen der vielen gefährlichen Tiere. Manchmal wechselte sie plötzlich die Richtung, und Pollux und Iva bemerkten dann, dass sie wohl einem großen Tier ausgewichen waren, dass sie nur schemenhaft im grünen Gewirr ausmachen konnten. Pollux wurde zunehmend mißtrauischer dem Mädchen gegenüber. Morg schien auch manchmal Essbares einfach so zu finden, ohne wirklich danach zu suchen (vielleicht kannst sie auch nur die Stelle von früheren Suchen). Morg hatte zuvor von ihrem Haus erzählt, wo sie mit Mami und Papi gewohnt habe, in der Nähe des Bezirks der Heiler. Iva fragte, ob man nicht dort mal hingehen könnte, um sich das anzuschauen - und Pollux Mißtrauen wuchs. In der Nähe des Hauses wurden dann Pollux und Iva von einem Gefühl des Schmerzes überrascht - es fühlte sich an, als ob sich etwas durch ihr Innerstes frisst. Morg meinte nur: Hier ist es doof, ich will hier weg, und wandte sich zum Gehen. Aber Pollux war nun überzeugt, dass das Mädchen böse sei, ein Psychonaut, eine Absonderliche gar, die sie in die Falle gelockt hat - und erschoss das Mädchen. Iva hatte währenddessen eine Pflanze im Dickicht ausgemacht, die nicht vom allgegenwärtigen Pilzgeflecht überwuchert wurde und die seltsam kristallin aussah, und stürmte darauf los, um sie mit dem Schwert zu zerstören - was ihr auch gelang. Das Mädchen Morg lag blutüberströmt am Boden, sah überrascht und ängstlich aus und blickte Pollux verständnislos an - der ihr daraufhin noch einen Schuss durch die Brust jagte und ihr anschließend den Kopf abhackte. Als Iva die Pflanze zerstört hatte, ließ bei ihr und bei Pollux der Schmerz nach - Pollux führte das allerdings auf den Tod des Mädchens zurück. Er erzählte auch Iva nun von seinem Verdacht und wie sich alles zu bestätigen schien. Gerade als Iva sich mit ihm deswegen unterhalten wollte, überkam sie ein ungutes Gefühl und sie drehte sich um - gerade, als ein Rudel Kragenhunde auf sie beide losstürzte. Es gelang ihnen beiden, einen ersten Angriff abzuwehren, aber die Hunde erwiesen sich als zu schnell - sie setzten sofort zu einem zweiten Angriff an, dem sie beide wohl nichts mehr entgegenzusetzen gehabt hätten. Da brach aus dem Gebüsch ein großes feurig-rot scheinendes Wesen hervor und attackierte die Hunde - es war der Fuchslöwe, bzw. dieses seltsame Wesen aus mehreren Löwenfüchsen. In dem ausbrechenden Kampf zwischen dem "Löwen" und den Hunden gelang Iva und Pollux die Flucht (wobei sie noch den ein oder anderen Hund einen Schlag verpassen konnten).
Als sie zurück zur Hütte der alten Frau kamen, stürzte ihnen schon Rodrigo entgegen, um ihnen von der Entdeckung zu berichten (die Frau ist ein Geist, ein technischer Geist). Flyn fragte dann, wo das Mädchen sei, als sie den Raum betraten - auf die Antwort: "Tot", reagierte sie geradezu gelassen. Flyn meinte nur: Dann wird es wohl schwerer für euch, das Chaos hier zu beseitigen.
