Ein aufregendes Jahr geht zu Ende
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Donnerstag, 08. Oktober 2020
Ende 1190: Nachwirkungen des Festes - Catalinas Ghul - Solomons Ghul - Tibors Fest und Josts "Ausrutscher"
Nach dem Fest
- Catalina erfuhr von Aenlin, dass Donato offenbar abgereist ist, zusammen mit dem Sarg und seinem Diener. Anscheinend hatte er sich noch nicht einmal von Aenlin verabschiedet. Catalina sprach kurz mit Aenlin über die Geschehnisse der letzten Nächte (soweit sich Aenlin daran erinnern konnte). Gemeinsam wollten sie dann bei Sarafina vorbeischauen, um zu sehen, ob dort alles in Ordnung war, aber Sarafina war nicht zuhause (oder einfach nicht zu sprechen).
- Als Bernhard von Solomon erfuhr, dass Radowig in ihrer Zuflucht "zwischengelagert" worden sei, reagierte er gar nicht erfreut. Er begab sich zusammen mit Solomon sofort zum Hof. Nach einigen Diskussionen einigte man sich darauf, den inzwischen erwachten Radowig in sein Haus in der Stadt zu bringen (mit verbundenen Augen, damit er keinen Anhaltspunkt für den Ort ihrer Zuflucht erhält). Nur mit Mühe konnte Radowig Bernhard davon abbringen, ihn zu einem Bluteid zu zwingen.
Anfang letzte Novemberwoche
- Am nächsten Abend erkundigte sich Bernhard bei Pater Albrecht, einem Kontakt von Gerit, nach dessen Verbleib. Pater Albrecht konnte ihm nur sagen, dass Gerit seit ca. zwei Tagen verschwunden sei, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Man mache sich Sorgen. Pater Albrecht versprach, Bernhard zu informieren, sobald er etwas Neues hören oder in Erfahrung bringen sollte.
- Bei Aenlin erfuhren Bernhard und Solomon nun die Identitäten der Ermordeten: Folcard von Brand (ein Adliger), Wela (die Frau von Heggard), Frix (ein Dieb) und Oswin der Gerber. Alheyt, die ebenfalls anwesend war, teilte ihnen auch mit, dass außer Gerit auch Corinna und Bogart seit der Nacht mit dem "Fest" verschwunden seien.
- Tibor schien wieder der alte zu sein, konnte sich nur an einen "Traum" von einem dunklen Schatten erinnern, der ihn umhüllt habe.
- Catalina erfuhr, dass ihr Ghul Grim in der Nähe der Ermordeten aufgefunden worden war - verwirrt, leicht verletzt und mit blutigem Schwert. Er war als möglicher Mörder festgenommen worden und ihm sollte so bald als möglich der Prozess gemacht werden. Als auch das Klüngel davon erfuhr, beschlossen sie, bei der Bereinigung dieser mißlichen Situation zu helfen. Franz sollte ein Schmuckstück des Folcard von Brand besorgen, dass man einem anderen Verdächtigen (den man auch erst noch herbeischaffen wollte) unterschieben könnte. Damit hoffte man, den Ghul von Catalina entlasten zu können und ihn möglichst ohne großes Aufsehen aus dem Gefängnis frei zu bekommen.
- Bernhard erhielt von Pater Clewin die Bestätigung, dass Gerit und Corinna verschwunden seien, Bogart sei aber da (Pater Clewin schien sich da ganz sicher zu sein). Auf den Tod des Folcard von Brand angesprochen, verwies Pater Clewin darauf, dass die von Brands einer der potentiellen Stifter für den Neuen Friedhof seien. Bernhard beschloss, bei ihnen bei nächster Gelegenheit vorzusprechen.
- Franz war zur verabredeten "Besorgung" aufgebrochen und noch nicht wieder zurückgekehrt.