Weitere Untersuchungen in und um die Hütte förderten noch folgendes zu Tage:
- zwei urvölkische Schilder neben dem Eingang, auf den so etwas wie "Gu....Morg..." und "Fly.n....." zu erkennen war
- einen verborgenen Raum oder Maschine in der Küche, aus dem das Essen fertig zubereitet kam (von fadem Geschmack, aus vermutlich jahrunderte alten Bestandteilen irgendwie zubereitet > sie entdeckten in der Wand über dem Tisch in der Küche eine Klappe mit einem kastenförmicgen Hohlraum dahinter > abseits davon, hinter Vertäfelung verborgen, stießen sie auf ein Rechteck in der Wand, das möglicherweise den Zugang zum versteckten Raum darstellt - aber keine Klinke, kein Öffnungsmechanismus, nur eine kreisrunde Stelle innerhalb dieses Rechtecks, die dann Gabriels Aufmerksamkeit erweckte.
Da es nun Abend wurde und der Weg zurück zum Schiff zu unsicher - niemand wollte im Dunkeln sich durch das Gewirr der Pflanzen und der Siedlung schleichen - beschlossen sie, hier in der Hütte zu bleiben und am Morgen dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Beim Zusammentragen der Informationen waren sie zwischendurch auch zum Schluss gekommmen, dass es sich bei dem Pilzgeflecht um mindestens ein Muttersporenfeld handelt, dass aber nicht erblüht ist. Die Pflanze, die Iva zerstört hatte, könnte aber laut Lucanos Vermutung eine Psychovore gewesen sein - aber wie kommt eine Psychovore mitten ins Muttersporenfeld? Lucano warnte sie auch noch einmal vor Psychovoren - diese Pflanzen können Schaden in einem Menschen anrichten, auch ohne dass man sie berührt, Nähe allein reicht. Der Schmerz, den Pollux und Iva gespürt hatten, könnte tatsächlich von der Psychovore gekommen sein. Iva berichtete nun auch den anderen von dem pochenden Schmerz, der nicht ihr Schmerz sei, den sie auf dieser Insel die ganze Zeit spüre. Das alles wurde immer seltsamer, und Pollux und andere fürchteten, dass man am nächsten Morgen in einem erblühten Muttersporenfeld ohne ausreichenden Schutz stehen würde. Es wurde eine unruhige von Ängsten und Grübeleien geprägte Nacht, bis das Morgengrauen anbrach.
Der Bezirk der Heiler
Während die anderen schliefen, untersuchte Gabriel den versteckten Raum hinter der Küche. Mittels seiner Phaeton-Sonnenscheibe öffnete er den Zugang. Er fand ein Steuerpanel, eingelassen in eine metallisch glänzende Wand, und daneben im Boden eine Luke - an beidem war das RG-Zeichen zu sehen. Für Gabriel wurde das ganze nun zu einer Art geheiligten Einrichtung - RG-Technik an unerwarteter Stelle. Trotzdem führte er am Morgen die Gruppe in diesen Raum, und mit Hilfe von Count Zero konnten sie ein paar Informationen über das Steuerungssystem und über die Essenaufbereitung gewinnen. Dann öffneten sie die Luke im Boden, und fanden dort eine Art Wartungstunnel.
Der Wartungstunnel führte über mehrere Schleusen bis in den Heilerbezirk. Ein Abzweig unterwegs schien zur Mitte des Ortes zu führen, war aber durch Erdbeben oder ähnliches zerstört worden und unpassierbar. Im Heilerbezirk gelangten sie in einen Wartungsraum, von dem aus sie in ein Labor kamen. Dafür mussten sie einen Schrank beiseite schieben, der auf der anderen Seite vor der versteckten Tür stand, die anscheinend auch nur mit Phaeton-Scheibe zu öffnen war - offenbar haben die letzten Bewohner nichts von den Wartungsräumen und den Tunneln gewusst. Das Labor war mit Pflanzen und Pilzgeflecht zugewuchert.