- Derweil machte sich Solomon auf, einen Schuldigen im Gerberviertel aufzutreiben. Nach einer wilden Kneipenschlägerei in und vor der Gerberschänke (wobei Solomon an dem Hochkochen des Streits nicht ganz unschuldig war), in deren Verlauf der Wirt durch Messerstiche schwer verletzt wurde, konnte Solomon zwei ihm schuldig erscheinende Kandidaten (offenbar niedrigen Standes, Tagelöhner oder sogar Diebe) mitnehmen. Zuvor kümmerte er sich allerdings um den schwerverletzten Wirt, den er zu Pater Ignatius brachte, damit dieser ihm mit seiner gottgegebenen Heilkraft das Leben rettete. Hier traf er auf Bernhard, der gerade mit Ignatius in ein Gespräch vertieft war. Bernhard empfahl, den Wirt zu einem Heilkundigen zu bringen. Solomon brachte ihn daher zu Catalina (mit dem Hinweis, dass der Wirt unbedingt am leben zu halten sei, da er für Franz bestimmt sei), die dann nach dem arabischen Medicus sandte (dieser kam auch im Laufe des darauffolgenden Tages und versorgte den Wirt medizinisch).
- Die zwei "Schuldigen" wurden von Solomon und Bernhard "bearbeitet", um sie als Täter präsentieren zu können.
- Nachdem Pater Ignatius zu Solomon (eher beiläufig) gesagt hatte, dass es gut wäre, wenn das Gerberviertel von dem Diebsgesindel und gottlosem Volk "gesäubert würde", machte dieser sich auf, im Gerberviertel Gottes Werk zu tun. Dabei stieß er auf ein paar Diebe, denen er Visionen zukommen ließ. Irgendwann schob ihn dann ein seltsamer Wind in Richtung Rand des Gerberviertels, aber Solomon ließ sich davon nicht beirren und setzte seinen Weg an anderer Stelle im Gerberviertel fort.
- Bernhard sprach mit Linda, der er ein großes Haus versprach, wenn sie ihm behilflich sei, Informationen von den Gästen des Krötentunnels zu sammeln. Außerdem musste er feststellen, dass der Schwager von Diethilt angefangen hatte, sich auf deren Hof einzumischen. Und dann hatte er noch eine Begegnung mit Tomas dem Seiler, der in einem zweistöckigen Haus wohnte (verheiratet, aber noch keine Kinder). Dieser war anscheinend kurz vorher das Opfer eines anderen Vampir geworden - er war leicht benebelt und sein Puls ging schwächer. Er überzeugte ihn, dass er nur zuviel getrunken habe, und brachte ihn nach Hause, wo er sich noch kurz mit der Frau des Hauses unterhielt.
- Catalina suchte noch einmal das Haus von Sarafina auf. Sarafina war diesmal anwesend und hatte sich anscheinend von den Ereignissen der vorangegangenen Nächte erholt. Sie schien aber beunruhigt - besonders durch den "Traum" von der "dunklen Wolke", die Kainiten verschlang; es erinnerte sie an ein Schriftstück (welches sie Catalina zeigte), in dem etwas über Gehenna, die letzten Tage der Kainiten geschrieben stand. Das Schriftstück war in Aramäisch verfasst und unvollständig (nach Auskunft Sarafinas - Catalina konnte die Sprache nicht entziffern, nutzte aber gleich die Gelegenheit, Sarafina nach einer Ausbildung in dieser Sprache zu fragen). Wie Catalina bemerkte, trug dieses Schriftstück dasselbe Zeichen der Konstantiner Bibliothek wie das okkulte Buch "Secretum secretorum", das Solomon z. Zt. verwahrte.
Ende letzte Novemberwoche
- Bernhard traf sich mit "seinem" Jäger, der ihm von einem seltsamen Fund berichtete: In der Nähe der Stelle, wo vor einigen Monaten der Wagen überfallen worden war, den Mirco und seine Leute gefunden hatten, war dem Jäger eine eigenartig aufgewühlte Stelle aufgefallen. Da es relativ nahe der Stadt war, und auch von den Gegebenheiten her, schloss er Wildschweine als Verursacher aus. Ihm schien es eher so, als ob dort ein Vampir (oder etwas anderes) aus der Erde herausgekommen sei. Die Erde schien erst vor kurzem aufgewühlt worden zu sein.
- Catalina ging zu Bruder Lazarus, wurde aber erneut schroff abgewiesen. Anschließend begab sie sich zu Aenlin, um sie von Sarafinas Wohlbefinden in Kenntnis zu setzen. Aenlin teilte ihr dann ihr Ergebnis der Untersuchung der Ermordeten mit:
- Todesursache bei allen: stumpfe Gewalteinwirkung; die Schnittverletzungen an zwei von den Toten - von einer eher kleinen scharfen Waffe (möglicherweise von einem Messer) - waren nicht tödlich.
- Da Aenlin wusste, das jemand mit einem Schwert als Verdächtiger festgenommen worden ist, wollte sie den Bericht aber dahingehend anpassen, dass die Schnittverletzungen von einer größeren Waffe stammten und tödlich seien. Nachdem Catalina darauf hinwies, dass sie ein besonderes Interesse an einer Entlastung des Verdächtigen habe, erklärte sich Aenlin bereit, die Verletzungen auch offiziell eher auf eine kleine scharfe Waffe zu deuten.
- Franz kam mit einem kleinen Beutel im Treffpunkt an, als das Klüngel gerade beisammen war. Er legte ein Amulett auf den Tisch - "Hier ist was von Folcard von Brand" - und verzog sich dann in den hinteren Teil des Raumes - sehr zur Verwunderung der Anwesenden. Auf drängende Nachfrage von Bernhard erzählte Franz nach einer Weile, dass er eben wieder der "Schwarzen Frau" begegnet sei - oder zumindest sah es zuerst so aus, als ob sie es war. Aber Franz war sich irgendwie nicht sicher. Er war auf sie zufällig beim Haus von Kunhardt aus Talbach gestoßen. Als er sie sah, hatte er sich sofort in die Schatten gedrückt und konnte sich vor Schreck gar nicht mehr bewegen. Er hoffte nur, dass sie ihn nicht gesehen hat. Als er nach einer ganzen Weile wagte, wieder auf die Straße zu sehen, blickte sie genau in seine Richtung - aber sie schien ihn nicht zu erkennen, oder sie sah ihn nicht (was er aber nicht glaubt). Dann ging sie in Kunhardts Haus. Franz blieb, um das Haus zu beobachten. Nach einer ganzen Weile kam eine weibliche Gestalt aus dem Haus (einfache Kleidung, Mantel mit hochgeschlagener Kapuze), die anders aussah: dunkle Haut (nicht schwarz), andere Frisur. Sie verschwand im Dunkel hinter der nächsten Ecke. Nach einigen weiteren Augenblicken konnte Franz sich dann endlich aufraffen, um zum Treffpunkt zu laufen. Und nun wollte er den Raum erstmal nicht wieder verlassen; die weitere Umsetzung des Planes zur "Befreiung" von Catalinas Ghul Grimm überließ er den anderen.
- Dieser Plan sah folgendermaßen aus: die beiden Verdächtigen sollten an einem geeigneten Ort dem Hauptmann der Stadtwache, Konrad von Brand, "präsentiert" werden. Von Franz erfuhr man, dass der Hauptmann häufiger eine kleine Runde durch einige Wirtshäuser machte, um nach dem Rechten zu schauen. So kam er auch regelmäßig im Krötentunnel vorbei, um mit dem Wirt zu reden. Hier wurde nun alles entsprechend arrangiert: Die beiden Verdächtigen fingen jedesmal an, mit ihrem Sieg im Kampf zu prahlen, und sich zu streiten, wenn jemand die Kneipe betrat. Sobald aber der Hauptmann der Wache hereinkam, riss der eine der beiden dem anderen das Hemd auf, so dass das Amulett des Folcard von Brand sichtbar wurde (das man ihm vorher umgehängt hatte, ohne ihm etwas darüber zu sagen). Aufgrund der Unwiderstehlichkeit von Bernhards Worten kam es auch so. Der Hauptmann nahm die beiden Verdächtigen mit, sobald er das ihm bekannte Amulett erblickt hatte.