In dem Labor standen einige Käfige (eher kleinere, wie für Hasen oder Füchse) und ein paar Schränke, in denen Gabriel drei Schutzanzüge fand [Eigenschaften: versiegelt (4E), Rüstung: 1], von denen er sich einen anzog, um gegen evtl. Sporenflug geschützt zu sein. Die Käfige waren alle leer und offen, einer sah aus wie von innen her aufgedrückt. Count Zero fand ein Terminal und begann, nach Informationen zu suchen. Er fand Forschungsprotokolle und einen Plan vom Gebäude:
Die Gruppe beschloss, dass man sich einen Weg zum Kontrollraum bahnt - auch die Gänge waren alle zugewuchert mit demselben Gewirr aus Pflanzen und Pilzgeflecht. Während Rodrigo, Iva und Paridré sich an die Arbeit machen, durchsuchen die anderen noch weiter das Labor. Als die drei "Dschungelkämpfer" sich bis zum Haupteingang des Gebäudes vorgearbeitet haben (auch hier wuchert es nach draußen), hat Iva plötzlich ein ungutes Gefühl - hinter ihnen strömen plötzlich hunderte Ratten aus dem Dickicht, so viele, dass der ganze Boden bedeckt ist. Iva kann gerade noch eine Warnung (auch in Richtung Labor) brüllen, dann fallen die Ratten schon über die drei her. Paridré ist sofort von einer riesigen Meute bedeckt und geht zu Boden, während Iva einen Teil der an ihr hochkletternden und -springenden Ratten abschütteln kann. Rodrigo versucht die Ratten mit der Fackel irgendwie auf Abstand zu halten, während er nach der Flasche Öl sucht, um es den Feuerspuckern auf den Apo-Festen und den Jahrmärkten gleichzutun. Gabriel und Lucano verstecken sich in den Schränken im Labor, Count Zero sucht auf einem der Tische Zuflucht und beginnt an seinem Vocoder zu nesteln. Nachdem Iva einen Teil des Rattenschwarms mit dem Zweihänder beseitigen konnte und Count Zero einen nervenzerfetzenden schrillen Schrei losließ, zog sich der Schwarm aber erfreulicherweise schnell zurück [Anm.: eigentlich sind diese Ratten nicht so leicht zu besiegen, aber wenn man als SL seine eigenen Regeln vergisst ...]. Den Schrotter hatte seine zähe Haut gut geschützt - aber irgendwann wäre ihm wohl das Gewicht der Ratten zum Verhängnis geworden - die Viecher wogen mehr als normal. Als sie die toten Tiere untersuchten, stellten sie fest, dass die Haut zum großen Teil zu einem massiven Panzer gworden war, der außerdem feuerabweisend zu sein schien.
Am Kontrollraum fanden sie die Tür von innen verbarrikadiert vor. Daher suchten sie einen anderen Weg und fanden ihn über die Wartungstunnel. Im Kontrollraum fanden sie dann einen toten alten Mann in einem Sessel vor einer Monitorwand und einer Steuerkonsole. Der Mann trug einen Kittel. Verletzungen waren keine erkennbar, laut Lucanos Untersuchung scheint der Mann an einem Herzinfarkt gestorben zu sein. Die Tür hatte er anscheinend mit einem unter die Klinke geklemmten Rohr blockiert.
Sie stellten fest, dass sie von hier aus Zugriff auf Kameras in den meisten Räumen hatten: L1+2, S1+2, G1+2, D1+2. Im Gartenareal 1 sah man im Pflanzengewirr Sporen fliegen, die in Stößen aus dem zweiten Gartenraum kamen. Die Kamera im zweiten Gartenraum zeigte aber nur weißes Rauschen - oder war von Sporen zugeklebt. Im Lagerraum S2 sah man auf dem Monitor, dass der hintere Teil durch eine Wand und ein Gitter abgetrennt worden war; hinter dem Gitter sah man menschliche Wesen sich bewegen. Sie sahen nicht wie Leperos aus, aber da die Kamera nur Bild lieferte, keinen Ton, war man sich hier nicht sicher. Der auf der Gebäude-Karte rot markierte Bereich (auf der Originalkarte aus dem System fehlt diese Markierung allerdings) kennzeichnet einen zerstörten Teil des Gebäudes, möglicherweise durch eine Explosion oder ähnliches. Lucano meinte hier auf dem Monitorbild auch Teile einer Psychovorenpflanze zu entdecken. Sporenflug ist in S1 + S2 nicht zu sehen.