- Bernhard übernahm es auch, den Ghul von Catalina im Gefängnis aufzusuchen, um ihn entsprechend der konstruierten Version zu instruieren. Grim war erfreut, dass es seiner Herrin gut ging, und dass man ihn herausholen wollte. Als Isolde (die Ghulin Catalinas) am nächsten Tag hinging, um Grim aus dem Gefängnis zu holen, gab es auch keine Schwierigkeiten, ihrer Begründung für die Anwesenheit von Grim am Tatort wurde akzeptiert.
- Solomon hatte Bernhard und den anderen von seiner "Mission" im Gerberviertel erzählt. Dabei hatte er auch den "teuflischen Wind" und den Schwefelgestank erwähnt, der ihm dort begegnet war (weitere Einzelheiten berichtete er bisher nicht). Bernhard ließ sich die Stelle genau beschreiben, wo dieser "Teufelsgeruch" Solomon (angeblich) um die Nase geweht war, um sich dort bei Gelegenheit mal umzusehen.
- Catalina beschloss, allein zum Haus von Kunhardt von Talbach zu gehen. Dort begegnete sie dann zuerst ebenfalls der "schwarzen Frau" (tatsächlich schien ihre Haut pechschwarz zu sein), die sie aber nicht weiter zu beachten schien. Die Frau verschwand in der Dunkelheit. Als Catalina ihr zu folgen versuchte, traf sie auf eine andere weibliche Gestalt - dieselbe, die Franz wohl gesehen hatte, der Beschreibung nach - und wurde von ihr in akzentbehaftetem Latein angesprochen. Die Fremde fragte Catalina, ob sie etwas suche, und ob sie schon länger in Leipzig sei; ging aber weg, als Catalina ihrerseits Fragen stellte. Sie verschwand ebenfalls in der Dunkelheit einer der Gassen in der Nähe.
Suche nach Solomons Ghul
- Franz begab sich in die Eselsschänke, um sich dort nach Hinweisen auf den Verbleib von Lutbert, Solomons Ghul, umzuhören. Von einem Bettler erfuhr er unterwegs, dass Lutbert zusammen mit einer blonden jungen Frau die Eselsschänke verlassen haben soll. In der Eselsschänke dann stellte sich heraus, das Lutbert wohl im "Gefallenen Würfel" gelandet sei, in einer Art illegalen Kampfarena. Das hatte Adala, die Begleiterin von Franz (und Mitglied von Sandors Bande) im Gespräch mit ein paar Söldnern und einem blonden Mädchen namens Jenka herausbekommen. Franz war dabei aufgefallen, dass sich Jenka und Adala anscheinend kannten (Jenka hatte Adala zugelächelt, zugezwinkert).
- Allerdings hatte Franz Mühe, sich auf sein Vorhaben zu konzentrieren, da ihn eine junge, hübsche und aufreizende Tänzerin in ihren Bann zog. Zu einfacher Fidelmusik bewegte sie sich grazil und anmutig; sie kam irgendwann auch zu Franz und umschmeichelte ihn, er schenkte ihr daraufhin eine kleine Kette (die er spontan aus seinem Beutel hervorholte). Beim Anlegen des Schmucks bemerkte er, das die Haut des Mädchens ziemlich blass ist. Als Franz sich kurz mit ihr unterhielt, erzählte sie ihm, dass sie neu in der Stadt sei, zusammen mit ihrer Freundin, die eine Anstellung bei feinen Leuten gefunden habe. Sie ging dann wieder vor zum Musiker und tanzte; Franz verließ dann die Schänke, um Solomon über seine Erkenntnisse zu informieren.