In den großen Schlafräumen (D1+2) sah man eine größere Menge an überlebenden Personen, teils mit Kittel wie der im Kontrollraum, teils mit einfacher Arbeitskleidung. Einige sahen auch jünger aus und wirkten kindlicher in ihrem Verhalten, obwohl sie genauso groß wie ältere Personen zu sein schienen. Auch hier liefern die Kameras nur Bild, keinen Ton.
Count Zero fand im System heraus, dass es eine Notfall-Reinigungsprozedur gibt: die Labore, die Gartenräume und die Lagerräume können mit giftigem Gas geflutet werden, dass dann am Ende entzündet wird und alles ausbrennt. Wie Paridré anhand eines gefundenen Bauplans aber feststellte, hatten die Techniker wohl bei ihren Reparaturversuchen gepfuscht: Die Gasleitung für die Gartenräume ist anscheinend mit der Lüftung der Schlafräume verbunden worden - wenn Gas in die Gartenräume geleitet wird, strömt es auch in die abgeschlossenen Wohnräume. Es wird zwar dort nicht entzündet, aber wahrscheinlich würde es trotzdem einen großen Teil der Personen töten. Um die falsche Zuleitung zu unterbrechen, müsste man im Gartenraum 1 den Zugang zum Wartungsschacht benutzen.
Die Gruppe überlegte, wie sie die Situation am besten lösen können - und wie sie verhindern, dass der Rattenschwarm (oder die Schwärme? so genau lässt sich das auch mit der Kameraüberwachung nicht sagen) sie überrennt.
Aufräumen und Beute einsammeln
Sie beschlossen, ein paar Ratten lebend zu fangen und die übrigen dann mit vergiftetem Fleisch soweit zu reduzieren, dass der Schwarm keine Gefahr mehr darstellt. Während Lucanu und Count Zero aus vorhandenen Chemikalien (im Lager fand sich eine ganze Kiste davon) einen rattengiftigen Cocktail zusammenbrauten, gingen die beiden Schrotter und Iva auf die Jagd. Beim Fallenaufstellen wurde Paridré von einem großen gehörnten, hakenmauligen Biest überrascht, dass er aber mit zwei gut gezielten Salven niederstrecken konnte.
Der Plan gelang, und als nach ein paar Tagen nur noch schätzungsweise weniger als 40 Ratten übrig blieben, konnten sie Gerätschaften und Einrichtungen aus den Laboren beiseite schaffen sowie die Zuleitung des Gases zu den Wohnräumen unterbrechen, bevor sie die Notfall-Prozedur starteten. Die überlebenden Sklaven aus dem Lagerraum hatten sie abgeschrieben, nachdem sie auf dem Monitor seltsame Veränderungen an deren Äußerem und an ihrem Verhalten ausgemacht hatten. Die Nähe zu Psychovoren hatte sie wohl schonn stärker verändert.
Als das Ausbrennen vorüber war und der Rauch sich verzogen hatte - das Herz des Muttersporenfeldes im zweiten Gartenraum sowie die Psychovoren waren anscheinend ebenfalls durchs Feuer komplett beseitigt worden - durchsuchten sie die Räume. Im zweiten Gartenraum fanden sie einen seltsamen Kokon, von dem Lucano behauptete, dass es eine Art Überlebenskapsel der Psychovoren sei. Sie zerstörten sie vorsichtshalber mittels Sprengmitteln.