- Solomon begab sich währenddessen zur Nikolaikirche, um sich nach Auffälligkeiten umzuhören und umzusehen. Er sprach mit Pater Albrecht, der ihm auch ein wenig über Gemeindemitglieder erzählte (meist Handwerker und Händler; insbesondere sprachen sie über einen Handwerker, dessen Frau schwer erkrankt sei, und der mit seinen drei Kindern den Beistand Gottes erflehe). Außerdem erzählte er, dass ein Mitbruder namens Gerit schon seit einigen Tagen verschwunden sei und er sich Sorgen mache. Gerit habe im Haus an der Kirche zusammen mit 3 Laienbrüdern und einem anderen Priester gewohnt, mit denen er hin und wieder auch kurze Pilgerreisen unternommen habe.
- Tibor hatte Solomon gebeten, nach potentieller Nahrung für sein Fest Ausschau zu halten. Solomon gab daher an Tibors Diener die Information über die Familie mit der kranken Frau weiter - im Vertrauen darauf, dass Tibor versprochen hatte, dass die Nahrung das Fest überleben soll.
- Danach ging Solomon in den Krötentunnel, um ein wenig zu "experimentieren". Das Ergebnis war ein kleiner Aufruhr in der Kneipe, der aber nicht ganz zum gewünschten Ergebnis führte. Die Streithähne zerstreuten sich in alle Richtungen, bevor irgendwelche Stadtwachen aufmerksam wurden. Hier vor dem Krötentunnel traf Solomon dann auch auf Franz, der ihm von seinen Erkenntnissen über den Verbleib von Lutbert erzählte.
- Catalina suchte Aenlin auf. Dort würde ihr die Tür von einem Leichendiener geöffnet (zu ihrer Erleichterung handelte es sich nicht um Lutbert). Alheyt war auch da. Catalina unterhielt sich mit den beiden Frauen ein wenig und erfuhr ein paar Gerüchte (u.a. anderem die überraschende Genesung eines Offiziers der Stadtwache) und die neuesten Todesfälle (ein Unfall auf dem Bau, ein Krankheitsfall und ein Fall von natürlichem Tod eines Alten). Aelin überließ Catalina die Untersuchung des Unfallopfers, bei dem sie ihr Können unter Beweis stellen konnte. Catalina fragte Aenlin auch wegen des mysteriösen Windes im Gerberviertel (Aenlin hatte ihn anscheinend auch bemerkt bei ihren Kontaktversuchen mit Bruder Lazarus); Aenlin konnte nicht sagen, ob es möglicherweise mit einer Fähigkeit von Bruder Lazarus zu tun haben könnte, oder ob andere Kräfte im Spiel seien - Aenlin erwähnte Feen, verwies für weitere Informationen darüber aber an Sarafina.
- Aenlin wies Catalina auch auf die möglicherweise frei gewordene Kapelle am Großen Kautz hin, die auch einen kleinen Friedhof habe. Bisher war dies ja die Domäne von Corinna gewesen.
- Bernhard begleitete Constanze zu ihrem Erzeuger Ludowig, dem Blutvogt der Domäne Leipzig, um Tibor als möglichen Nachfolger der verschwundenen Corinna auf dem Posten der Geißel vorzuschlagen. Ludowig hörte sich interessiert an, was die beiden zu sagen hatten (und hätte ihnen fast gleich den ersten Auftrag an Tibor mitgegeben - aber Bernhard konnte noch schnell das Gespräch ablenken) - er bat dann, Tibor vorbeizuschicken. Er erzählte ihnen aber, dass wohl jemand Neues seit kurzem in der Stadt sei, der/die sich noch nicht beim Prinzen oder dessen Beratern vorgestellt habe.