Im Lagerraum fanden sie 16 Kisten. In einer der Kisten hatte sich einer der Sklaven versucht zu retten, aber da er die Kiste nicht mehr komplett schließen konnte, entging er zwar dem Feuer aber erstickte am Gas bzw. am Sauerstoffmangel während des Brandes. Die anderen 15 Kisten wurden am Ende in den Wartungsgang gebracht, ein Teil davon später aufs Schiff - nachdem die Bedrohung durch das diskordische Tentakelmonster beseitigt worden war, dass plötzlich aus der Mitte des Dorfes hervorbrach, gerade als sie dabei waren, vom Heiler-Gebäude aus eine Schneise durch das Dickicht zu schlagen. Dank Ivas Fähigkeit, sich mittels "ballistischem Sehens" (durch ihre "Verbindung" zu dem Falken, was sie aber so natürlich niemandem sagen konnte oder wollte) einen Überblick von oben auf das Geschehen und die ganze Insel verschaffen zu können, konnten sie den Ursprung des halbdurchsichtigen Riesententakelmonsters ausmachen - die Zisterne in der Ortsmitte - sowie die Schwäche des Wesens, die sie schließßlich auch zur Vernichtung ausnutzen konnten: es reagierte sehr allergisch auf salziges Wasser und salzige Oberflächen. Es wurde zwar alles Salz aus der Vorratskiste verbraucht, aber am Ende wurde das Wesen an seinem Ursprung vernichtet - und damit anscheinend auch die Wurzel des diskordischen Feldes, dass sich von der Zisterne aus im unteren Ortsteil entwickelt hatte.
Nachdem auch diese Bedrohung gemeistert worden war und der Weg zum Hafen nach ein paar Tagen auch wieder frei war - die Tiere auf der Insel schienen jetzt auch nicht mehr so aggressiv - öffneten sie schließlich die Türen zu den Wohnräumen, um eine Bezahlung für ihre ganzen Mühen einzufordern. Ein gewisser Magister Eneas trat ihnen entgegen, ein hagerer Mann, der in den Protokollen auch zuletzt als der Leiter des Projekts RGF genannt worden war. Er war außer sich, als er erfuhr, dass die Geräte und die Vorräte weg seien und überhaupt alles geplündert worden sei. Rodrigo und Pollux meinten, das seien sicher die Afrikaner gewesen, die die Gunst der Stunde genutzt hätten - die Schrotter von der schwimmenden Insel hätten eher nichts damit zu tun, die hätten sie ja schließlich mit der Rettung der Siedlung beauftragt. Außerdem beschrieben sie ihm das Chaos und die monstermäßigen Auswirkungen, die die Forschungsexperimente hinterlassen hätten und die sie nun unter Lebensgefahr beseitigt haben. Der Magister beauftragte eine Frau, die er als Adeptin Rynbala vorstellte, alles weitere mit der Gruppe zu besprechen, während er sich um die Koordination des Neuaufbaus kümmern wollte und eine Erfassung dessen, was noch da ist. Am meisten schien er darüber erfreut, dass die Proben vom RGF noch im Kühlschrank vorhanden waren (die Kühlschränke hatte die Gruppe nicht von der Wand und vom Stromnetz trennen können).
Im Gegensatz zum Magister schien Adeptin Rynbala tatsächlich entsetzt darüber, welches Ausmaß die Auswirkungen ihrer Experimente und Forschungen erreicht hat. Als Rodrigo sie bat, doch mitzukommen zu ihrer Basis, um dort einer Spitalierin alles genauer erklären zu können, willigte sie ein.
Als Bezahlung für die Mühen der Gruppe konnten Magister Eneas und die anderen Überlebenden überredet werden, einige Wechsel zusammenzulegen. Außerdem wurde das Versprechen abgerungen, das später ein Haus in der Nähe des Hafens für die Gruppe reserviert würde - sie seien ja Händler und könnten dann ein kleines Kontor hier einrichten. Dann machten sie sich langsam abreisefertig - alles, was sie mitnehmen wollten (und konnten), hatten sie ja noch vor Öffnung der Wohnräume aufs Schiff gebracht; die Kabinen und Gänge waren gut gefüllt. Nun nur noch den Schweißbrenner von den Schrottern abholen und dann nix wie weg hier.