- Nachdem Solomon von Franz erfahren hatte, wohin sein Ghul Lutbert verschwunden ist, begaben sie sich sofort gemeinsam zum "Gefallenen Würfel". Franz meinte dann allerdings, dass er für diese "Spielhölle" sicher noch zu jung erscheine, und wollte von draußen Solomon "Rückendeckung" geben. Solomon wappnete sich also mit einem Stoßgebet, und betrat das Haus - nachdem er dem Einlass den verlangten Obulus gegeben hatte. In einem großen Raum standen zwei Spieltische, an denen es hoch herging. Aber Solomon fragte nach "besonderer Unterhaltung" und wurde dann an Jonas verwiesen - einen Mann mittleren Alters, der scheinbar ziemlich "berauscht" auf Kissen am Rand des Raumes lag. Jonas lies ihn dann von einem jungen Knaben nach unten geleiten, wo sich die Kampfarena befindet. Solomon erfuhr, dass außer den gerade laufenden Hundekämpfen heute nacht noch ein besonderer Kampf stattfinden sollte: ein Mann gegen drei Hunde. Der Mann, der die Wetten annahm, erzählte ihm, dass dieser Mann bereits zwei Kämpfe überstanden habe. Da es sich höchstwahrscheinlich bei dem Mann um Lutbert handelte (was sich später als zutreffend herausstellte), versuchte Solomon, an Lutbert noch vor dem Kampf heranzukommen und ihn irgendwie aus dem Haus zu schaffen. Leider waren seine Bemühungen nicht so erfolgreich, wie er sich das gewünscht hätte. Und so konnte er den Beginn des Kampfes nicht verhindern. Als er dann versuchte, Unruhe zu stiften und die Überlebenschancen von Lutbert zu steigern, in dem er Zuschauer in den Ring stieß, landete er selbst im Ring - und musste dort mitansehen, wie der große Kampfhund Lutbert die Kehle durchbiss. Im allgemeinen Tumult nach diesem Kampf gelang es Solomon, den "Gefallenen Würfel" ohne Probleme zu verlassen. Niedergeschmettert und auf Rache sinnend begab er sich nach Hause.
- Um mehr über den beseelten Wind zu erfahren, begab sich Catalina zu Sarafina. Diese war sich ebenfalls nicht sicher, welche Kräfte für so einen Wind verantwortlich sein könnten. Feen seien eine Möglichkeit (nebenbei warnte sie Catalina davor, sich mit Feen einzulassen), aber es könnte auch andere Magik im Spiel sein - möglicherweise beherrsche Bruder Lazarus andere Disziplinen als die meisten anderen Kappadozianer. Sarafina gestatte Catalina, ein Buch aus ihrer Bibliothek zu lesen, in dem es um die verschiedenen Arten von Geistern und deren Beschwörung ging. In dem Buch fiel Catalina das Zeichen der Konstantiner Bibliothek auf. Am Ende des Buches stand eine Warnung vor dämonischen Kräften, die ebenfalls wie Natur- oder Elementargeister erscheinen könnten - der Satz schien allerdings von der Sprache und Schreibweise her erst später hinzugefügt worden zu sein.
- Catalina sprach Sarafina auch wegen Corinnas Domäne an, wurde von ihr aber an die Beraterin des Prinzen bzw. den Blutvogt verwiesen.
- Bernhard suchte Linda im Krötentunnel auf, um von ihr Neuigkeiten zu erfahren, die sie bei ihrer Arbeit aufgeschnappt hatte: Unfälle, Krankheitsfälle, ein paar Albträume; Unruhe in der Kneipe, als letztens jemand die Geburt seines Sohnes feierte; und einem Handwerksmeister waren Zwillinge geboren worden.
Dezember 1190
- Tibors Fest: So gut wie alle Vampire (außer Radulf [noch nicht aus Halle zurück] und Piroschka fehlten Gerit, Corinna und Kira) waren der Einladung Tibors gefolgt und fanden sich in seinem Haus in der Stadt ein. Er hatte alle Möbel aus dem großen Wohnraum entfernen lassen, nur an den Wanden standen ein paar Bänke und lagen ein paar Kissen. Als alle versammelt waren, betrat Tibor in Begleitung des Prinzen den Raum. Dabei wehte kurz ein schneidend eisiger Wind durch den Raum. Unter den Kainiten fiel dem Klüngel ein Neuankömmling auf - den Catalina und Franz schoin gesehen hatten: Eine junge Frau mit dunkler Haut, die sich als Iris vorstellte. Sie sei bei ihrer Clansschwester Apolonia zu Besuch und werde wohl zumindest den Winter über bleiben.
- Während Constanze mit ihrer Harfe ein wenig für angenehme Atmosphäre sorgte, nutzten andere die Gelegenheit, mit einigen der Kainiten zu plaudern. Insbesondere mit der Neuen, Iris, wurde das Gespräch gesucht. Dabei erfuhren sie, dass Iris wohl auf der Suche nach einem "Mädchen mit schwarzer Haut" sei. Auf die Frage, warum sie dieses Mädchen suche, antwortete sie nur: "Sie hat etwas genommen, das mir gehört."Auch auf Nachfrage wollte sie aber dazu keine weitere Einzelheiten nennen.
- Tibor lud die Gäste zwischendurch in einen der anderen Räume zu einem "kleinen Spektakel" - es folgten ihm aber nur ein paar der Kainiten. Als die kleine Gruppe (zu der u.a. Jost gehörte) wieder zur Festgesellschaft stieß, fragte Solomon Tibor, was es denn gegeben habe. Tibor meinte nur: ein kleiner Kampf zwischen "Hunden", mit der Möglichkeit zu wetten. Und: Jost sei ein schlechter Verlierer. Daraufhin heftete sich Solomon Josts Fersen und fragte und löcherte und stichelte solange, bis Jost fast die Beherrschung verlor - Jost griff sich nur kurz Solomon und zog ihn nahe zu sich heran und zischte ihm ins Ohr: Noch ein Wort und du überlebst diese Nacht nicht. Aber Solomon ließ sich davon nicht beirren und machte weiter. Als Jost dann plötzlich auf das Angebot Solomons einzugehen schien, eine Beichte bei Solomon abzulegen, verließen die beiden den Raum, um ungestört zu sein. Sobald sie den Keller erreicht hatten, gingen bei Solomon dann die Lichter aus - nachdem er von einem Schlaghagel getroffen worden war. Er konnte nur hoffen, dass die anderen seinen Abgang zusammen mit Jost bemerkt hatten und Jost daran hindern würden, ihn unbemerkt aus dem Haus zu schaffen. Denn Jost schien entschlossen, seine Drohung wahr zu machen.
- Als Franz sah, wie Solomon und Jost den Raum verließen, eilte er sofort hinterher. Als er auf den Flur trat, hörte er noch das Klappen der Kellertür, danach ein paar klatschende Schläge und dann einen dumpfen Aufprall. Er lief hinunter, ließ aber die Erzeugerin von Jost zuerst den Raum betreten (in deren Schatten er in den Raum schlüpfte). Er ließ "Sarafina" Jost zur Rede stellen und brachte ihn dazu, Solomon abzulegen und den Kellerraum zu verlassen.
- Inzwischen hatte Bernhard Sarafina angesprochen und sie unauffällig in Richtung Flur geleitet. Catalina und Constanze hatten ebenfalls das Verschwinden von Jost und Solomon bemerkt und hatten sich zu Bernhard und Sarafina begeben. Bernhard unterhielt sich mit Sarafina, als Jost aus dem Keller nach oben kam. Dieser stutzte und eilte dann wieder nach unten. Als Constanze darauf hinwies und Bernhard Sarafina darauf ansprach, begab sich Sarafina gemessenen Schrittes in Richtung Keller. Von dort hörten sie etwas, was die eine Hälfte eines Dialogs klang. Jost schien mit jemandem zu reden.