Rückreise - Abstecher nach Kreta
Als Rynbala dem Magister mitteilte, dass sie mit der Gruppe mitfahren werde, beschimpfte Eneas sie als Verräterin und versuchte sie, mit einem Skalpell zu töten - Pollux und Gabriel konnten das verhindern. Daraufhin machten sie Rynbala den Vorschlag, dass sie lieber hierbleiben und den Neuaufbau organisieren solle. Stattdessen soll Eneas zu "den Spitaliern" (sprich Salena) gebarscht werden, um sich dort zu rechtfertigen. Außerdem soll die die eifrigsten Unterstützer für Eneas benennen, damit diese ebenfalls von der Gruppe mitgenommen werden können und Rynbala somit ungestört einen Neuanfang mit weniger verqueren Forschungszielen wagen könne. Rynbala nannte acht Personen, die daraufhin mehr oder weniger widerstandslos von der Gruppe in Gewahrsam genommen und auf's Schiff gebracht wurden.
Die 8 Personen wurden nach einer längeren Befragung durch Gabriel und Lucano auf einer kleinen unbewohnten Insel in der Ägäis abgesetzt, mit ein bißchen Werkzeug für die Jagd. Denn der Platz auf dem Schiff hätte nicht für eine längere Fahrt nach Hause gereicht - es war so schon viel zu eng geworden.
Von den Schrottern bei Kos hatten sie erfahren, dass es südwestlich, in der Nähe der Insel Kret, ein paar Schiffswracks (bzw. sogar komplette funktionsfähige Schiffe geben könnte - diese Schiffe sollen aufgrund von Störungen der Navigation auf Grund gelaufen sein. Niemand könne sagen, was diese Störung verursacht. Man beschloss, sich das ggf. anzusehen.
Als sie sich der angegebenen Stelle näherten, entdeckten sie zwei, drei auf Grund gelaufene Schiffe, eins davon ein afrikanisches Frachtschiff. Als sie sich näherten, fielen plötzlich alle elektronischen Geräte auf der Eisenschädel aus, und der Kompass spielte verrückt. Sie konnten aber an dem ersten Schiff, dem Frachtschiff, anlegen und fanden es verlassen vor. Sie entdeckten aber ein paar Leichen, die anscheinend mit großer Kraft in große Lüftungsrohre gestopft worden waren. Das Schiff schien fahrtüchtig, aber steckte auf einer Sandbank fest; das meiste von der Ausrüstung hatten laut Logbuch die Afrikaner mitgenommen, als sie das Schiff aufgegeben haben und nur drei Wachhen zurückließen. Irgendjemand oder irgendetwas hatte dann die Wachen getötet.
Die Gruppe überlegte noch, ob und wie man am besten zum nächsten gestrandeten Schiff gelangen könnte, als plötzlich jeder von ihnen einen gefühlt sehr kurzen Blackout hatte - laut Uhr auf dem Schiff waren aber ein zwei Minuten vergangen. Unruhe machte sich breit, manch einer sah Schatten im Wasser das Schiff umkreisen - und in der Ferne auf einem Boot näherten sich drei Gestalten, von denen eine einen seltsam aussehenden und nicht durch den Fahrtwind bewegten Umhang trug sowie eine gehörnte Maske. Dann kam der zweite Blackout.
Als alle wieder reagieren konnten, war das fremde Boot plötzlich viel näher herangekommen - und alle beeilten sich, zur Eisenschädel zu gelangen, um sich so schnell wie möglich von hier zu verdrücken. Es gelang ihnen auch am Ende - mit Glück und der Gnade des Schicksals. Rodrigoz steuerte das Schiff nun ohne weitere Umwege in Richtung Heimathafen, wo Eneas in die Obhut von Salena übergeben wurde und man die anderen über die Vorkommnisse und Ergebnisse der Erkundungsfahrt informierte.