- Als Jost bemerkte, dass er anscheinend durch einen Trick hereingelegt worden war, stürmte er wütend zurück in den Keller. Dort sah er wieder "seine Erzeugerin", die mit ihm sprach. Als er sie beiseite zu schieben versuchte, wich sie ihm allerdings aus. Franz hatte sich und Solomon inzwischen hinter einer illusionären Wand in Sicherheit gebracht, von wo aus er mit der unechten Sarafina Jost solange reizte und stichelte, bis dieser die Beherrschung verlor (was diesmal sogar erstaunlich lange dauerte). Als Jost in seiner rasenden Wut die illusionäre Wand durchdrang, ließ Franz eine Trugbild von Solomon an Jost vorbei Richtung Ausgang sprinten. Jost folgte dem sofort - um dort seiner echten Erzeugerin in die Arme zu laufen, die ihn scheinbar mühelos mit einer Hand am Genick festhielt. Sie hielt den um sich schlagenden und tobenden Kainiten fest und erkundigte sich, was hier geschehen war. Als sie Solomon am Boden sah und erfuhr, dass Jost ihn offenbar niedergeschlagen hatte, brach sie mit einer Handbewegung das Genick von Jost, der daraufhin in ihrem Arm erschlaffte. Sie versprach, dass Jost für sein ungebührliches Verhalten bestraft würde. Tibor, der inzwischen ebenfalls in den Keller gekommen war, gab ihr eine Karre, mit der sie Jost halbwegs unauffällig zu sich nach Hause schaffen konnte.
- Das Klüngel war trotz des glimpflichen Ausgangs nicht glücklich über die Aktion von Solomon. Sie scheinen nicht bereit zu sein, ihn immer aus brenzlichen Situationen heraushauen zu wollen.
- Bernhard fragte Tibor, was der Prinz mit ihm besprochen habe, bevor sie gemeinsam den Raum betreten haben. Tibor sagte nur, dass der Prinz ihn als Geißel für Leipzig anerkenne, es aber nicht explizit öffentlich verkünden wolle. Aber durch das gemeinsame Auftreten sollte eine ausreichende Rückendeckung für Tibors Amt fürs erste gegeben sein.
- Bernhard und Franz suchten gemeinsam in einer der folgenden Nächte die Tänzerin in der Eselsschänke auf. Sie bewunderten ihren grazilen Tanz - besonders Franz war wieder ganz hin und weg. Als sie die beiden sah und sie umschmeichelte, luden sie sie an ihren Tisch, um ein wenig zu plaudern. Sie erfuhren von ihr, das sie Talita heißt und wohl zusammen mit ihrer Freundin Martina nach Leipzig gekommen sei. Bernhard schien es, als ob einige der Gäste etwas zu euphorisch auf ihren Tanz reagiert hätten - einem Söldner stand die ganze Zeit nur der Mund offen, er schien völlig von ihrem Anblick fasziniert zu sein (als sie später das Wirtshaus verließen, saß er immer noch so da). Talita schien zwar zu atmen, aber der Tanz schien sie nicht erschöpft oder besonders erhitzt zu haben. Bernhard riet ihr, dass sie sich lieber offiziell anmelden sollte, Talita aber schien das nicht zu kümmern.
- Über Josts Bestrafung erfuhren sie nur soviel, dass er von Sarafina anscheinend dazu verdonnert wurde, per Hand an der Erweiterung der Bibiotheksräumlichkeiten zu arbeiten. Jost wurde aber im gesamten Winterhalbjahr nicht gesehen, auch bei den Treffen von Sarafinas Zirkel war er nicht zu sehen (nicht mal am Rande). Sie hatte ihm offenbar auch jeglichen Kontakt zu anderen Personen verboten.